Modernes Regieren
Der Forschungsbereich "Politik, Verwaltung und Management"
Wissen, Koordination und strategisches Handeln sind zentrale Voraussetzungen modernen Regierens in einer sich immer schneller wandelnden und komplexeren Gesellschaft. Gleichzeitig funktionieren politische Steuerung und Management heute weniger über zentrale staatliche Vorgaben als vielmehr durch Kooperation unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Akteure. Um diese Prozesse erfolgreich gestalten zu können, bedarf es wissenschaftlicher Analysen, Unterstützung und Beratung, sowohl für einzelne Politikinhalte und -bereiche als auch für entsprechende Organisationsformen. International gibt es dafür etablierte und angesehene Zentren der Forschung und Lehre. In Deutschland jedoch besteht Nachholbedarf. Der Forschungsbereich "Politik, Verwaltung und Management" der Universität Potsdam trägt dazu bei, dieses Manko auszugleichen.
Sprecherin Potsdam Centrum für Politik und Management„Die Universität Potsdam gilt im Bereich Politik und Verwaltung bereits heute als einer der profiliertesten Standorte in Deutschland und Europa. Diese Stellung wollen wir durch innovative Forschung und Lehre weiter ausbauen!“
Seine besondere Stärke bezieht der Schwerpunkt aus der interdisziplinären und internationalen Zusammenarbeit: Gemeinsam mit Soziologen, Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlern untersuchen die Politik- und Verwaltungswissenschaftler zum Beispiel Veränderungen der Regierungsorganisation westeuropäischer Länder. Sie analysieren Modernisierungsprozesse in der öffentlichen Verwaltung und deren Folgen auf internationaler, staatlicher und lokaler Ebene. Aktuelle Forschungsprojekte behandeln Ergebnisse und Dynamiken von Reformen des kommunalen öffentlichen Diensts im europäischen Vergleich oder die Ausgestaltung der Strukturen und Organisationen von Regierungen. Im DFG-Graduiertenkolleg "Wicked Problems, Contested Administrations: Knowledge, Coordination, Strategy" (WIPCAD) wird untersucht, wie Organisationen auf komplexe Themen wie den "Klimawandel" reagieren.
Eine Besonderheit ist der "Potsdamer Forschungs- und Technologieverbund zu Naturgefahren, Klimawandel und Nachhaltigkeit" (PROGRESS). Hier erforschen Natur- und Sozialwissenschaftler gemeinsam die Auswirkungen und Herausforderungen des globalen Umweltwandels. Auch in der Aus- und Weiterbildung werden natur- und sozialwissenschaftliche Perspektiven stärker verknüpft. Der Arbeitsschwerpunkt "GeoGovernance" zielt darauf ab, aktuelle Forschungsergebnisse zu brisanten Problemen wie Naturgefahren, Klimawandel oder nachhaltigem Ressourcenschutz in politische Entscheidungen zu integrieren. Die Kompetenz der Potsdamer ist weltweit gefragt. Als Politikberater agieren sie auf allen Ebenen: in Kommunen, in Bundes- und Landesregierungen, bei der EU, der OECD oder der Weltbank. Die jüngste Reputationsstudie der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft zeichnete die Universität Potsdam im Bereich Policy-Forschung und Verwaltungswissenschaft als eine der drei wichtigsten deutschen Universitäten und Forschungsstätten aus. Die hier angebotenen Master- und Doktorandenprogramme gehören nach Einschätzung des Centrums für Hochschulentwicklung zur europäischen Spitzengruppe. Gemeinsame Studiengänge mit der Ecole Nationale d’Administration in Paris und den Berliner Universitäten genießen international hohes Ansehen.