Hörspielseminare von Frau Dr. Uta Ackermann

Die Fähigkeit, das Eigene im Anderen zu erkennen, ist die unabdingbare Voraussetzung für zwischenmenschliche Verständigung sowohl im monoethnischen Kulturkreis, als auch in persönlichen und gesellschaftlichen Beziehungen über die jeweiligen kulturellen und nationalstaatlichen Grenzen hinaus. Insbesondere in Krisen und Umbruchsituationen, in denen der Umgangston immer rauer wird, kommt es darauf an, nicht nur miteinander zu reden und präzise zu formulieren, sondern auch aktiv zuhören zu können. Der wertschätzende Umgang miteinander stellt tradierte Hierarchien und Machtverhältnisse in Frage, macht sich kulturelle Differenzen als eine „befähigende Grenze“¹ zunutze, bevorzugt das „subversive Zuhören“² den separierenden Denkmustern und wirkt damit der Spaltung der Gesellschaft entgegen.  

Das Hörspiel als eigenständiges literarisches Genre lädt dazu ein, interkulturelle Aspekte von verschiedenen Konfliktkonstellationen akustisch auszuloten und sich tiefere Einblicke in die Perspektive der Anderen zu verschaffen, indem es das „Lauschen an einer verschlossenen Tür ohne Schlüsselloch”³ ermöglicht, um mit Friedrich Dürrenmatt zu sprechen. Im Blockseminar „Audio-Visionen: Interkulturelle Begegnungen im Hörspiel“ von Frau Dr. Uta Ackermann (Hörspielautorin und Dichterin) wurde im Wintersemester 2024/25 nicht nur der akustische Orientierungssinn anhand einer historischen Bandbreite von Hörspielen erprobt, sondern auch ein eigenes Kurz-Hörspiel zum Thema der interkulturellen Verständigung realisiert. Jede / jeder war als Autor, Dramaturg, Tontechniker, Sprecher, Sounddesigner und Geräuschemacher beteiligt. Im Ergebnis entstand das Hörspiel.