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Hinter den Kulissen – Wie das ZIM die digitale Kinder-Universität produziert

Friederike Schommler und André Andraschek – Filmemachen für die digitale Kinder-Universität ist mehr als ein Job | Foto: Kaya Neutzer
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität | Foto: ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität | Foto: ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität | Foto: ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität | Foto: ZIM
Foto : Kaya Neutzer
Friederike Schommler und André Andraschek – Filmemachen für die digitale Kinder-Universität ist mehr als ein Job
Foto : ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität
Foto : ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität
Foto : ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität
Foto : ZIM
Making Of – Impressionen der Dreharbeiten zur Digitalen Kinder-Universität
Wenn im September rund 2.000 Kinder auf dem Campus Golm zur Kinder-Universität erwartet werden, ist auch das Zentrum für Informationstechnologie und Medienmanagement (ZIM) immer mit dabei und begleitet die Veranstaltungen mit Kameras aller Art. Und als die Veranstaltung in diesem Jahr notgedrungen zu einer rein digitalen Kinder-Universität umgewandelt wurde, mussten die Kolleginnen und Kollegen des ZIM nicht lange überlegen: Das war ein Job ganz nach ihrem Geschmack! Die ersten drei Vorlesungsvideos gingen Ende September, pünktlich am Tag der Kinder-Uni, online. Doch welcher Aufwand steckt hinter jedem einzelnen Film? Und was passiert eigentlich alles hinter den Kulissen, bis so eine 15- bis 20-minütige Vorlesung fertig ist? Das wissen jene, die sie planen, drehen, schneiden, produzieren und mit Animationen versehen. Wir haben zwei von ihnen besucht.

Friederike Schommler und André Andraschek machen ihren Job im ZIM gerne – und sind ständig mit der Kamera unterwegs. Aber die digitale Kinder-Universität ist auch für die beiden etwas Besonderes. „Bei der regulären Kinder-Universität haben wir ebenfalls gedreht, aber eben im Hörsaal. Da konnten wir zum Beispiel an Experimente nicht so nah ran und es gab nur einen Durchlauf. Hier haben wir richtig Zeit, können an die Arbeitsplätze der Wissenschaftler und mehrfach drehen – bis alles passt“, sagt Friederike Schommler. Auch ein sinnvolles Format für Kinder zu gestalten, macht dem ZIM-Team richtig Spaß. „Als das Pressereferat mit der Idee ankam, waren wir baff. Einerseits fanden wir die Idee großartig, andererseits wussten wir, was das für ein Aufwand ist, wenn wir wirklich gute Filme drehen wollen – und das ist unser Anspruch“, sagt sie. Ihr Kollege André Andraschek ergänzt: „Es ist toll, ein gutes Bildungsformat für Kinder mitzugestalten. Und was wir hier machen, ist von der Arbeitsweise her in etwa so, als würden wir einen Spielfilm drehen.“ Der gelernte Mediengestalter und studierte Kameramann hat seine Ausbildung in den 90er Jahren bei einer Firma absolviert, die unter anderem Formate extra für Kinder drehte. Er weiß also, wovon er spricht. „Hier vermitteln wir kindgerecht Bildung – das ist klasse“, sagt er.

Friederike Schommler und André Andraschek begreifen das Filmemachen für die digitale Kinder-Universität als Prozess. „Nach dem Film ist vor dem Film“, sagen beide. Damit meinen sie, dass jeder Film auch für das ZIM-Team lehrreich ist. „Man merkt einfach, was man besser machen könnte und nimmt aus jedem Filmdreh-Erfahrungen mit“, sagt Friederike Schommler. Ihr Kollege ergänzt: „Den Filmen wird man eine Entwicklung anmerken. Wir werden immer versierter und kommen auf immer neue Ideen. Wir wünschen uns noch mehr Unterstützung für den vermehrten Einsatz von VFX zur Gestaltung von Animationen.“

Die Ideen für die filmische Umsetzung entstehen im direkten Austausch mit den Forschenden, die vor der Kamera stehen: „So ein Film lebt vom Konzept. Je mehr wir mit den Wissenschaftlern schon vorher in einen Austausch kommen, über ihr Thema reden, darüber, was wir machen können und einen gemeinsamen Fahrplan entwickeln, desto besser werden die Filme. Es ist ja unser Job, die Vorlesungsidee der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler so umzusetzen, dass ein funktionierender Film entsteht.“, so Andraschek, der es gelernt hat, Ideen in stimmige Filmkonzepte zu übertragen.

Rund 14 Tage würden zwei Personen für einen einzigen der Kinder-Universitäts-Filme brauchen, rechnen die ZIM-Mitarbeiter vor. „Auch wenn wir das so genau letztlich nicht sagen können, weil eigentlich immer mehr als zwei Leute an dem Film arbeiten. Da macht einer einen Rohschnitt und der andere erstellt parallel Animationen“, erzählt Friederike Schommler – und es wird klar, dass es mit dem Drehtag allein nicht getan ist. Die Aufnahmen selbst sind nur ein kleiner Teil der Arbeit. „Da sind wir meistens zu fünft. Wir drehen mit drei Kameras und dann braucht es jemanden, der den Ton macht und jemanden, der Regie führt“, sagt André Andraschek. Bei der digitalen Kinder-Universität bedeutet dies zum Beispiel, das Gesamtkonzept im Auge zu behalten: „Wenn wir drehen, muss jemand schauen, dass in zwei aufeinander folgenden Szenen unter anderem die Kamera-Einstellungen passen oder dass der Wissenschaftler nicht auf einmal keine Jacke mehr anhat. Wir drehen ja nicht alles hintereinander weg, sondern wechseln die Orte und schneiden das dann später zusammen. Dafür ist es eben auch wichtig, dass wir ein Konzept schreiben und alles so genau wie möglich im Vorfeld durchplanen“, sagt Andraschek.

Die ZIM-Mitarbeiter sind stolz auf ihre Filme und hoffen, dass sie auch über Brandenburg hinaus geschaut werden. „Das wäre schon schön, wenn wir möglichst viele Kinder erreichen. Da steckt ja auch eine Menge Arbeit drin“, sagt Friederike Schommler. Sogar sie selbst profitierten von dem Format, ergänzt Andraschek: „Das Tolle ist: Man erfährt beim Dreh ja meistens noch mehr als die Kinder später im Film. Das ist natürlich wichtig, damit man den Film auch machen kann. Aber es macht auch den Reiz der digitalen Kinder-Universität mit aus, dass man bei jedem Film selbst etwas Neues lernt. Man kann ja hinter den Kulissen in den Drehpausen sogar Fragen stellen und nimmt wirklich was mit.“ Für die Kinder-Universität hat sich das ZIM-Team einiges vorgenommen: „Die Filme sind gut geworden. Nicht perfekt, aber Luft nach oben ist ja nichts Schlimmes. Und durch eine enge Zusammenarbeit mit den Wissenschaftlern können wir immer besser werden. Dann erreichen wir auch Fernsehniveau“, sagt Andraschek. Und genau da möchte das Team auch hin. „Wir haben ja gerade erst angefangen“, ergänzt Friederike Schommler.

Veröffentlicht

Online-Redaktion

Sabine Schwarz