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Zehn Fragen für ein Buch – „Reflexion in der Lehrkräftebildung: Empirisch – Phasenübergreifend – Interdisziplinär“

Das Herausgebertrio findet sich voll und ganz in seinem Buch wieder: „Reflexion in der Lehrkräftebildung: Empirisch – Phasenübergreifend – Interdisziplinär“.
Foto : privat
Das Herausgebertrio findet sich voll und ganz in seinem Buch wieder: „Reflexion in der Lehrkräftebildung: Empirisch – Phasenübergreifend – Interdisziplinär“.

Zehn Fragen für ein Buch, gestellt an Lukas Mientus, Christiane Klempin und Anna Nowak, die Herausgeber*innen des Buches „Reflexion in der Lehrkräftebildung: Empirisch – Phasenübergreifend – Interdisziplinär“, Universitätsverlag 2023.

Was steht in Ihrem Buch – in drei Sätzen?

Über ein Begriffsverständnis von „Reflexion“ besteht reichlich Uneinigkeit, gleichzeitig wird über alle Fachdisziplinen hinweg in Forschung und Lehre Reflexion in der Lehrkräftebildung adressiert. Unser Buch sieht sich nicht in der Lage, Ordnung in diese Heterogenität zu bringen, stellt jedoch eine Momentaufnahme der deutschsprachigen Reflexionsforschung dar.

Hat Ihr Buch eine Geschichte?

Im Herbst 2022 fand die gemeinsame Onlinetagung „Reflexion in der Lehrkräftebildung“ der beiden BMBF-geförderten QLB-Projekte „PSI-Potsdam“ der Universität Potsdam und „K2teach“ der Freien Universität Berlin statt. Das Buch stellt den Schlusspunkt dieser Tagung dar und gibt einen facettenreichen Einblick in die kollegial diskutierten Arbeiten.

Warum ist Ihr Buch wie kein anderes?

Dieses Buch ist anders (und lesenswert), da es neben universitär üblichen empirischen Ansprüchen Perspektiven vereint, die so zusammengetragen zu selten in der deutschsprachigen Bildungslandschaft erscheinen. Auch wenn die Zielgruppe der meisten Beiträge die erste Phase der Lehrkräftebildung (das Lehramtsstudium) ist, finden Forschungs- und Lehrprojekte aus den anderen beiden Phasen (Referendariat sowie Fort- und Weiterbildung) gleichberechtigt Platz im Buch. Ebenso ist es besonders, dass der interdisziplinäre Gegenstand auch wirklich interdisziplinär betrachtet wird. Von Informatik bis Lebensmittelwissenschaften sind viele Lehrämter aller Bildungseinrichtungen vertreten.

Sie veröffentlichen im Universitätsverlag Potsdam – und damit open access. Warum?

Der Open Access ermöglicht die niedrigschwellige Erreichbarkeit des Buches. Interessierten, egal aus welcher Phase, und egal, ob interessiert als Forschende oder Lehrende, bietet das Buch Möglichkeiten der Inspiration und unzählige Impulse für weitere Lektüre oder Kontakte. Wir erhoffen uns, dass die im Buch vorgestellte Arbeit von Forschenden weiterverfolgt werden kann und spannende Lehrkonzepte im eigenen Lehrkontext ausprobiert werden können.

Wer sollte Ihr Buch lesen – und wann?

Das Buch adressiert insbesondere Hochschullehrende, Kolleg:innen der Studienseminare sowie Akteur:innen an Fort- und Weiterbildungszentren, welche die Relevanz von professioneller Entwicklung (auch) durch Reflexion sehen. Falls Reflexion (egal ob als Methode oder Denkprozess gesehen) als zentral im Umgang mit (angehenden) Lehrkräften angesehen wird, der Umgang damit aber expliziter als eben nebenbei geschehen soll, kann ein Blick in dieses Buch sicher nicht schaden.

Was lesen Sie selbst?

Lukas Mientus: Beruflich meist E-Mails und Fachliteratur. Privat aber am liebsten Noten und Kinderbücher.

