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Potenzial für akademische Kooperationen nutzen – Botschafter Japans besuchte Universität Potsdam

Hidenao Yanagi, Botschafter Japans in der Bundesrepublik Deutschland, und der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. vor dem Neuen Palais.
Wissenschaftsattachée Mihoko Ohashi, Botschafter Hidenao Yanagi, Uni-Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D., Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Miriam Vock, die Referentin für Internationales, Marita Böhning und die Leiterin des International Office, Katharina Schmitt und (v.r.n.l.)
Foto : Ernst Kaczynski
Hidenao Yanagi, Botschafter Japans in der Bundesrepublik Deutschland, und der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D.
Foto : Ernst Kaczynski
Wissenschaftsattachée Mihoko Ohashi, Botschafter Hidenao Yanagi, Uni-Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D., Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Miriam Vock, die Referentin für Internationales, Marita Böhning und die Leiterin des International Office, Katharina Schmitt (v.r.n.l.).

Hidenao Yanagi, Botschafter Japans in der Bundesrepublik Deutschland, war in Begleitung von Wissenschaftsattachée Mihoko Ohashi zu Gast an der Universität Potsdam. In einem Gespräch mit dem Präsidenten, Prof. Oliver Günther, Ph.D., und weiteren Mitgliedern der Universität informierte er sich über den bestehenden akademischen Austausch und neue Möglichkeiten der Kooperation.

Botschafter Hidenao Yanagi nahm Bezug auf die seit über drei Jahrzehnten existierende regionale Partnerschaft des Landes Brandenburg mit der japanischen Präfektur Saitama und regte an, diese als Anknüpfungspunkt für den Ausbau akademischer Beziehungen zu nutzen. Auch unterstützen neue Förderprogramme Japans einen verstärkten internationalen Austausch Studierender und Promovierender sowie den Aufbau bilateraler Hochschulpartnerschaften. „Insbesondere in den Bildungswissenschaften und bei der Lehramtsausbildung gibt es bereits interessante Kontakte und erste Projekte, die es auszubauen gilt“, betonte Oliver Günther. So bestehe seit Anfang 2024 eine Kooperationsvereinbarung zwischen der GraduateSchool of Education der Universität Tokyo und der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Potsdam. Darin geht es um den Austausch von Forschenden auf allen Karrierestufen, wobei insbesondere der Theorie-Praxis-Transfer im Fokus steht.

Bildungswissenschaftlerin Prof. Dr. Miriam Vock berichtete über das Bund-Länder-Projekt „Leistung macht Schule“ (LemaS), in dem sich ihre Arbeitsgruppe bereits seit fünf Jahren mit der aus Japan stammenden Methode „Lesson Study“ befasst: Kleine Teams von Lehrkräften bereiten gemeinsam den Unterricht vor, der dann von einer Lehrkraft gehalten wird, während die Teamkollegen hospitieren und die Lernprozesse systematisch beobachten. Anschließend wird gemeinsam reflektiert. „Diese Methode ist für deutsche Lehrkräfte innovativ, da sie bisher sehr wenig kooperieren“, sagte Miriam Vock. „Wir haben die Methode etwas adaptiert und konnten zeigen, dass sie auch an deutschen Schulen gut funktioniert“, so die Professorin, die enge Kontakte mit Forschenden an der Universität Tokyo, aber auch an den Universitäten in Kyoto, Gifu, Nagoya und Hiroshima sowie mit der Deutschen Schule Tokyo Yokohama pflegt.

Katharina Schmitt, Leiterin des International Office, strebt weitere Hochschul- und Fakultätspartnerschaften an, auch um einen regelmäßigen Studierendenaustausch zwischen beiden Ländern zu ermöglichen. Japan könnte künftig sogar als ein Schwerpunktland in die neue Internationalisierungsstrategie der Universität Potsdam aufgenommen werden, sagte Schmitt.