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Ein fruchtbarer Ort – In Berlin-Britz und Kassel entstehen drei Waldgärten

Auf dem Gelände des künftigen Waldgartens in Britz.
Das Team (v.l.n.r.): Luisa Gedon, Dr. Torsten Lipp, Dr. Jennifer Schulz, Luca Durstewitz sowie Lea Matscheroth (nicht im Bild).
Dr. Jennifer Schulz im Interview. Das Foto ist von Tobias Hopfgarten.
Foto : Jennifer Schulz
Auf dem Gelände des künftigen Waldgartens in Britz
Foto : Tobias Hopfgarten
Das Team (v.l.n.r.): Luisa Gedon, Dr. Torsten Lipp, Dr. Jennifer Schulz, Luca Durstewitz sowie Lea Matscheroth (nicht im Bild).
Foto : Tobias Hopfgarten
Dr. Jennifer Schulz

Die Zukunft des Menschen liegt in der Stadt. Schon jetzt leben 57 Prozent der Weltbevölkerung in Städten. Im Jahr 2030, so Schätzungen, werden es 60 Prozent sein. Gleichzeitig steigt die Sehnsucht nach einem Leben in und mit der Natur – und die Erkenntnis, dass wir sie mehr brauchen als sie uns. Während manche Menschen der Stadt den Rücken kehren und aufs Land „flüchten“, hat Dr. Jennifer Schulz von der Universität Potsdam ein Vorhaben angeschoben, das städtische Räume grün und artenreich gestalten soll: Waldgärten. In Berlin-Britz wird in den kommenden Jahren ein Modellprojekt umgesetzt: Auf 28.000 Quadratmetern entsteht ein Waldgarten – als Gemeinschaftswerk von Wissenschaft, Politik, Verwaltung und den Menschen vor Ort. Zeitgleich werden in Kassel zwei weitere Gärten geschaffen. Gefördert wird das Vorhaben im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums sowie in Berlin von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

Obstbäume – etwa Pflaumen-, Aprikosen- und Apfelbäume – bilden mit ihren Kronen das Dach. Geschützt darunter stehen Beerensträucher wie Johannis-, Stachel- oder Himbeere, zu deren Füßen wiederum Stauden, Wurzelgemüse und Kräuter Platz finden. „Ein Waldgarten orientiert sich an der Struktur des Ökosystems Mischwald“, erklärt Jennifer Schulz. „Er ahmt die verschiedenen Vegetationsschichten nach, aber mit essbaren Pflanzen.“ Für die Forscherin verkörpern Waldgärten die Zukunft des Urban Gardening mit Biodiversitäts- und Klimaschutz. Sie machen es etwa möglich, verschiedene Nutzpflanzen auf relativ wenig Raum zu kultivieren. Im Idealfall ergänzen sich die Pflanzen in Sachen Licht-, Nährstoff- und Wasserbedarf durch unterschiedliche Wurzellängen und -tiefen und Wuchshöhen sowie individuelle Lichtansprüche. Dank einer gezielten Auswahl und Kombination an Arten und Sorten kann der Waldgarten fast das ganze Jahr hindurch Erträge liefern.

„Gleichzeitig brauchen wir, gerade in Städten, wo viel gebaut wird, dringend die ökologische Funktion des Waldes“, betont Schulz. „Ein paar begrünte Dachterrassen reichen da nicht.“ Das Ökosystem Waldgarten dient als CO2-Speicher, bildet einen kühlenden Gegenpol zu überhitzten Betonwüsten und unterstützt die Erhaltung der Artenvielfalt. Im vielschichtigen Biotop finden zahlreiche Tierarten und vor allem Insekten ein Zuhause – die Nützlinge unter ihnen halten wiederum Schädlinge fern und sind essenziell für die Bestäubung.

