Wir wollen nun, ein knappes Jahr nach dem Jubiläum, noch einmal feiern. Immerhin begeht der HPI-Campus – physisch, ganz undigital – erst 2020 seinen Jahrestag. Denn als Mann der Tat wollte Hasso Plattner 1998 nicht warten, bis aus Ideen Häuser wurden. Mit der Gründung des „Hasso-Plattner-Instituts für Softwaresystemtechnik GmbH“ im Oktober ging es sofort los. Um sicherzustellen, dass schon im Jahr darauf die ersten Studierenden immatrikuliert werden konnten, wurden kurzerhand Räumlichkeiten am Luftschiffhafen angemietet. Die Grundsteinlegung für die institutseigenen Gebäude auf dem Unicampus in Griebnitzsee folgte dann im Juli 2000. Plattner selbst bestückte die Zeitkapsel. Gebaut wurde im Eiltempo, sodass diese bereits im November 2001 eingeweiht wurden – mit dabei im Übrigen der ehemalige sowjetische Präsident Michail Gorbatschow. Deshalb erfolgten die Zeugnisübergabe an die ersten Absolventinnen und Absolventen sowie die Begrüßung der ersten Masterstudierenden im Frühjahr 2003 dann auch schon im „eigenen Zuhause“. Seitdem ist das HPI immer weiter gewachsen: Das HPI-Forschungskolleg, die HPI School of Design Thinking und das Hasso Plattner Ventures Management, das Future SOC Lab – sie alle brauchten Platz.
Eine erste Erweiterung entstand schon 2005 mit und neben der ehemaligen Reichsbahnvilla an der August-Bebel-Straße, 2009/10 dann nordöstlich des Campus jenseits der Bahntrasse. Im April 2017 gründeten HPI und Universität Potsdam die gemeinsame Digital Engineering Fakultät. Nur wenig später wurden die Pläne für den künftigen Waldcampus konkret – und seit 2019 wird wieder gebaut. So ist das Jubiläum des Baubeginns zugleich ein Jahr des abermals ersten Spatenstichs.
Dieser Text erschien im Universitätsmagazin Portal - Eins 2020 „Bioökonomie“.