Deutschland – Russland – Europa: Brauchen wir einander?“ Mit dieser Fragestellung eröffnete Matthias Platzeck, ehemaliger Ministerpräsident von Brandenburg und Vorsitzender des Vorstandes des Deutsch-Russischen Forums e.V., am 20. November das dritte International MeetUP an der Universität Potsdam. Im Mittelpunkt der Veranstaltung, bei der Wissenschaftler Erfahrungen austauschen und Projekte vernetzen, standen diesmal die vielfältigen Beziehungen zu Russland.
Die Universität Potsdam hat mit keinem anderen Land so viele Partnerschaften und Kooperationsstudiengänge, russische Studierende stellen mit einem Prozent der Gesamtstudierendenschaft die größte Gruppe von Studierenden aus dem Ausland dar. Am beliebtesten sind die Studiengänge „Fremdsprachenlinguistik“ und „Interdisziplinäre Russlandstudien“. Und auch die Juristische Fakultät, die Verbindungen zu russischen Hochschulen pflegt, ist bei russischen Studierenden beliebt. „Die Universität Potsdam steht vor einem Generationenwechsel in Bezug auf die wissenschaftlichen Beziehungen zu russischen Universitäten. Es ist wichtig, dass wir die jungen Professorinnen und Professoren motivieren, am Ball zu bleiben. Herr Platzeck und ich sind uns einig, dass Kontakte der Zivilgesellschaften einen wichtigen Beitrag zur Friedenssicherung leisten. Und das ist in diesen Zeiten so wichtig wie schon lange nicht mehr“, betont Professor Schweigert, Vizepräsident für Internationales. Zum Generationenwechsel gibt es bereits Erfreuliches zu vermelden: So stellte der Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Michel Knigge eine Initiative zur „Professionsentwicklung für schulische Inklusion in Deutschland und Russland“ vor. Und Prof. Peer Trilcke berichtete von der deutsch-russischen Arbeitsgruppe zur „Digitalen literaturwissenschaftlichen Netzwerkanalyse“.
In Fortsetzung des Dialogs zur Kooperation mit Russland findet am 16. Januar 2018 um 18 Uhr am Campus Griebnitzsee eine Podiumsdiskussion zum Thema „Grenzen überwinden - Potentiale nutzen: Deutsch-Russischer Studierendenaustausch als Schlüssel zur Verständigung und Karriere“ statt.
27 Jahre nach dem Mauerfall durchzieht erneut eine hohe Mauer die deutsch-russischen Beziehungen. Auswege stellen Dialog und gegenseitiges Verständnis dar. Welches Potential wird dem Deutsch-Russischen Studierendenaustausch zur Überbrückung dieser Mauer beigemessen? Wie wird dieser gefördert?
Unter der Moderation von Britta Sophie Weck diskutieren Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft Ihre Fragen. Anmeldung unter: http://www.uni-potsdam.de/de/zessko/service/pod.html
Text: Antje Horn-Conrad
Online gestellt: Matthias Zimmermann
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