Die Universität Potsdam hat eine Silbermedaillengewinnerin der Paralympics 2016 in ihren Reihen: Die Psychologie-Studentin Maike Naomi Schnittger konnte am späten Samstagabend in Rio de Janeiro über 50 Meter Freistil den zweiten Platz erkämpfen.
„Ein Platz auf dem Podium in Rio wäre mein absoluter Traum“, hatte sie noch vor der Reise nach Brasilien gesagt. Der Wunsch ist in Erfüllung gegangen: Für die 50 Meter-Strecke benötigte die sehbehinderte Schwimmerin 28,38 Sekunden. Damit musste sie sich lediglich der Britin Hannah Russell geschlagen geben. Dabei sah es für die Schwimmerin anfangs nicht danach aus, dass dieser Abend für sie ein guter würde. Denn die Potsdamerin verursachte zunächst einen Fehlstart. Es gelang ihr jedoch, sich danach noch einmal neu zu fokussieren. So machte sie schließlich den Silber-Platz auf dem Podium perfekt. Für die erfahrene Wettkämpferin war dies der versöhnliche Abschluss von paralympischen Spielen, die zunächst nicht wie gewünscht liefen. Über 400 Meter Freistil hatte Maike Naomi Schnittger als Vierte nur hauchdünn einen Medaillenrang verpasst, über die 100 Meter Freistil-Distanz wurde es Platz Sechs.
Schon in der Vergangenheit konnte die Athletin, die seit ihrem neunten Lebensjahr im Schwimmsport aktiv ist, mehrere herausragende Ergebnisse erzielen. Dazu zählen etwa der 3. Platz über 50 Meter Freistil bei den Weltmeisterschaften des International Paralympic Committee in Glasgow (Großbritannien) 2015 oder auch der 3. Platz über 400 Meter Freistil bei den Europameisterschaften 2014 in Eindhoven (Niederlande).
Das jetzige Abschneiden auf der 50 Meter Freistil-Strecke stellt einen weiteren Höhepunkt in ihrer Sportlerkarriere dar, die 2007 mit ersten Starts bei Wettkämpfen des Deutschen Behindertenverbandes begann. Die 22-Jährige wird von Christian Prochnow und ihrem Vater Rainer Schnittger trainiert. Sie startet für den SC Potsdam am Olympiastützpunkt Brandenburg.
Naomi Schnittger studiert im fünften Semester Psychologie an der Universität Potsdam. Die Hochschule ist seit zehn Jahren Partnereinrichtung des Spitzensports und engagiert sich intensiv dafür, den an ihr immatrikulierten Hochleistungssportlern gute Rahmenbedingungen für ihr Studium zu bieten. So zeigte sich Präsident Prof. Oliver Günther kürzlich offen dafür, Strukturen des Leistungssports mit denen im Studium in Potsdam noch besser verbinden zu wollen. Studierende der Universität sind vor allem in den Sportarten Leichtathletik, Judo, Kanu, Schwimmen und Fußball national wie international vertreten.
Text: Petra Görlich
Online gestellt: Agnetha Lang
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