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Gemeinsam für die Freiheit der Forschung – mehr als 11.000 beim „Marsch für die Wissenschaft“ in Berlin

Foto: Jörg Potratz
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Foto: Jörg Potratz

Rund 11.000 Menschen beteiligten sich am „Marsch für die Wissenschaft“ am 22. April 2017 allein in Berlin. Angeführt von Berlins Regierendem Bürgermeister und Wissenschaftssenator Michael Müller, TV-Moderator und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar und Vertretern der großen Wissenschaftsorganisationen sowie der Präsidenten der Universitäten aus Berlin und Potsdam zogen die Menschen von der Humboldt-Universität zu Berlin zum Brandenburger Tor.

Ein positives Fazit zieht der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D.: „Es war ein besonderes Erlebnis, am Samstag in Berlin zusammen mit 10.000 anderen Menschen für die Wissenschaft zu demonstrieren, für Wissenschaftsfreiheit, für Freiheit von Lehre und Forschung weltweit. In schwierigen Zeiten wie diesen, wo unter dem Unwort „Postfaktizismus“ Lügen und unbewiesene Behauptungen verbreitet werden, wo politische Entscheidungen zunehmend auf der Basis von Fiktion, Ideologie und Pseudowissenschaft statt auf der Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse gefällt werden, tun solche Kundgebungen wahrlich not. Dass die Potsdamer Wissenschaft so gut vertreten war, übrigens auch durch viele Studierende, hat mich sehr gefreut.“
Mit dabei waren auch etliche Germanistinnen und Germanisten vom Potsdamer Zentrum „Sprache, Variation und Migration“, darunter Maria Pohle: „Es war eine bewegende Veranstaltung, das hohe Engagement und die Betroffenheit aller Teilnehmenden waren deutlich zu spüren. Unser Zentrum für ‚Sprache, Variation und Migration‘ war in zahlreicher Besetzung dabei, vereint unter dem Grundmotto ‚Science statt Silence‘, das gleichzeitig auf zwei wichtige Aspekte verwies: einerseits auf die Wichtigkeit der Durchsetzung und Transparenz wissenschaftlicher Ergebnisse sowie für die unbedingte Freiheit wissenschaftlicher Meinungen. Andererseits wollten wir damit, entsprechend dem Thema des Zentrums, auf den hohen Wert aller Sprachen und den positiven Einfluss der Mehrsprachigkeit auf die Entwicklung unserer Gesellschaft hinweisen.“
Der „Marsch für die Wissenschaft“ („March for Science“) soll die Bedeutung von Erkenntnissen und überprüfbaren Ergebnissen der Forschung für unsere Gesellschaft stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. Am 22. April demonstrierten Menschen weltweit in mehr als 600 Städten für die Freiheit von Wissenschaft und Forschung. Allein in Deutschland demonstrierten laut der Veranstalter rund 37.000 Teilnehmer in 22 Städten.

Weitere Informationen zum „Marsch für die Wissenschaft“ finden Sie hier: marchforscienceberlin.de/.
Text: Matthias Zimmermann
Online gestellt: Juliane Thiem
Kontakt zur Online-Redaktion: onlineredaktionuni-potsdamde