Donna Nelson, Professorin für Chemie an der University of Oklahoma, war bei der Produktion der amerikanischen Fernsehserie „Breaking Bad“ als wissenschaftliche Beraterin tätig. Sie half den Machern der Serie, die chemischen Zusammenhänge korrekt darzustellen. Die JungChemikerForen Potsdam und Berlin luden die Professorin an die Universität Potsdam ein. Am 17. Mai berichtete sie auf dem Campus Golm von ihren Erfahrungen.
„Breaking Bad“ erzählt die Geschichte des Chemielehrers Walter White. Zu Beginn der Serie wird bei ihm eine nicht heilbare Form von Lungenkrebs diagnostiziert. Um die finanzielle Zukunft seiner Familie nach seinem Ableben sichern zu können beginnt er, Methamphetamine, also euphorisierende und halluzinogene Drogen, herzustellen und zu verkaufen. Die Geschichte von der Wandlung des Chemielehrers hin zu einem Drogenkoch ist authentisch erzählt.
Zu verdanken haben die Produzenten das unter anderem auch der Expertise von Prof. Donna Nelson (University of Oklahoma), die von den JungChemikerForen Berlin und Potsdam zu einem Vortrag an die UP eingeladen wurde. Die Professorin der Organischen Chemie begleitete als wissenschaftliche Beraterin die Produktion der Fernsehserie.
Dazu kam sie nicht zufällig: In einem Interview mit „Breaking Bad“-Produzent Vince Gilligan las sie von seiner Bitte um konstruktive Kritik und Unterstützung für eine möglichst wirklichkeitsgetreue Darstellung der chemischen Prozesse. Nelson zögerte nicht und nahm Kontakt zu ihm auf.
Sie beriet die Drehbuchautoren vor allem in chemischen Fragen, half aber auch bei der Formung des Hauptcharakters. Walter White hat einen Abschluss der renommierten Cal Tech University, entschließt sich aber, Lehrer an einer High School zu werden. Um eine solche Wendung möglichst glaubhaft erzählen zu können, wollten die Drehbuchautoren von Nelson wissen, was einen Wissenschaftler dazu bewegen könnte, einen solch ungewöhnlichen Weg einzuschlagen.
Mit einem Schmunzeln berichtete die Professorin der University of Oklahoma, dass die Umsetzung ihrer Anmerkungen und Korrekturen natürlich manchmal auch sehr frei geschah. So wurde sie zum Beispiel gefragt, welche Chemikalien in der Herstellung der Droge „Meth“ Verwendung finden könnten. Nachdem sie den Drehbuchautoren eine Auflistung zugeschickt hatte, entschieden die sich letztlich für jene Substanz, die die Schauspieler am leichtesten aussprechen konnten.
Nelsons Vortrag war interessant und unterhaltsam, nicht nur für Studierende der Chemie. „Ich möchte Wissenschaft in die Öffentlichkeit tragen“, so die Professorin. Ein begeistertes Publikum hat gezeigt, dass ihr dieses gelungen ist und vor allem auch, dass sich zwischen Wissenschaft und Pop-Kultur eine Brücke schlagen lässt.
Text: Juliane Voigt und Silvana Seppä, Online gestellt: Silvana Seppä