Die gemeinsam am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) und an der Universität Potsdam berufene Professorin erhält den von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vergebenen Preis zusammen mit zwei weiteren Wissenschaftlerinnen und sieben Wissenschaftlern. Die Ausgezeichneten erhalten jeweils ein Preisgeld von 2,5 Millionen Euro. Diese Gelder können sie bis zu sieben Jahre lang nach ihren eigenen Vorstellungen und ohne bürokratischen Aufwand für ihre Forschungsarbeit verwenden. Die Leibniz-Preise werden am 13. März 2024 in Berlin überreicht.
Herzschuhs Forschung im Spannungsfeld zwischen Geoökologie und Paläoklima ist derzeit besonders relevant, weil Informationen aus der jüngeren Erdgeschichte wichtige Schlüsse auf heutige Klimaentwicklungen zulassen. Um der wichtigen Frage nach Langzeiteffekten und -konsequenzen von Klimaschwankungen nachzugehen, hat ihre Arbeitsgruppe zahlreiche innovative Forschungsmethoden angewendet und entwickelt. So hat sie zum Beispiel bei der Etablierung von Methoden zur Analyse fossiler DNA in See- und Meeressedimenten als Gradmesser für Biodiversitätsveränderungen eine federführende Rolle gespielt. Auch die Entwicklung neuer Vegetationsmodelle, basierend auf den Merkmalen einzelner Pflanzen, hat Herzschuh maßgeblich vorangetrieben. Im Rahmen aufwändiger Exkursionen zu einigen der entlegensten Orten der Erde konnte sie zudem Datensätze sammeln, die Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen und Biodiversitätsverteilung in der Erdgeschichte aufdecken.
Der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG vergeben. Pro Jahr können bis zu zehn Preise mit einer Preissumme von jeweils 2,5 Millionen Euro verliehen werden. Mit den zehn Preisen für 2024 sind bislang insgesamt 418 Leibniz-Preise vergeben worden. Zwei Leibniz-Preisträgerinnen und zehn Leibniz-Preisträger haben nach der Auszeichnung mit dem wichtigsten Forschungsförderpreis in Deutschland auch den Nobelpreis erhalten.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.dfg.de/service/presse/pressemitteilungen/2023/pressemitteilung_nr_52/index.html
Mehr zur Forschung von Ulrike Herzschuh im Universitätsmagazin Portal: https://www.uni-potsdam.de/de/nachrichten/detail/2022-11-02-wenn-es-waermer-wird-artensterben-in-der-arktis-vor-9000-jahren-und-heute
Foto zum Download: AWI/Jan Pauls