Montag: neue Woche, neues Glück!
Eine wichtige Rolle spielt der Montag. Wenn andere sich noch wenig motiviert das Wochenende aus den Augen reiben, geht Annett Wadewitz mit voller Energie an die Wochenplanung: „Bei mir heißt es: Neue Woche, neues Glück! Ich nutze den Tag vor allem für die Organisation der Woche. Ich kann flexibel entscheiden, ob ich im Homeoffice oder in einem meiner beiden Büros arbeiten möchte. Morgens zwischen 6.30 und 7 Uhr lese ich meine E-Mails, um mich auf den neuesten Stand zu bringen und zu entscheiden, von wo ich arbeite: Dann heißt es Aufgaben, Abgaben und Termine sichten, Wochenpläne für die Auszubildenden schreiben und Sitzungen vorbereiten – sei es für die Teams oder die regelmäßigen Assistenzrunden für den Austausch unter den Lehrstuhl-Assistenzen, Unterlagen sichten für die Gesamtpersonalrats- oder Fakultätssitzungen.“
Dienstag: alles für die Lehre
Dienstag ist für die Lehre vorgesehen – das heißt vor allem, die Lehrenden unterstützen: Kurse in Moodle pflegen, Klausurinformationen einstellen und darauf achten, dass Termine eingehalten und die Lehrevaluationen hochgeladen werden können. Auch Literaturrecherche oder die Vorbereitung von Klausurterminen gehören dazu. Darüber hinaus bietet Annett Wadewitz eine offene Sprechstunde für Studierende an, die bis auf einen Präsenztermin via Telefon stattfindet. „Ich arbeite jeden Tag für beide Lehrstühle und habe in den vergangenen drei Jahren viele Fortbildungen im Selbstmanagement und Organisation gemacht, was mir in der Koordination der beiden Arbeitsbereiche sehr zugute kommt. Bereichernd ist die Zusammenarbeit mit den Hilfskräften an beiden Lehrstühlen. Gemeinsam haben wir in Coronazeiten einen Blog angeschoben oder im letzten Jahr einen Literaturkurs in Moodle entworfen. Wir haben hier viel Freiraum und nutzen ihn kreativ um zu schauen, was gebraucht wird und was wir umsetzen können.“
Mittwoch: offene Tür für Mitarbeiter*innen
Um Raum für persönliche Gespräche und direkten Austausch zu haben, die Grundlage für kreatives Brainstorming und gemeinsame Projekte sind, hat Annett Wadewitz die Mitte der Woche als festen „Block“ dafür reserviert, sich in persönlichen Gesprächen vor Ort auszutauschen. Hier zeigt sich auch, wie sie gleichermaßen als Brückenbauerin zwischen den Lehrstühlen, den Studierenden und den Lehrenden dafür sorgt, dass nichts und niemand „auf der Strecke bleibt“. „Mein Ansatz ist: Ob heute oder morgen – wir können alle Probleme lösen! Ich bin ein sehr positiver Mensch und ich arbeite in zwei tollen Teams. Wenn man dann noch zwei verständnisvolle Chefs hat, die einen machen lassen, selbst mitten im Leben stehen und das Vertrauen haben: Dann ist das ein gutes Gefühl und ermöglicht ein tolles Arbeiten“, so Annett Wadewitz. Wie sinnvoll dieser Tag der „offenen Tür“ ist, zeigt sich auch daran, wer mit Anliegen und Fragen zu ihr kommt. Mit den Professoren, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, externen Lehrkräften, Hilfskräften, Projektmitarbeitern, Promovierenden und Auszubildenden kommen gut und gern 20 Ratsuchende zusammen. Die Studierenden gar nicht erst mitgezählt.
Donnerstag: Finanzen und Personal unter Dach und Fach
Die Koordination von diversen Terminen und Aufgaben in unterschiedlichen Kalendern, ob Lehrstuhl oder privat, erfordert Konzentration und auch einen Tag ganz ohne Sprechstunde oder offene Türen. Für die Verwaltung der Haushaltsmittel, Personaleinstellungen, Ausschreibungen, Berechnungen und Beschaffungen ist der Donnerstag vorgesehen. „Ich sorge dafür, dass die Studierenden gut studieren, dass die Lehrenden gut lehren und alle einfach gut arbeiten können“, fasst Annett Wadewitz es lächelnd zusammen. In der Mittagspause trifft sie sich aber auch hier gern mit anderen Assistentinnen und investiert anschließend noch mindestens eine Stunde in ihre ehrenamtliche Tätigkeit als Ausbilderin an der Uni Potsdam.
Freitag: Wochenausklang mit Chefs und Auszubildenden
Der letzte Tag der Woche ist bei Annett Wadewitz dafür reserviert, mit ihren beiden Vorgesetzten auf anstehende Aufgaben zu schauen. Darüber hinaus sind die beiden Auszubildenden an dem Tag mit ihrer Projektarbeit beschäftigt oder haben Workshops zu Word und Excel, die Annett Wadewitz zum Teil selbst ausrichtet. Die Ausbildung von jungen Menschen ist ihr eine Herzensangelegenheit, die sie zusätzlich zu ihren Assistenzaufgaben wahrnimmt. Dafür hat sie sich Ende 2023 als Ausbilderin zertifizieren lassen. „Mir ist es sehr wichtig, jedes Jahr etwas Neues zu lernen – deswegen war dieser Schein einfach fällig und ich habe durch die ganze Theorie auch erkannt, dass Vieles von dem, was ich schon lange mache und mir selbst erarbeitet habe, tatsächlich einen ‚Namen‘ hat.“ Derzeit begleitet Annett Wadewitz zwei Auszubildende und findet es gut, dass sich inzwischen schon einiges an den Ausbildungsbedingungen verbessert hat. Zwar ist die Anerkennung für die Ausbilder*innen aus ihrer Sicht noch ungenügend, doch insgesamt blickt sie sehr positiv auf ihre Zeit an der Universität Potsdam: „Ich selbst hatte das Glück, an der Uni eine großartige Ausbilderin zu haben. Obwohl ich nicht immer mit allem einverstanden bin, bin ich trotzdem ein großer Fan von diesem Arbeitgeber und dem System Universität. Es sind so viele Mitarbeiter mit Herz dabei und die Vielfalt hier ist einfach einmalig und macht das Arbeiten langfristig spannend. In unseren Teams arbeiten Menschen mit völlig unterschiedlicher Herkunft und das bereichert den Arbeitsalltag. Ich komme morgens zur Arbeit und weiß nie genau was auf mich zukommt – und das macht die Sache spannend!“
Dieser Text erschien im Universitätsmagazin Portal - Eins 2024 „Welt retten“ (PDF).