Waldgärten sind aber nicht nur ökologisch multifunktional. Sie bieten auch soziale Perspektiven. „In Städten müssen die wenigen Grünflächen viele Aufgaben übernehmen – nicht zuletzt als soziale Räume“, erläutert Schulz eines der wichtigsten Ziele ihres Projekts: „Waldgärten sollen Orte sein, an denen Menschen langfristig die Perspektive haben, gemeinsam zu gärtnern, Lebensmittel anzubauen, aber auch Klimaoasen zu schaffen und erlebbare Orte der Umweltbildung und des Dialogs der Generationen zu etablieren.“

Modellgarten in Britz

In Berlin-Britz soll all das in den kommenden Jahren Wirklichkeit werden: der essbare Wald, die Oase, der Bildungsort und der Generationentreffpunkt. Damit ein Waldgarten entstehen kann, muss vieles zusammenpassen. Das hat die Vorstudie gezeigt, die das Team um Jennifer Schulz und Torsten Lipp von der Universität Potsdam von 2018 bis 2020 durchgeführt hat. Zunächst ermittelten die Forschenden, ob es in einer Großstadt wie Berlin überhaupt geeignete Flächen gibt. „Wir haben ein komplexes Verfahren zur systematischen Standortsuche entwickelt“, so Schulz. Sind die Flächen groß genug? Unbebaut? Gut erreichbar? Wo würden Waldgärten einen Beitrag zu Klimaschutz, grüner Infrastruktur und Umweltbildung leisten? Mit einem eigens geschaffenen GIS-Modell lassen sich vorhandene Informationen zu Stadtgebieten analysieren und infrage kommende Areale bewerten. „Für einen Waldgarten sollte man mindestens 5.000 Quadratmeter Fläche einplanen – und sie muss langfristig verfügbar und rechtlich gesichert sein“, sagt die Forscherin. „In Berlin, das sich ständig verändert und wo eher weiter baulich verdichtet wird, eine echte Herausforderung.“ Wichtig ist aber auch zu klären, ob es Menschen in der Nachbarschaft gibt, die Interesse haben, den Waldgarten zu entwickeln, aufzubauen und dauerhaft zu bewirtschaften. Finden sich auf der anderen Seite Institutionen, die bereit sind, das Projekt mitzutragen und zu unterstützen? Dafür seien sie in unzählige Gespräche gegangen – mit Berliner Senatsverwaltungen, Bezirksgrünflächenämtern, Kleingärtnerverbänden, Naturschutzorganisationen und Urban Gardening-Akteuren. „Ich habe noch nie ein Projekt erlebt, in dem ich so viel Schwung und Euphorie begegnet bin“, freut sich Schulz.

Erst planen, dann pflanzen

In dem knapp 300 Seiten dicken Abschlussbericht der Voruntersuchung hat das Forschungsteam alles zusammengetragen, was bei der Planung von Waldgärten zu beachten ist. Von der Suche nach der richtigen Fläche und den nötigen Aktiven bis zu den nicht minder wichtigen rechtlichen Fragen, die es zu beantworten gilt. Das richtige Betreibermodell, Haftungsfragen, Verkehrssicherheit – es braucht mehr als eine große Wiese und eine Handvoll Pflanzen, damit die Idee Wirklichkeit wird. „In der Stadtplanung ist das Konzept Waldgarten bislang unbekannt. Hier sind viel Recherche, die Vernetzung von und die Kommunikation mit Akteuren, aber auch Erfindungsreichtum und Durchhaltevermögen gefragt“, so die Wissenschaftlerin.

