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Explosion am Nachthimmel – Erste Helligkeitsmessungen der Supernova SN2023ixf

Supernova SN2023ixf in der Feuerradgalaxie M101.
Position der Supernova SN2023ixf im Sternbild Ursa Major (Große Bärin).
Vergleichsbild Feuerradgalaxie M101 noch ohne Supernova im März 2023 und mit Supernova im Mai 2023.
Quelle : Florian Rünger
Supernova SN2023ixf in der Feuerradgalaxie M101.
Quelle : Florian Rünger
Position der Supernova SN2023ixf im Sternbild Ursa Major (Große Bärin).
Quelle : Florian Rünger
Vergleichsbild Feuerradgalaxie M101 noch ohne Supernova im März 2023 und mit Supernova im Mai 2023.

Astronomen der Universität Potsdam ist es gelungen, eine der global ersten Helligkeitsmessungen der erst am Freitagabend entdeckten Supernova SN2023ixf im Sternbild Ursa Major durchzuführen. Es ist der hellste entdeckte Ausbruch seit mehr als zehn Jahren in der Galaxie Messier 101. Am vergangenen Wochenende wurde die Supernova von der Universitätssternwarte aus beobachtet.

Sterne leuchten nicht für immer, sondern haben eine begrenzte Lebensdauer. Sie gewinnen ihre Energie durch die Kernfusion leichter Elemente wie Wasserstoff und Helium. Ist der nukleare Brennstoffvorrat erschöpft, werden die Fusionsprodukte weiter genutzt, um nach und nach schwerere Elemente zu erzeugen. Bei massereichen Sternen kann dieser Prozess bis hin zum Element Eisen fortgesetzt werden. Aus der Fusion von Eisen wird allerdings keine Energie mehr gewonnen. Dadurch lässt der Strahlungsdruck, der den Stern von innen stützt und seiner eigenen Schwerkraft entgegenwirkt, nach. Versiegt dieser vollständig, kollabiert der Stern, was bei besonders massereichen Sternen zu einer gewaltigen Explosion führt. Bei diesem Ereignis, das nur von Sternen mit mehr als der achtfachen Masse der Sonne hervorgerufen werden kann, spricht man von einer Supernova vom Typ II: eine sogenannte Kern-Kollaps Supernova, bei der der Kern des Sterns dem Gravitationsdruck nicht mehr standhalten kann. Die Folge ist ein gewaltiger Helligkeitsausbruch der eine ganze Galaxie überstrahlen kann.

Die in der Nacht vom 19. Mai 2023 durch den japanischen Forscher Koichi Itagaki entdeckte Supernova SN2023ixf gehört in diese Kategorie. In der Galaxie Messier 101, die auch unter dem Namen Feuerradgalaxie bekannt ist, ist nun für einige Tage und Wochen ein neuer Lichtpunkt in einem der Spiralarme zu sehen. Er wird in den kommenden Tagen noch an Helligkeit gewinnen, bevor er wieder langsam in einem der vielen Spiralarme seiner Heimatgalaxie verblasst. „Aktuell ist diese Sternexplosion so hell und kosmisch gesehen nah an der Erde, dass man das Ereignis schon mit einem kleinen Teleskop und einer Kamera live nachverfolgen kann. Zu finden ist sie im Sternbild Ursa Major (Große Bärin), das zu dieser Zeit des Jahres hoch am Abendhimmel steht“, sagt Florian Rünger, Beobachter und Doktorand in der Arbeitsgruppe Astrophysik am Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam.

An der Universitätssternwarte in Golm wurden über das vergangene Wochenende einige Helligkeitsmessungen an der Supernova vorgenommen, die im Nachhinein für kosmische Distanzbestimmungen genutzt werden können. Die Datenlage ist aufgrund der kürzlich gemachten Entdeckung noch spärlich, aktuell kommen weltweit immer neue Beobachtungsdaten dazu. Florian Rünger betont: „Das Ereignis beweist, dass wir mit unserer kleinen Sternwarte bereits forschungsrelevante Daten liefern können. Wir haben infolge der Entdeckung die Möglichkeit gehabt, eine der global ersten Helligkeitsmessungen durchführen zu können, und damit hochaktuelle wissenschaftlich relevante Ergebnisse erhalten.“

Abbildungen:
1) SN2023ixf.png: Supernova SN2023ixf in der Feuerradgalaxie M101. Bildrechte: Florian Rünger.
2) SN2023ixf _position: Position der Supernova SN2023ixf im Sternbild Ursa Major (Große Bärin). Bildrechte: Florian Rünger.
3) SN2023ixf_vorher_nachher: Vergleichsbild Feuerradgalaxie M101 noch ohne Supernova im März 2023 und mit Supernova im Mai 2023. Bildrechte: Florian Rünger.

Kontakt:
M.Sc. Florian Rünger, Institut für Physik und Astronomie
Telefon: 0331 977-5907
E-Mail: fruengerastro.physik.uni-potsdamde

Medieninformation 23-05-2022 / Nr. 052