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Internationale Schulpraxis gewinnt an Bedeutung: neue Kooperationsschule in Accra und Buchpräsentation am 3. Juni

German International School Accra in Ghana
Foto : Dr. Manuela Hackel
German International School Accra in Ghana

Mit der German International School Accra in Ghana hat das Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) sein weltweites Netz an Kooperationsschulen vergrößert. Bei einem Besuch des Vorstandsvorsitzenden der Schule, Martin Wilde, an der Universität Potsdam ist jetzt ein entsprechender Vertrag unterzeichnet worden. Künftig wird es für Lehramtsstudierende möglich sein, vor Ort in Accra ihr Schulpraktikum (Praxissemester) zu verbringen oder während des Bachelorstudiums das Praktikum in pädagogisch-psychologischen Handlungsfeldern zu absolvieren.

„Ich freue mich, dass wir nun neben der Deutschen Internationalen Schule Pretoria und den Rahn Schulen Kairo die dritte Kooperationsschule in Afrika in unserem Netzwerk begrüßen können“, sagt Dr. Manuela Hackel, die im ZeLB die internationalen Beziehungen koordiniert. Das Interesse der deutschen Studierenden an einem Praxissemester im Ausland nehme stetig zu. „Die Plätze an unseren Kooperationsschulen sind besonders begehrt. Die gute Qualität spricht sich rum, es gibt viele positive Erfahrungen von Absolventinnen und Absolventen“, so Hackel.

Lina Robst ist die erste Potsdamer Studentin, die im kommenden Herbst in Accra ihr Praxissemester absolvieren wird: „Ich freue mich riesig auf die Menschen, die ich treffen werde, die Freundschaften, die entstehen werden, und allgemein auf die Erfahrungen, die ich in Ghana sammeln werde.“

Inzwischen pflegt die Universität Potsdam enge Beziehungen mit 16 Kooperationsschulen auf fünf Kontinenten. Vor dem Hintergrund zunehmender Migration sollen die künftigen Lehrkräfte mehr interkulturelle Kompetenzen erwerben und zudem die Fähigkeit einüben, sprachsensible Ansätze auf den eigenen Fachunterricht anzuwenden. Vor zwei Jahren trafen sich Vertreterinnen und Vertreter der Partnerschulen auf einer Potsdamer Tagung zu einem internationalen Erfahrungsaustausch mit Forschenden und Studierenden der Universität Potsdam und Lehrkräften aus der Praxis. Das fachübergreifende Programm reichte von der Didaktik der Chemie bis zur Musikpädagogik. Auch ging es um den Einsatz digitaler Medien beim Mentoring während der Praxisphasen im Ausland. Was sprachsensibler Fachunterricht bedeutet und wie er an der Colégio Humboldt Schule in São Paulo umgesetzt wird, war während der Tagung ebenso zu hören wie ein Rückblick auf das Homeschooling in der Pandemie am Beispiel der Deutschen Schule in Genf. Nicht zuletzt hatte die Potsdamer Bildungsforscherin Prof. Dr. Nadine Spörer wissenschaftlich beleuchtet, wie sich das Lernen und Lehren durch Corona verändert hat und welche Entwicklungschancen sich daraus ergaben.

Unter dem Titel „Lehrer:innenbildung und Schulpraxis im internationalen Kontext – Impulse für Wissenstransfer, kulturelle Sensibilität, Sprachbildung und Digitalität“ ist jetzt im Waxmann Verlag ein Buch zur Tagung erschienen, das zahlreiche wissenschaftliche Beiträge und Erfahrungsberichte versammelt. Das ZeLB lädt am 3. Juni von 14-15 Uhr zu einer Online-Präsentation ein. „Ausgehend von den im Buch veröffentlichten Ergebnissen wollen wir diskutieren, an welche Erfolge, Herausforderungen und Potenziale wir anknüpfen können“, schreiben die Herausgeber Dr. Manuela Hackel, Prof. Dr. Winnie-Kare Giera, Dr. Jana Buschman und Tom Fischer, die zudem einen Austausch zum Wissenstransfer und zu künftigen Kollaborationen anregen möchten. Auf dem nächsten Kooperationsschultreffen 2026 soll dieser Austausch weiter vertieft werden.   

Online-Buchvorstellung am 3. Juni von 14–15 Uhr:
Zoom-Link unter E-Mail: ZeLB-GSuni-potsdamde 

Veröffentlicht

Online-Redaktion

Sabine Schwarz