Christiane Klempin: Bei mir wäre es beruflich ähnlich. Und weil die berufliche Zeit nicht reicht, lese ich Fachliteratur auch in meiner Freizeit. Wenn wirklich einmal Zeit sein sollte, dann lese ich englischsprachige Ratgeberliteratur und Belletristik.

Anna Nowak: Beruflich lese ich ebenfalls vor allem Fachliteratur und seit Neuestem viele Verordnungen. Mit meinen Kindern lese ich sehr viele Kinderbücher, wir haben eine stetig wachsende Sammlung, da es unsere Freitagstradition ist, ein neues Buch kennenzulernen. Da ich wenig „freie“ Freizeit habe, höre ich sehr viele (historische) Romane, Krimis, Ratgeber und Sachbücher als Hörbuch beim Radfahren, Nähen, Kochen, Gärtnern, Reisen … Außerdem habe ich ein Abo der Zeit.

Was hat Spaß gemacht beim „Buchmachen“ – und was eher nicht?

In jedem Fall war das „Buchmachen“ die Erfahrung wert. Es hat insbesondere bei diesem Buch Freude bereitet, die unterschiedlichen Konventionen im Schreiben von Beiträgen aus den zahlreichen Fachdisziplinen nebeneinander zu sehen. Herausfordernd war es dann, diese Unterschiedlichkeiten für Lesende zu homogenisieren, ohne die Besonderheiten der einzelnen Beiträge zu verlieren. Nach einer gelungenen Tagung ist es schön, nun auch ein nachhaltiges Ergebnis in den Händen halten zu dürfen.

Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut ist Ihr Buch?

Unser Buch ist eine Glatte 1 bis 10. Es kommt darauf an, was die Wahrnehmung der/des Lesenden mit dem anfängt, was die einzelnen Beiträge dieses Buches aufzeigen.

Wenn Sie könnten: Würden Sie sich für das Buch einen Preis verleihen - und wenn ja, welchen?

Ich denke, dass eher die Einzelbeiträge einen Preis verdient hätten oder der Austausch zur Thematik. Für die Zusammenstellung aktueller Debatten der Reflexionsforschung würde ich uns keinen Preis zusprechen.

Zuletzt noch kurz etwas zu Ihnen:

Lukas Mientus: Ich habe lernend alle drei Phasen der Lehrkräftebildung erleben dürfen und begann 2019 parallel zu meiner Lehrtätigkeit als Mathematik- und Physiklehrkraft eine fachdidaktische Promotion in PSI-Potsdam und bin seither auch lehrend in allen drei Phasen aktiv. Als Postdoc arbeite ich derzeit in der Didaktik der Physik und weiterhin im Bereich reflexionsbezogener Professionalisierung tätig.

Christiane Klempin: Ich bin als Englischdidaktikerin und wissenschaftliche Projektkoordinatorin (K2teach-Know how to teach, FU Berlin) an verschiedenen deutschen Hochschulen tätig gewesen, bin in der fremdsprachendidaktischen Professionsforschung aktiv, habe zur didaktischen Reflexionskompetenz von Lehramtsstudierenden geforscht und publiziert und habe als Deutsch- und Englischlehrerin in Kolumbien und den USA gearbeitet.

Anna Nowak: Als Physikdidaktikerin habe ich mich in meiner Promotion intensiv mit der Reflexion von Physikunterricht beschäftigt und war in PSI Potsdam Schwerpunktkoordinatorin. Seit kurzer Zeit bin ich Referentin für Qualitätssicherung des Lehramtsstudiums am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung (ZeLB) der Universität Potsdam.

 

„Zehn Fragen für ein Buch“ öffnet die Tür zum Potsdamer Universitätsverlag und stellt regelmäßig Neuerscheinungen vor. „Reflexion in der Lehrkräftebildung: Empirisch – Phasenübergreifend – Interdisziplinär“ ist hier online verfügbar kann hier als Buch bestellt werden. Weitere Neuerscheinungen aus dem Universitätsverlag hier.