Das galt auch für die Forschenden selbst. Nach intensiver Suche hatte das Team in Berlin ursprünglich rund ein Dutzend geeignete Flächen ins Auge gefasst, darunter öffentliche Grünanlagen, Grünanlagen an Sportflächen, Bildungseinrichtungen oder in Wohnungsbausiedlungen, Brachflächen und sogar einen ehemaligen Friedhof. Doch eine nach der anderen schieden aus. Bei den meisten fehlte die langfristige Perspektive, die ein Waldgarten braucht. In Berlin-Britz hat es schließlich geklappt. Anstelle von klassischen Kleingartenparzellen entsteht in den kommenden Monaten und Jahren südlich des Britzer Gartens eine vorbildliche Anlage, die Menschen und Pflanzen zusammenbringen soll. „Das Gelände ist als Ersatzfläche für andernorts wegfallende Kleingärten mitsamt einem bereits bestehenden Bebauungsplan festgelegt“, so Jennifer Schulz. „Dadurch ist das Areal dauerhaft gesichert. Ein Glücksfall.“ Für die neu entstehende Kleingartenanlage haben die Potsdamer Forschenden gemeinsam mit ihren Projektpartnern wie dem Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V., den zuständigen Verwaltungen und den Freiwilligen, die sich für das Projekt begeistern, eine neuartige, moderne Form eines Kleingartenparks mit dem Leitbild Waldgarten erarbeitet. Zuletzt wurde das 2,8 Hektargroße Gebiet durch den Britzer Garten als Grünland genutzt und mit Rindern und Schafen beweidet. Ab Anfang 2022 entstehen dort 60 Kleingartenparzellen und ein 5.000 Quadratmeter großer gemeinschaftlicher Waldgarten. Dieser befindet sich zusammen mit einer 1.000 Quadratmeter großen Zone für Umweltbildung, die durch das Freilandlabor Britz e.V. betreut wird, in der Mitte der Gesamtanlage. Ringsum werden jeweils acht bis zehn Parzellen – teils mit, teils ohne Laube – in Clustern zusammengefasst. Gemeinsam eingefriedet, sind innerhalb der Cluster keine Gartenzäune vorgesehen. Die Cluster besitzen eine gemeinsame „Kernzone“, die gemeinschaftlich genutzt und gestaltet werden kann und dabei mit Obstbäumen und -sträuchern der Waldgartenstruktur folgen soll.

Ideen vieler für einen Garten

Dieses Konzept ist das Ergebnis der intensiven Vorarbeiten, in die nicht nur die Expertise der Forschenden sowie von Landschaftsarchitektinnen und -architekten und Gartenbaufachleuten, sondern auch die Ideen und das Engagement der beteiligten Bürgerinnen und Bürger eingeflossen sind. Schon im Sommer 2019 wurde dafür eine Workshopreihe durchgeführt – in einem von Expertinnen und Experten begleiteten, aktivierenden Beteiligungsverfahren. „Eine wichtige Erkenntnis unserer Vorstudie ist: Dieser Prozess ist für ein so langfristiges und komplexes Vorhaben wie einen Waldgarten unerlässlich“, führt Jennifer Schulz aus. Die Menschen müssten sich kennenlernen, Wünsche und Vorstellungen austauschen, zusammenarbeiten, sich selbst organisieren. „Nur dann gelingt es, dass sie schließlich die Verantwortung für das Projekt übernehmen und es dauerhaft tragen. Das darf man nicht unterschätzen – das holpert auch mal. Aber es ruckelt sich zurecht.“

Einer, der sich in Britz engagiert, ist Philipp Resch. Der 27-Jährige studiert Biotechnologie an der Technischen Universität Berlin und ist seit 2020 dabei. „Ich wollte mir schon immer einen Kleingarten zulegen, doch erst beim ersten Lockdown hatte ich endlich die Zeit, mich darum zu kümmern.“ Als er online auf das Projekt stieß, war er direkt angetan – „weil es sich nicht um eine typische Kleingartenanlage handelt, sondern einen Waldgarten, in dem jede Pflanze den anderen Pflanzen hilft, sei es durch Schatten oder Nährstoffe, sich zu entfalten.“ Besonders reizvoll findet er das Miteinander der Aktiven: „Es kommt viel Wissen zusammen, das alle mehr oder weniger ins Projekt einfließen lassen können.“

Auch Jennifer Schulz hat sich in die Gartengestaltung eingebracht. Schon während ihres Studiums war die Forscherin dem Konzept der Waldgärten begegnet und untersuchte die ökologischen Vorteile dieser Anbauweise. Später legte sie für einen Kunden einen Garten mit über 500 essbaren Pflanzen an. Der Britzer Waldgarten ist für sie ein persönliches Highlight. „Bislang sind Waldgärten – sowohl in urbanen als auch ländlichen Räumen – in Deutschland noch weitgehend unbekannt und kaum erforscht. Beides können wir mit unserem Vorhaben ändern.“

