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Unterwegs in Kenia – 13. Februar 2018: „Conna barridi: oder die kalte Ecke“

Reisetagebuch: Potsdamer Geowissenschaftler auf Exkursion im Ostafrikanischen Riftsystem

Vorlesung in einem ausgetrockneten Flussbett in der Nyokie-Ebene | Foto: Corinna Kallich
Foto : Corinna Kallich
Vorlesung in einem ausgetrockneten Flussbett in der Nyokie-Ebene

Wir verlassen Magadi in Richtung Nordosten, um über Nairobi zum 130 Kilometer entfernten Naivasha-See zu fahren. Auf dem Weg dorthin machen wir einen längeren Halt in der Nyokie-Ebene. Hier untersuchen wir den Zusammenhang zwischen vulkanischen Eruptionen und großen Ascheablagerungen der benachbarten Vulkane, die diese Senke vor etwa 970.000 Jahren verfüllt und dabei eine Sumpflandschaft bedeckt haben. Solche verhältnismäßig schnell stattfindenden Ablagerungen können einen enormen Druck auf die wassergesättigten Sedimente ausüben. Als Folge bilden sich Risse in den vulkanischen Ablagerungen, in denen sich die bedeckten Sedimente nach oben ausbreiten können und regelrechte Gänge bilden. Da sich in unserer Gruppe auch Vulkanologen und Sedimentologen befinden, diskutieren wir verschiedene Theorien zur Entstehung dieser besonderen Ablagerungsverhältnisse.

Als wir den Rand des Grabenbruches erreichen, freuen wir uns über den kühlen Wind aus den höheren Lagen, denn wir haben mittlerweile einen Höhenunterschied von 1.200 Metern überwunden. Diese Region am Fuße der Ngong Hills wird auch als „Conna barridi“ („Die kalte Ecke“) bezeichnet. Hier genießen wir unsere Mittagspause mit Aussicht auf die weite hügelige Landschaft des Grabeninneren. Die Zeit vergeht wie im Flug. Leider müssen wir Umwege fahren, da es im Randbereich Nairobis Demonstrationen gibt. Private Transportunternehmer und „Matatu“-Besitzer (Minibusfahrer) kämpfen um die Genehmigung neuer Tarife und entzünden Feuer und Barrikaden entlang unserer Reiseroute. Daniel, unser versierter Fahrer, findet trotzdem eine sichere Umleitung über staubige Straßen und Feldwege, sodass wir mit etwas Verspätung wieder die Hauptstraße nach Naivasha erreichen. Leider ist diese verstopft mit unzähligen Lastwagen aus Uganda und Ruanda, weshalb wir erst bei Dunkelheit am Südufer des Naivasha Sees ankommen.
 

Hintergrundinformationen zur Reise der Potsdamer Geowissenschaftler gibt es hier.

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