Studierende der Universität Potsdam, die von der Volkswagen AG mit einem Deutschlandstipendium gefördert werden, erhielten am 29. März die Gelegenheit, das Unternehmen zu besuchen. Auf dem Programm standen die Besichtigung des Volkswagenwerkes sowie die Vorstellung des öffentlich geförderten Forschungsvorhabens „Hybr-iT“, das „Smart.Production:Lab“ und der Einsatz von KI-Methoden in der Produktion.
v„Das Betriebsgelände ist wie eine kleine Stadt“, begrüßte Dr. Michael Mesterharm, Koordinator für Hochschulkooperationen bei Volkswagen, die Potsdamer Stipendiaten. Das Werk verfügt neben Produktionshallen u.a. auch über SB-Shops, Restaurants und einen Busshuttle für die 73.000 Beschäftigten. Bei ihrem Besuch erhielten die Studierenden einen kleinen Einblick in die Autoproduktion, aber auch die Forschung am Wolfsburger Standort im Bereich Robotik, IT und Optimierung von Produktionsabläufen. Spannende Themen für die Stipendiaten, die Fächer wie Cognitive Systems, IT-Systems Engineering, Wirtschaftsinformatik und Computerlinguistik studieren. Sowohl deutsche als auch internationale Bachelor- und Masterstudierenden, u.a. aus Nigeria, Russland und Indien, sind unter den Stipendiaten. Sie bilden den ersten Jahrgang des VW-Deutschlandstipendiums.
Der Besuch in Wolfsburg begann mit einer 90-minütigen Werkstour, in der über die Geschichte der 1938 erbauten Fabrik informiert und alle Stationen der Produktion vom Presswerk bis zur Montage gezeigt wurden. Pro Tag laufen hier 3.500 Autos vom Band, 16 Stunden dauert es vom Stanzen der Teile bis zum fertigen Wagen. „Die Werkbesichtigung war sehr imposant, eine einmalige Erfahrung zu sehen, wie die Produktionsschritte ineinandergreifen und wie innovativ die Technik ist“, resümiert Julia Zimmermann, Studentin der Wirtschaftsinformatik.
Anschließend stellten Doktoranden, die bei VW forschen, das Projekt „Hybr-iT“ vor, eine Kooperation mit verschiedenen Institutionen und Unternehmen wie Airbus oder dem Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI). Träger des Projekts sind das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR). Ziel der Forschungsarbeit in Wolfsburg ist die Transformation industrieller Roboter in Serviceroboter, die mit Arbeitern auf der Produktionsstrecke interagieren können. Sie sollen als „mobile intelligent robot co-workers“ (MIRCO) beispielsweise bis zu fünf Kilogramm schwere Objekte heben, um die Arbeiter zu entlasten.
Zum Abschluss besuchten die Stipendiaten die „IT-City“, die außerhalb des Werksgeländes liegt. Dort befindet sich das „Smart.Production:Lab“, in dem an der Digitalisierung von Produktion und Logistik gearbeitet wird. Im Lab wird u.a. durch Datenanalyse erforscht, wie Produktionsabläufe optimiert werden können.
Volkswagen plant, den Studierenden die Möglichkeit zu geben, im Rahmen von Praktika, Abschluss- oder Doktorarbeiten an IT-Projekten mitzuarbeiten. Eine spannende Perspektive für Adeola Obidiya aus Nigeria, Student im Master „Remote Sensing, geoInformation and Visualization“. „Mich interessieren bei VW vor allem IT-Innovationen und die Einbindung von Umweltfragen in der Produktion.“
Text: Carolin Krafzik
Online gestellt: Carolin Krafzik
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