Epistemische Gewalt: feministisch-dekoloniale Perspektiven
In dieser Vorlesung wird Claudia Brunner Teile ihres jüngsten Buches „Epistemische Gewalt. Wissen und Herrschaft in der kolonialen Moderne“ vorstellen und zur Diskussion stellen. Sie argumentiert, dass Gewalt nicht nur Ereignis, sondern auch ein Prozess und ein Verhältnis darstellt. Gewalt zerstört Ordnung nicht nur, sondern begründet sie auch und hält sie aufrecht. Der Dimension des Wissens wird in den meisten Gewaltdebatten nur wenig Bedeutung beigemessen, gilt diese doch als Gegenteil von oder als Gegenmittel zu Gewalt. Mit dem Begriff der epistemischen Gewalt, dessen Theoretisierung insbesondere von post- und dekolonialen sowie feministischen Autor*innen entscheidend vorangebracht wurde und wird, rückt Claudia Brunner den konstitutiven Zusammenhang von Wissen, Herrschaft und Gewalt in der kolonialen Moderne, unserer Gegenwart, in den Fokus. Anhand ausgewählter feministischer, post- und dekolonialer Perspektiven auf diese Problematik erläutert sie dieses oft zitierte, aber selten ausführlich diskutierte Konzept. Schließlich identifiziert und diskutiert sie auch Anschlusstellen zu besser bekannten weiten Gewaltbegriffen wie etwa struktureller, symbolischer und normativer Gewalt.
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Universität Potsdam, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, Lehrbeauftragte am Lehrstuhl für Politische Theorie, August-Bebel-Str. 89
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