Fruchtbarer Boden

Wesentlich für das Gelingen ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen Institutionen, vor allem in Berlin, wo es galt, mit Bezirksverwaltung und Senatsverwaltung gleich zwei Ebenen zu überzeugen. „Rückenwind aus Politik und Verwaltung ist unverzichtbar“, so Jennifer Schulz. Die Bezirksverwaltung Neukölln verpachtet das Areal an den Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V., der für das Gelingendes Projekts große Verantwortung trägt und die Parzellen an die zukünftigen Nutzerinnen und Nutzerweiter verpachtet. Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz (SenUVK) wiederum beteiligt sich an der Finanzierung des Projekts. „Dessen Fortsetzung war infolge der Corona-Pandemie zwischenzeitlich keineswegs gesichert“, erklärt die Wissenschaftlerin. Während Jennifer Schulz die nötigen Förderanträge schrieb, setzte ihre Kollegin Luisa Gedon die Arbeit mit den Aktiven fort – pandemiebedingt vor allem online. Dies funktioniert auch dank der Kommunikations-AG, die Philipp Resch mit zwei anderen gegründet hat, immer besser. „Seit wir die Website Miro für Onlineseminare und zur Erarbeitung unserer Ideen nutzen, hat sich unsere Arbeit enorm verbessert“, berichtet er. „So konnten wir unsere erarbeiteten Ergebnisse final auch einfacher an das Landschaftsarchitekturbüro übergeben.“

Erst im Frühjahr 2021 war klar: Ein Waldgarten mitten in Berlin ist nicht nur möglich, sondern wird auch Wirklichkeit. Dank der Förderung durch BfN und BMU im Bundesprogramm Biologische Vielfalt und die Berliner Senatsverwaltung SenUVK können die Pläne in den kommenden sechs Jahren umgesetzt werden. Alle Vorarbeiten zur räumlichen Planung wurden einem Team aus Fachplanerinnen und -planern unter Federführung eines Landschaftsarchitekturbüros übergeben. Diese erarbeiteten anschließend gemeinsam mit der Freiwilligengruppe in partizipativen Workshops die finale Planung. Zwei weitere Waldgärten entstehen zeitgleich in Kassel. Die Stadt ist schon seit 2019 dabei und das Umwelt- und Gartenamt treibt die dortige Projektentwicklung engagiert voran. In beiden Städten wurden inzwischen wichtige Projektstrukturen und notwendige Personalstellen geschaffen.

Die Forschenden der Uni Potsdam koordinieren weiterhin das Verbundprojekt, werden es aber vor allem auch wissenschaftlich begleiten und auswerten. Ziel ist nicht nur eine Dokumentation zu Forschungszwecken. Es soll auch eine Wissensplattform entstehen, die dafür sorgen kann, dass die drei Projekt-Waldgärten nur die ersten von vielen sind. „Mithilfe der Plattformwollen wir all das, was wir im Projekt gelernt haben, weitergeben, damit andere Städte diesen Prozess selbstdurchlaufen können.“ Dafür sammeln Jennifer Schulz und das Waldgarten-Team von Beginn an so viele Daten wie möglich. Schon vor den Baumaßnahmen wurden zwei Klimamessstationen aufgestellt, eine im Gebiet des Waldgartens, eine vergleichende außerhalb. Sie messen Temperaturen, Niederschläge, Feuchtigkeit in der Luft und im Boden, Sonneneinstrahlung und Wind. Später kommen etliche kleine Minisender, sogenannte Data Logger, an vielen Stellen des Areals dazu. Und ganz im Sinne des Projekts sollen auch die Waldgärtnerinnen und -gärtner mithelfen: beim Artenmonitoring etwa. „In Bezug auf die Bodenbiologie wurden beispielsweise schon erste Erhebungen zu Regenwürmern durchgeführt“, sagt Jennifer Schulz. „Ein Teil unseres Teams hat daran mitgewirkt und konzipiert derzeit, wie man bürgerliches Engagement auch in die Erforschung des Waldgartens einbinden kann.“

Nicht nur aufbauen, auch begleiten

Helfen dürfte auch die konsequent mitgedachte Digitalisierung an den richtigen Stellen. So könnten beispielsweise Apps für Zählungen genutzt werden. Und auch die Umweltbildung wird von Beginn an digital unterstützt. „Das Wissen rund um den Waldgarten wollen wir so aufbereiten, dass es auch mithilfe neuer Medien erfahrbar ist“, erläutert Jennifer Schulz. „Unsere Gärtnerin ist bereits dabei, Pflanzensteckbriefe zusammenzustellen. Wenn die per QR-Codes neben den Pflanzen abrufbar sind, ist das Wissen vor Ort digital verfügbar – für Gärtnernde wie Interessierte. “

