Der Michelson-Preis geht in diesem Jahr an Dr. Jan-Etienne Pudell. Der nach dem Physik-Nobelpreisträger Albert Abraham Michelson benannte Preis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert und wurde mit Unterstützung der UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt.
Der Physiker Dr. Jan-Etienne Pudell erhält den Preis für seine Promotion an der Universität Potsdam zu Röntgenbeugungsexperimenten mit einer Zeitauflösung im Femtosekundenbereich, mit der die Gitterbewegung von Festkörpern auf ihrer fundamentalen Zeitskala beobachtet werden kann. In der von ihm entwickelten, weltweit einzigartigen Experimentierumgebung können erstmals gleichzeitig ultraschnelle Röntgenbeugung und magneto-optische Experimente durchgeführt und damit quantitativ die Kopplung von Spins an Atombewegungen im Terahertz-Bereich vermessen werden. Die kumulative Promotion von Dr. Pudell basiert auf bemerkenswerten 17 Artikeln und Manuskripten in angesehenen wissenschaftlichen Journalen. Mit seinen experimentellen und theoretischen Fähigkeiten gehört Dr. Pudell zu den besten Promovenden des Instituts für Physik und Astronomie seit vielen Jahren.
Den Jacob-Jacobi-Preis erhält Elena Macdonald, die ihr Masterstudium in Geoökologie mit der Note 1,1 abgeschlossen hat. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis ist nach dem in Potsdam geborenen Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi benannt und wird vom Leibniz-Kolleg Potsdam finanziert.
Die Masterarbeit von Elena Macdonald zur Luftqualität in europäischen Städten wurde am Institut für Transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) angefertigt. In ihrer Arbeit untersucht Frau Macdonald, wie sich die Konzentrationen von Stickoxiden über die letzten Dekaden in europäischen Städten entwickelt haben und wie dies im Zusammenhang mit den Veränderungen von Emissionen steht. Ihre Ergebnisse heben hervor, dass bei der Verwendung von Emissionswerten für die Vorhersage zukünftiger Gesundheitsauswirkungen und Grenzwerteinhaltungen unbedingt die deutlichen Konzentrationsunterschiede zwischen, aber auch innerhalb von Städten berücksichtigt werden müssen. Ihre ausgezeichnete Forschungsarbeit wurde im März 2021 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Atmospheric Chemistry and Physics“ veröffentlicht.
Mit dem Leopold-von-Buch-Preis werden Kristín Erla Tiedemann, Matti Richter und Jasmin Jarecki ausgezeichnet. Der Leopold-von-Buch-Preis ist mit insgesamt 300 Euro dotiert und wurde mit Unterstützung der UP Transfer GmbH ausgelobt. Der Namensgeber stammt aus der Uckermark und gilt als einer der ersten geologischen Feldforscher.
Kristín Erla Tiedemann hat im Januar 2021 das Bachelorstudium Biowissenschaften mit der Gesamtnote 1,0 unter Einhaltung der Regelstudienzeit als Jahrgangsbeste abgeschlossen. Ihre Bachelorarbeit hat sie in der Arbeitsgruppe Pflanzliche Epigenetik am Institut für Biochemie und Biologie angefertigt. In ihrer Abschlussarbeit verbindet Frau Tiedemann bioinformatische Analysen mit experimentellen molekularbiologischen Arbeiten zur Hitzestressantwort in verschiedenen Capsella-Arten und mit der Sequenzvariation in einer Familie wichtiger regulatorischer Proteine. Äußerst souverän hat sie damit die für eine Bachelorarbeit ambitionierte Kombination von theoretischen und praktischen Aspekten des Projektes bewältigt.
Matti Richter schloss sein Bachelorstudium im vergangen Jahr am Institut für Mathematik mit exzellenten Leistungen ab. In seiner Bachelorarbeit zu harmonischen Funktionen gelingt es ihm, die für Differentialoperatoren entwickelten Techniken auf den Fall von Graphen zu übertragen und damit die Arbeit des Fields-Medaillisten und Abel Preisträgers Grigori Alexandrowitsch Margulis substanziell zu verallgemeinern. Für eine Bachelorarbeit ist diese Leistung außergewöhnlich und wurde 2020 bereits durch die Berliner Mathematische Gesellschaft in ihrer Preisvergabe gewürdigt.
Jasmin Jarecki hat ihr Bachelor-Studium der Physik mit der Gesamtnote 1,5 als Jahrgangsbeste und in kürzester Zeit abgeschlossen. Für ihre Bachelorarbeit wählte sie ein Thema auf dem Gebiet der Ultrakurzzeitphysik. Bereits in der zweiten Woche ihrer Labortätigkeit gelang ihr, mit Unterstützung der Arbeitsgruppe Bargheer am Institut für Physik und Astronomie, die erstmalige Beobachtung von transversalen akustischen Phononen. Darüber hinaus hat sie diese Art von Phononen durch breitbandige zeitaufgelöste Brillouinstreuung spektroskopiert. Ihre Bachelorarbeit stellt damit eine sehr gute selbstständige erste wissenschaftliche Forschungsleistung dar.
Die Fakultätspreise für herausragende Lehre erhalten Dr. Micol Alemani, Dr. Jörg Enders und Prof. Dr. Gerhard Püschel. Den ersten Platz der Lehrpreise belegen Frau Dr. Micol Alemani und das Grundpraktikumsteam Physik für ihre innovative Lösung des Arduino-Praktikums als Alternative zum konventionellen Physikpraktikum. Die Nominierenden der Fachschaft Mathematik und Physik betonen die intensive Förderung des selbstständigen Arbeitens, den großen Erfolg des Projekts und die Impulswirkung an die Studierenden, tiefgründig über Experimentierweisen nachzudenken. Den zweiten Platz für herausragende Lehre belegt Dr. Jörg Enders für seine Lehrveranstaltungen Analysis I und II. Die nominierenden Lehramtsstudierenden loben die durchdachte und sinnvolle Struktur der Veranstaltungen, den angemessenen Aufwand der Lehrinhalte sowie den intensiven Austausch der Studierenden mit Dr. Enders und untereinander. Den dritten Platz für herausragende Lehre belegen Prof. Dr. Gerhard Püschel und das Lehrstuhl-Team Biochemie der Ernährung für das bereits vor der Corona-Krise etablierte E-Learning und das nun ergänzte Angebot an vertonten Vorlesungsvideos. Die nominierenden Studierenden der Ernährungswissenschaft schätzen insbesondere die hervorragende Klausurvorbereitung durch das verständliche Präsentieren des Stoffes.
Link zum Livestream: https://youtu.be/0Hs8mF2rcf0
Abbildungen: Preisträgerinnen und Preisträger. Bildrechte: s. Bilder.
Kontakt: Dr. Stefanie Mikulla, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Telefon: 0331 977-2964
E-Mail: stefanie.mikullauuni-potsdampde
Medieninformation 17-06-2021 / Nr. 050