„Der länderübergreifende Austausch leistet einen wichtigen Beitrag zur Internationalisierung der Universität Potsdam“, findet die Gastgeberin Prof. Sabine Kuhlmann. „Nicht umsonst gehört Israel zu den Ländern, die mit der KoUP-Förderlinie in besonderem Maße in den Fokus genommen werden. Und Ende März wird eine Delegation hochrangiger Vertreter:innen der UP um den Präsidenten Prof. Oliver Günther die Universität Haifa besuchen, um künftige Wege der Zusammenarbeit auszuloten.“
Der Potsdamer Student Hikmet Hilmi Güler findet den Austauschsehr gut, um „viele neue Kontakte mit Personen aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen, privaten und gemeinnützigen Sektors, der Sicherheit, der Kommunalverwaltung und der Politik zu knüpfen. Es war erfrischend, unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen zu hören, was die Diskussionen während der Veranstaltung sehr bereicherte.“
Der Zeitpunkt habe nicht besser gewählt werden können, fiel die Veranstaltung doch mit dem Besuch der israelischen Delegation, einschließlich Premierminister Netanjahu, und den anhaltenden Spannungen in Israel in Bezug auf antidemokratische Reformen zusammen. „Mit einer sehr gut informierten Gruppe zu diskutieren, war besonders wertvoll und auch in dieser Hinsicht eine einzigartige Gelegenheit, das interkulturelle Verständnis und die Zusammenarbeit zu fördern“, so Güler. „Eines der wichtigsten Ergebnisse der letztjährigen Veranstaltung war die Verbindung, die ich mit einem Teilnehmer aus Haifa knüpfte, der inzwischen ein engagiertes Mitglied unseres Beirats in der von mir gegründeten politischen Denkfabrik, der Global Policy Research Group, geworden ist.“ Dies zeigt, wie solch eine Begegnung zu dauerhaften, sinnvollen und wirkungsvollen Kooperationen und Partnerschaften führen kann.
Ähnlich erfreut über den Austausch äußert sich Shaked Mordechay, einer der Studierenden aus Israel: „Unser Besuch an der Universität Potsdam wurde einhellig als einer der Höhepunkte unserer Exkursion gewertet. Der herzliche Empfang gab uns das Gefühl, willkommen zu sein. Die Begegnung mit verschiedenen Studenten aus dem internationalen Programm war eine Freude – der Austausch von Ideen, Bestrebungen und Werten mit Menschen aus der ganzen Welt hatte für uns große Bedeutung. Wir laden die Studenten und Dozenten herzlich dazu ein, uns in Israel zu besuchen, sollte sich in Zukunft die Gelegenheit dazu ergeben.“
Vor dem Besuch in Potsdam stand ein Besuch des Deutschen Bundestags auf dem Programm, wo die Studierenden Vertreter einer deutsch-israelischen Parlamentsfreundschaft trafen: „Der Großteil des Gesprächs drehte sich um die Justizreform der israelischen Regierung, insbesondere zwei Tage vor dem Treffen von Premierminister Netanjahu und Bundeskanzler Scholz. Die Bundestagsabgeordneten brachten ihre Besorgnis über die in den Entwürfen vorgeschlagenen Gesetze zum Ausdruck, die eine Verschlechterung der israelischen Demokratie, die Schwächung der gegenseitigen Kontrolle und einen sichtbaren Rückgang der ausländischen Investitionen zur Folge hätten.“ Die deutschen Abgeordneten fragten die israelischen Gäste auch nach ihrer Einschätzung der geplanten Änderungen. „Da wir eine bunt gemischte Gruppe sind, äußerten wir unterschiedliche Auffassungen zu diesem Thema, waren uns aber in einem Punkt einig: Israel steht am Rande eines ‚Verfassungsmoments‘, und die israelische Gesellschaft sollte der Welt gegenüber Geschlossenheit und Solidarität zeigen.“ Besonders wichtig sei und bleibe, so Shaked Mordechay, der ständige Austausch – wie ihn der aktuelle Besuch möglich mache.