Der Stachellose Rauschopf stammt aus den Trockengebieten im Nordosten Mexikos. Die dort ebenfalls im Frühjahr blühende Pflanze wächst in 2.000 Metern Höhe zwischen Kalkfelsen und anderen Trockenheit ertragenden Arten wie Kakteen, Agaven, Yucca und Akazien. „Rauschöpfe sind entweder männlich oder weiblich, nicht zwittrig wie viele andere Pflanzen“, erklärt Michael Burkart. „Die Bestäubung erfolgt in der Natur vermutlich durch den Wind. Zumindest haben die Blüten weder Duft noch Farben und auch keinen Nektar, um mögliche Bestäuber anzulocken.“
Aus den Rauschöpfen – es gibt in Mexiko über 20 Arten – wird Sotol gebrannt, ein alkoholisches Getränk ähnlich dem Tequila. „Dafür kann im Prinzip auch der Stachellose Rauschopf verwendet werden. Allerdings kommt er nicht in den Bundesstaaten Chihuahua, Coahuila und Durango vor, den eigentlichen Produktionsgebieten der Spirituose“, erklärt Dr. Burkart. Da für die Herstellung das „Herz“ der Pflanze, also die Spitze des Stammes, verwendet wird, bedeutet die Ernte zugleich das Ende des Lebens des betreffenden Exemplars. Wegen seines kleinen Verbreitungsgebiets unterliegt der Stachellose Rauschopf daher grundsätzlich einer Gefährdung. „Zum Glück aber bisher keiner großen“, so Michael Burkart.
Öffnungszeiten: 9:30 bis 17:00 Uhr
Ort: Botanischer Garten, Maulbeerallee 2, 14469 Potsdam
Kontakt: Dr.Michael Burkart, Kustos des Botanischen Gartens der Universität Potsdam
Telefon: 0331/977-1963
E-Mail: michael.burkartuuni-potsdampde