Glitch Phenomena 3.0: Isaac Sullivan [1] Lecture Performance: Echo Holdings x Hallucinations
Die breite Zugänglichkeit von maschineller Lerntechnologie und LLM wie ChatGPT lässt aktuell das Phänomen der Fehlerträchtigkeit von KI offen zu Tage treten. Diskutiert wird es u.a. unter dem Begriff der AI-Hallucination. Unbehagen und Unverständnis beschleicht die digitale Community. Nicht zuletzt darüber, dass dieser ChatBot oft „soziopathisch“ und sinnlos plausibel klingende Unwahrheiten in die vortrainierten, generativen Inhalte einbettet und Unwahrheiten produziert, von denen wir nicht wissen, wie wir sie wieder loswerden sollen.
Isaac Sullivan zeichnet in seiner Lecture Performance „Echo Holdings x Hallucinations“ am 14. Juni die affektiven Intensitäten und Assoziationsfelder im Zusammenhang mit KI-Halluzinationen nach: sowohl als Problem als auch als Spiegelbild des Halluzinatorischen in der populären Imagination. In seiner künstlerischen Recherche erforscht der in Dubai lebende Künstler die eigenwilligen Grenzen aufkommender technologischer Verhaltensweisen und deren Konvergenzen mit bestehenden Mustern menschlichen Denkens. Sullivan destabilisiert die Unterscheidung zwischen menschlicher und nichtmenschlicher Handlungsfähigkeit durch experimentelle Assemblagen. Dabei interessiert er sich für künstliche Intelligenz, Klangkunst und daraus abgeleitete Problematiken von Raum (space) und Ort (place).
In seinen Ausstellungen und Performances arbeitet Sullivan mit räumlichen und zeitlichen Formen der Latenz. Er erzeugt durch Zeitversetzungen und visuelle Verschiebungen charakterisierte Videos, Installationen und akustische Interventionen. Im Jahr 2018 nahm er an der Taschkent Biennale und der Beirut Design Week teil. 2019 war er mit der performativen Raumintervention UTOPICS im Rahmen des Begleitprogramms des ECC auf der Biennale in Venedig vertreten. Sullivan ist Assistenzprofessor für Bildende Kunst an der Zayed University.
Der Forschungsansatz von „Echo Holdings“ ist komplex: Seine Referenzen sind nicht wissenschaftlicher oder wissensbildender Natur, vielmehr schafft er in seinen Lectures Performances und akustischen Videointerventionen Bedingungen für sinnliche Entfaltungen und Resonanzen. Seine Absicht besteht darin, die Inhalte von der Mündlichkeit zu subtrahieren und zu sehen, was übrigbleibt. Dabei interessieren ihn gleichermaßen lyrische Destillationen, Wiederholungen, Gesang auf Grunge-Niveau und extreme Skalenerweiterungen, die ihre Energie aus den Echowirkungen von Zitaten schöpfen.
Das Programm GLITCH PHENOMENA 3.0 wird von der Stiftung Kunstfonds NEUSTARTplus Plattformen der Bildenden Kunst aus den Mitteln der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien gefördert. Es ist eine Kooperation der Platform Glitch Aesthetics (Verena Voigt M.A., GFZK e.V.) und der Digitalvilla und wird in Zusammenarbeit mit Univ.-Prof. Dr. Norbert Gronau, Leiter des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik Prozesse und Systeme der Universität Potsdam (Karl-Marx-Str. 67) organisiert. Am 15. Juni 19 Uhr findet in der Digitalvilla ein Künstlergepräch mit Isaac Sullivan statt.
Die Ausstellung kann auf Anfrage besucht werden. Für die Veranstaltung ist eine Anmeldung notwendig:kontakt(at)verena-voigt-pr.de
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