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Ein Preis für Weltverbesserer – Universitätsgesellschaft und LOTTO Brandenburg verleihen alljährlich den Better World Award

Links: Dr. Anna Heidenreich (2023) / Rechts: Debby Schmidt (2022)
Links: Dr. Julian Risch (2021) Rechts: Dr. Anna von Rath (2020)
Foto : Thomas Roese / Sandra Scholz
Links: Dr. Anna Heidenreich (2023) / Rechts: Debby Schmidt (2022)
Foto : Lotto Brandenburg / Antje Horn-Conrad
Links: Dr. Julian Risch (2021) Rechts: Dr. Anna von Rath (2020)

2023

Heftige Hitzewellen, lange Dürreperioden, starke Niederschläge – mit fortschreitendem Klimawandel werden extreme Wetterereignisse zunehmen. Solche Naturgefahren haben in den zurückliegenden Jahren auch in Deutschland vermehrt zu Todesfällen und massiven materiellen Schäden geführt. Sie zu mindern und in Grenzen zu halten, ist Aufgabe des Risikomanagements. Doch wie ist es um die Risikowahrnehmung in der Bevölkerung bestellt? Was motiviert Menschen, Maßnahmen zur Klimaanpassung zu ergreifen? Wie müssen Warnungen formuliert sein, damit sie ihre Wirkung nicht verfehlen? Mit diesen Fragen der Kommunikation von Naturrisiken befasste sich die Umweltpsychologin Dr. Anna Heidenreich in ihrer Dissertation, für die sie 2023 von der Universitätsgesellschaft Potsdam e. V. und der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH mit dem Better World Award 2023 ausgezeichnet wurde. Der mit 3.333 Euro dotierte Preis geht alljährlich an junge Akademikerinnen und Akademiker, die mit ihren wissenschaftlichen Arbeiten einen entscheidenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Gemeinschaft leisten.

2020

2020 wurde der Preis zum ersten Mal vergeben. Die Anglistin, Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Dr. Anna von Rath erhielt ihn zum einen für ihre Dissertation „Afropolitan Encounters – Literature and Activism in London and Berlin“, zum anderen für die starken Impulse, die ihre Arbeit für den Wissens- und Gesellschaftstransfer lieferte. Welche Chancen bestehen, die eigenen Forschungsergebnisse für die Praxis zu nutzen und damit nachhaltig etwas zum Besseren zu verändern, ist ein wesentliches Kriterium für die Vergabe des Preises. Anna von Rath hatte für Südafrika und den Berliner Raum ein zweiteiliges Museumsprojekt entwickelt, mit dem Ziel, von der zeitgenössischen afropolitischen Praxis in Europa und in Afrika in ihrer ganzen Vielfalt zu lernen. Zudem gründete sie poco. lit., eine Plattform für postkoloniale Literatur und zur Organisation von Lesungen und Workshops. Das überzeugte die Jury, zu der Forschende der Universität, Mitglieder der Universitätsgesellschaft und der LAND BRANDENBURG LOTTO GmbH gehören.

2021

Mittlerweile hat sich der Better World Award etabliert, Bewerbungen kommen aus allen Fakultäten. Dr. Julian Risch, der den Preis 2021 gewann, ist Absolvent der mit dem Hasso-Plattner-Institut betriebenen Digital Engineering Fakultät. In seiner Dissertation untersuchte er, wie in Online- Diskussionen Missbräuche durch Trolle, Hass-Mails oder Spams vermieden werden können. Er entwickelte ein maschinelles Lernverfahren zur automatisierten Klassifizierung, Empfehlung und Vorhersage von Kommentaren, das Moderationsteams viel stupide Arbeit abnehmen und zugleich respektvolle und anregende Online-Diskussionen fördern kann.

2022

Einen Anstoß für eine umweltfreundliche und nachhaltige Gewinnung von Seltenen Erden hat Debby Schmidt gegeben, die 2022 mit dem Better World Award UP ausgezeichnet wurde. Seit dem Beginn ihres Studiums der Geowissenschaften begeisterte sie sich für die Interaktionen zwischen Mineralen und Mikroorganismen. Besonders interessiert sie das „Bioleaching“, ein Verfahren, bei dem mit Hilfe von Mikroorganismen und deren Stoffwechselprodukten Metalle aus Gesteinen gewonnen werden. Für ihre Masterarbeit versuchte sie, Seltene Erden direkt aus unbehandeltem Gesamt-Gestein zu extrahieren, um auch minderwertige Erze oder Minenabfälle nachhaltiger nutzen zu können. Teilweise erreichte sie eine Auslaugungsrate von über 50 Prozent.

Wer ähnliche Erfolge vorzuweisen hat, kann sich jetzt für den Better World Award 2024 bewerben. Die bis zum 15. August eingereichten Qualifikationsschriften sollen überzeugende Antworten auf gegenwärtige und zukünftige Fragen liefern und zeigen, wie die Forschungsergebnisse die Gesellschaft positiv beeinflussen können. Was verändert sich etwa im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Ernährung, Klima oder Digitalisierung? Auch die Themen Vielfalt, Neue Arbeit oder Mobilität können behandelt werden. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für das Verhalten des Einzelnen wie der Gemeinschaft? Das Pitching der besten Bewerbungen wird voraussichtlich Anfang September 2024 stattfinden. Hier werden die Potenziale der Arbeiten für den gesellschaftlichen Transfer verglichen und bewertet, um den ersten Platz zu ermitteln.

Weitere Informationen: https://www.uni-potsdam.de/de/uniges/foerderungen-preise/lehre-studium/better-world-award

 

Dieser Text erschien im Universitätsmagazin Portal - Eins 2024 „Welt retten“ (PDF).