Zum Auftakt dieses ungewöhnlichen Konzertprojekts erklang das Stück „Earth Cry“, das der australische Komponist Peter Sculthorpes (1929-2014) für Didgeridoo und Orchester komponiert hat. Sculthorpes Musik, in die die traditionellen Klänge der Aborigines einfließen, erzeugt ein Gefühl für die Landschaft Australiens, aber auch für die Bedrohung ihrer natürlichen Grundlagen. In zwei Kurzvorträgen hat der Potsdamer Biologe und Sachbuchautor Dr. Ewald Weber darauf Bezug genommen und insbesondere auf das mit der Klimakrise verbundene weltweite Artensterben aufmerksam gemacht. Als Solist war der Berliner Didgeridoo-Profi Mark Miethe zu erleben. Mit seinen Solo-Projekten leistet er Pionierarbeit für eine eigenständige, moderne und sehr vielfältige Spielweise auf einem Instrument, das gemeinsam mit einem sinfonischen Orchester eher selten zu hören ist.
Der zweite Teil des Konzerts bewegte sich von der Erde weg in den Weltraum, der aus juristischer Sicht durchaus kein rechtsfreier Raum ist. Prof. Dr. Marcus Schladebach, der sich auf das Luft- und Weltraumrecht spezialisiert hat, referierte in zwei Kurzvorträgen über rechtlichen Fragen der Müllentsorgung und des Rohstoffabbaus im Weltraum. Passend dazu spielten die Berliner Symphoniker die Orchestersuite „Die Planeten“, Op. 32, des englischen Komponisten Gustav Holst (1874-1934). Das Werk entstand zwischen 1914 und 1916. Jeder der sieben Sätze charakterisiert einen der damals bekannten Planeten des Sonnensystems, außer der Erde. Am Pult war der 1995 in Regensburg geborene Dirigent Oscar Jockel zu erleben, der in dieser Konzertsaison Dirigierassistent von Kirill Petrenko und für zwei Jahre Stipendiat der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker sein wird.