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Masken nähen gegen den Virus – Studierende der Universität Potsdam entwickeln Plattform „maskmaker.de“

Zur Corona-Pandemie – Beiträge aus der Universität Potsdam

Jonas Diekmann und Lena Dierker vom maskmaker-Team. | Foto: Jonas Diekmann
Foto : Jonas Diekmann
Jonas Diekmann und Lena Dierker vom maskmaker-Team.
So rasant, wie sich der Coronavirus weltweit ausbreitet, schwinden auch allerorts die Vorräte an Desinfektionsmitteln, Schutzkleidung und vor allem -masken. Pflegedienste, Senioreneinrichtungen und sogar Krankenhäuser rufen daher inzwischen dazu auf, Masken aus kochfesten Baumwollstoffen zu nähen. Doch während sich Freiwillige überall an ihre Nähmaschinen setzen, ist unklar, wie die fertigen Masken dorthin kommen, wo sie gebraucht werden. Studierende der Universität Potsdam haben dafür die Plattform „maskmaker.de“ entwickelt. Matthias Zimmermann sprach mit Jonas Diekmann, Student der Uni Potsdam und einer von vielen Engagierten im maskmaker-Team.

„Maskmaker“ – was ist das?
Das Problem, das wir angehen wollen, sind fehlende Mund-Nasen-Schutzmasken in zahlreichen sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel in Altenheimen, Pflegeheimen und Behindertenwohnstätten. „Maskmaker“ ist eine Plattform die diese Einrichtungen mit freiwilligen Näherinnen und Nähern vernetzt, die ihre selbstgemachten Masken spenden können.

Wie funktioniert das Ganze?

Benötigt eine Institution Atemschutzmasken, so kann sie bei unserer Website www.maskmaker.de schnell und einfach ihren Bedarf melden. Das ist dann für jeden öffentlich sichtbar. Die Näherinnen und Näher können anhand einer Anleitung, die wir zur Verfügung stellen, die dringend benötigten Masken selber nähen und anschließend an die Lieferadresse der Einrichtung schicken.

Näht ihr auch selbst?

Wir haben begeisterte Nähfans im Team, die auch die Schnittmuster und Nähanleitung für die Website erstellt haben. Leider ist der Aufwand für die Plattform gerade so hoch, dass wir nicht mehr selber zum Nähen kommen. Aber umso größer ist die Begeisterung bei unseren Eltern, Geschwistern und Großeltern.

Wie ist die Idee dazu entstanden?

Die Idee ist im Rahmen des #WirVsVirus-Hackathon entstanden. Das ist eine Art Problemlösungswettbewerb für die Corona-Krise. Das Problem der fehlenden Atemschutzmasken war uns allen durch die Medienberichterstattung und Gesprächen mit Pflegerinnen und Pflegern bekannt. Bei unserer Recherche haben wir herausgefunden, dass in Zeiten der Knappheit industriell hergestellter Masken auch von offizieller Seite die Benutzung von DIY-Masken empfohlen wird, insbesondere im Umgang mit Menschen, die zur Risikogruppe des Virus gehören. Außerdem sitzen momentan viele Menschen mit wenig Betätigung zu Hause und wollen irgendetwas tun, um der Pandemie entgegenzuwirken. Da war uns klar, dass wir diese beiden Gruppen irgendwie vernetzen müssen.

Warum habt ihr beim Hackathon mitgemacht?

Wie viele andere auch bleiben wir in der jetzigen Situation zu Hause. Da war der Hackathon eine großartige Möglichkeit, unsere Langeweile in einen echten Impact in der Coronakrise zu verwandeln. Als kleine Freundesgruppe haben wir uns dann entschieden mitzumachen und haben dadurch Menschen kennengelernt, die genauso begeistert von der Idee waren wie wir. Zusammen konnten wir dann innerhalb von fünf Tagen die Idee verwirklichen.

Wie ist die Resonanz bisher?

Anfangs dachten wir, dass sich möglicherweise keine Einrichtungen bei uns melden und unsere Einschätzung der Maskensituation doch falsch war. Das hat sich relativ schnell als falsch herausgestellt, denn auch die Nachfrage nach Masken auf unserer Website scheint exponentiell zu verlaufen. Momentan sind mehrere Tausend Masken auf der Plattform angefragt. Auch auf der Seite der Näherinnen und Näher scheint es großes Interesse zu geben. Einige haben ihre Wohnung regelrecht zu einer provisorischen Nähfabrik umgewandelt. Wir sind extrem dankbar dafür, dass so viele Menschen ihre Zeit und ihre Materialien spenden, und möchten auch die Danksagungen vieler Einrichtungen an alle Näherinnen und Näher weiterleiten.

Wie kann man euch unterstützen?

Jede und jeder kann uns und die sozialen Einrichtungen auf unserer Plattform unterstützen, indem er sich an die Nähmaschine setzt und loslegt. Das ist eine tolle Möglichkeit, gleichzeitig der Verbreitung von Corona entgegenzuwirken und den sozialen Einrichtungen sowie deren Mitarbeitenden die Anerkennung zu geben, die sie, gerade in Zeiten wie diesen, verdienen. Dafür besucht man einfach www.maskmaker.de, folgt der Nähanleitung auf der Website und sucht sich eine Einrichtung aus, an die man die fertigen Masken schicken möchte.

Und jetzt noch ein paar Sätze zu euch – den Makern hinter Maskmaker.

Wir sind ein kleines, bunt gemischtes, internationales Team aus Schülerinnen und Schülern, Studierenden und Berufstätigen. Jeder von uns hat dementsprechend unterschiedliche Stärken, aber wir unterstützen uns gegenseitig, wo es geht. Wir nähen, programmieren und moderieren. Wir designen, schreiben und vermarkten. Das tun wir, um Menschen, die darauf angewiesen sind, wenigstens ein Mindestmaß an Ausrüstung zu bieten.

 

Weitere Informationen:

https://www.maskmaker.de/

 

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