Bildungsungleichheiten verstehen: Ein psycho-sozialökologischer Ansatz
Regierungen weltweit erkennen das Recht des Kindes auf Bildung an und streben danach, dieses Recht auf der Grundlage der Chancengleichheit umzusetzen. Forschungen zeigen jedoch soziale Ungleichheiten in schulischen Leistungen und Bildungsabschlüssen auf. In OECD-Ländern erreicht beispielsweise nur jedes fünfte Kind aus Familien mit niedrigem Bildungshintergrund einen Hochschulabschluss, im Gegensatz zu zwei Dritteln der Kinder aus Familien mit mindestens einem Elternteil mit Hochschulabschluss. Solche Ungleichheiten werden oft als Folge ungleicher Chancen interpretiert und verdienen daher die Aufmerksamkeit von Wissenschaft und Politik. Dieses Forschungsprojekt analysiert Ursachen entsprechender Ungleichheiten aus einer ländervergleichenden und längsschnittlichen Perspektive. Es untersucht, wie psychologische Merkmale (Mikroebene), familiäre und schulische Merkmale (Mesoebene) und gesellschaftliche Kontexte (Makroebene) soziale Ungleichheiten in Schulleistungen und -abschlüssen beeinflussen und inwiefern diese bei der Verursachung entsprechender Ungleichheiten interagieren. Darüber hinaus sollen Methoden zur Untersuchung dieser Ungleichheiten weiterentwickelt werden.
(Das Projekt wird gefördert vom Schweizerischen Nationalfonds im Rahmen der Verfügung PCEFP1_181098.)