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An der Schnittstelle von Biophysik und Chemie – Heisenberg-Nachwuchsgruppe für Dr. Sven Stripp

Dr. Sven Timo Stripp
Foto : Anne Fuchs
Dr. Sven Timo Stripp

Sven Stripp ist Chemiker und erforscht den Reaktionsmechanismus von Enzymen, die Gase wie Wasserstoff, Stickstoff oder Kohlendioxid nutzbar machen. Seit Dezember 2024 baut er eine neue Arbeitsgruppe zum Thema „Infrarotdifferenzspektroskopie an gasverarbeitenden Metallenzymen“ an der Universität Potsdam auf. Die durch das Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Nachwuchsgruppe ist am Institut für Chemie angesiedelt.

„In meinem Forschungsprojekt soll der Reaktionsmechanismus der sogenannten [FeFe]-Hydrogenase final geklärt werden“, sagt Sven Stripp. Hydrogenasen sind Enzyme, die Wasserstoff produzieren, binden und umsetzen. [FeFe]-Hydrogenasen gehören zu den Metallenzymen, die in zahlreichen Organismen eine Schlüsselrolle im mikrobiellen Energiestoffwechsel spielen. „Um die Metallenzyme bei der Arbeit zu beobachten, setzen wir Infrarotspektroskopie und Elektrochemie ein“, erläutert er. Ziel dabei ist, die Enzyme besser zu verstehen und ähnlich aktive Katalysatoren herzustellen.

„Unsere Erkenntnisse können beispielsweise genutzt werden, um grünen Wasserstoff zu produzieren oder Stickstoff aus der Luft zu binden, um karge Böden fruchtbar zu machen“, so Stripp. Außerdem arbeitet er an Enzymen, die es erlauben, die Atmosphäre von dem überschüssigen Kohlendioxid aus der Verbrennung fossiler Rohstoffe zu reinigen. „Da ich im Ruhrgebiet aufgewachsen bin, ist mir letzteres ein besonderes Anliegen,“ scherzt Stripp. In Zusammenarbeit mit Prof. Henrike Müller-Werkmeister vom Institut für Chemie sollen sogenannte molekulare Filme entstehen, also die Struktur des aktiven Enzymes mittels zeitaufgelöster Kristallographie untersucht werden. Über die Uni Potsdam hinaus bestehen enge Kooperationen mit den Universitäten in Berlin, Bochum, Marburg, Rostock und Kassel.

Sven Stripp promovierte 2010 an der Ruhr-Uni Bochum in Pflanzenbiochemie und arbeitete anschließend als Postdoc und Arbeitsgruppenleiter an der Freien Universität Berlin, wo er in Physikalischer Chemie habilitierte. Bis 2024 war er Gastprofessor für Biophysikalische Chemie an der Technischen Universität Berlin.

Kontakt:
Dr. Sven Timo Stripp
AG Spektroskopie und Biokatalyse
Institut für Chemie, Universität Potsdam
E-Mail: sven.strippuni-potsdamde
Tel.: +49 331 977-5236