Begleitet werden aber nicht nur die planerischen, gärtnerischen oder biologischen Entwicklungen. Auch die sozialen Dimensionen werden erfasst. Wie arbeiten die Menschen im Projekt zusammen? Wie kommunizieren sie? Welchen Wissenszuwachs gibt es und wie wird er genutzt? Die Erkenntnisse könnten kommenden Projekten helfen.

Jennifer Schulz ist überzeugt, dass das Modell Schule machen wird. Immerhin war das Interesse am Projekt von Beginn an groß. Bereits während der Machbarkeitsstudie hatten zahlreiche Städte und Initiativen signalisiert, teilnehmen zu wollen, darunter Bremen, Heidelberg, Freiburg und Tübingen. Mit einigen von ihnen war das Team schon auf der Suche nach geeigneten Flächen. Doch die Corona-Pandemie hat viele dieser Initiativen ausgebremst. Wenn der Britzer und die Kasseler Gärten Früchte tragen, könnten sie wieder Fahrt aufnehmen. „Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Bewegung in Richtung ökologischen Stadtumbau geben wird, bei denen Waldgärten eine interessante Rolle spielen können“, meint die Forscherin.

In Britz geht es ab Frühjahr 2022 richtig los: Die letzten Zäune und Wege der Vornutzung wurden Ende 2021 zurückgebaut, und im Laufe des Jahres werden die Gartenstruktur gebaut und Wasseranschlüsse für die gärtnerische Nutzung gelegt. Dann kommen auch die neuen „Bewohner“: 400 (Obst-)bäume, 2.000 (Beeren-)sträucher und 10.000 Stauden verschiedenster Arten Gemüse und Kräuter müssen verteilt werden. Gemeinsam mit den Aktiven werden zahlreiche Einsätze geplant: Mitmachbaustellen an Gartenhäuschen und Sitzgelegenheiten, Pflanzen setzen. Philipp Resch ist bereit und voll Vorfreude. „Ehrlicherweise habe ich noch nicht so viel Erfahrung im Gärtnern. Aber wie lernt man es besser als direkt von anderen Menschen?“ Er ist sich sicher: „Auf diesem Gelände wird etwas Großartiges entstehen.“

Das Projekt

Titel: „Urbane Waldgärten: Mehrjährig, mehrschichtig, multifunktional“

Förderung: im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit; Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz

Laufzeit: 04/2021–03/2027

Verbundkoordination: Universität Potsdam: Dr. Jennifer Schulz & Dr. Torsten Lipp (beide Leitung), Luisa Gedon, Lea Matscheroth, Luca Durstewitz; Verbundpartner: Bezirksverband Berlin-Süden der Kleingärtner e.V., Freilandlabor Britz e.V.,

Stadt Kassel: Umwelt- und Gartenamt

Im Rahmen der Voruntersuchung eines BfN-geförderten Erprobungs- und Entwicklungsvorhabens waren von 2018 bis 2020 die Bedingungen für Waldgärten im urbanen Raum mitsamt Beteiligungsverfahren untersucht worden. Basierend darauf erfolgten für die Projektfläche in Berlin-Britz im Laufe des Jahres 2021 ein vertiefender, partizipativer Planungsprozess und Vorbereitungen, sodass im Frühjahr 2022 die Struktur der Waldgarten-Kleingartenanlage gebaut und der Waldgarten anschließend auf der Fläche beginnen kann zu wachsen. In Kassel sollen parallel dazu am Wahlebach-Grünzug in Waldau sowie im Bereich Marbachshöhe zwei Waldgärten entstehen.

https://urbane-waldgaerten.de

Das Team

Dr. Jennifer Schulz, Luisa Gedon, Dr. Torsten Lipp, Luca Durstewitz und Lea Matscheroth
E-Mail: jennifer.schulzuni-potsdamde

 

Dieser Text erschien im Universitätsmagazin Portal Wissen - Eins 2022 „Zusammen“.