Das Film- und Kunstfestival "HollyHood – Hip Hop & Social Justice" geht in die zweite Runde. Vom 22. bis 27. Mai 2018 öffnet das Filmmuseum Potsdam seine Tore für die Kulturveranstaltung. Eine ganze Woche ist der Hip Hop-Kultur und ihren vier Kunstformen gewidmet – Breaking (Breakdance), Rapping, DJing und Graffiti. Dabei geht es immer auch um soziale Gerechtigkeit: Das Festival will eine positive Vision der Hip Hop-Kultur vermitteln, die sich bewusst als Gegenmodell zu einem Großteil kommerzieller Rapmusik versteht. Studierende der Universität Potsdam hatten das Festival letztes Jahr gemeinsam mit dem Filmmuseum Potsdam ins Leben gerufen.
Vor über 40 Jahren in den USA als emanzipatorische Gegenbewegung zu sozialer, wirtschaftlicher und rassistischer Ausgrenzung entstanden, breitete sich die Kultur schnell rund um den Globus aus. Auch heute noch eignen sich die Hip Hop Kunstformen nicht zuletzt aufgrund ihrer inhaltlichen Widersprüche zur Aufklärung über gesellschaftliche Missstände.
In Reaktion auf den aktuellen Rechtsruck in der Gesellschaft will HollyHood in diesem Jahr Jung und Alt dazu einladen, sich anhand von Filmen, Diskussionen und Konzerten über eine gemeinschaftliche Kunst- und Bildungspraxis für ein inklusives und tolerantes Potsdam und Brandenburg einzusetzen. Dafür sind wieder Künstler*innen, Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen aus aller Welt in den Marstall eingeladen, um gemeinsam mit dem Publikum in einen Austausch zu treten, der zur Praxis inspiriert.
Zu den Highlights der Woche gehören eine Hip Hop-History Lesson der Breaking-Legenden Niels "Storm" Robitzky und Kadir "Amigo" Memis (Flying Steps), ein Tanztheaterabend im Foyer des Filmmuseums unter anderem mit Tänzer*innen Senegal, das kritische Rapvideoschauen mit Journalist und Aktivist Marcus Staiger, eine Cypher der Möglichkeiten unter dem Motto "Do the Right Thing – Fight the Right Wing" am Samstag und der intergenerationelle Breakdance-Battle am Sonntag.
Neu in diesem Jahr: Die HollyHood-Schulakademie. Während des Filmfestivals läuft an drei Vormittagen die HollyHood-Schulakademie, bei der das Festivalteam Schüler*innen der 8. und 9. Klassenstufen und Willkommensklassen aus Potsdam und Umgebung ins Filmmuseum dazu einlädt, selbst künstlerisch aktiv zu werden. Professionelle Künstler*innen aus der Hip Hop-Szene werden die Teilnehmenden in praktischen Impulsworkshops (Graffiti, Breaking, Beatmaking und Rap) zu einem persönlichen kreativen Ausdruck animieren. Über Kurzvorträge, Filminputs und verschiedene Diskussionsformate zur Hip Hop-Kultur wird außerdem zu einer Reflexion über gesellschaftspolitische Themen angeregt.
Organisiert wird das Festival auch in diesem Jahr von Potsdamer und Berliner Studierenden gemeinsam mit der Cultus UG und dem Filmmuseum.
Zum Programm: www.filmmuseum-potsdam.de/HollyHood-Festival-HIP-HOP-SOCIALJUSTICE.html
Text: Ella Schilling
Online gestellt: Jana Scholz
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuuni-potsdampde