Am 9. und 10. März 2023 richteten die beiden „ProPraxis“-Projekte der Universitäten Gießen und Marburg eine Konferenz zum Mentoring aus. Mentoring bezeichnet die Betreuung von Studierenden sowie Referendaren durch Lehrkräfte (Mentor:innen) an der Schule in den Praxisphasen während ihrer Ausbildungszeit. Die Konferenz wurde mit dem Ziel durchgeführt einen Raum für den nationalen und internationalen Austausch von Forschungsprojekten sowie Fort- und Weiterbildungsansätzen anzubieten, sich zu vernetzen und übergreifende Weiterentwicklungstendenzen am Ende der Tagung abzuleiten.
Mentor:innen spielen eine zentrale Rolle für erfolgreiches Lernen auf dem Weg zum Lehrer:in werden und bei der Berufswahl von Studierenden und Referendar:innen. 22 Beiträge von Fachseminaren und Universitäten bildeten die inhaltliche und strukturelle Vielfalt von deutschen und österreichischen Fort- und Weiterbildungen ab, welche die Mentor:innen für ihre verantwortungsvolle Funktion professionalisieren. Gewachsen ist die Vielfalt der Konzepte durch die Föderalismusstruktur in Deutschland sowie verschiedene Ausbildungssysteme der Länder, unterschiedliche Ressourcen und Gestalter der Maßnahmen sowie unterschiedliche Schwerpunktsetzungen mit fachübergreifenden oder anteilig fachdidaktischen Inhalten.
Die Musikpädagogik war mit zwei Design-Based-Research Studien vertreten: Isolde Malmberg und Jana Buschmann referierten im Rahmen des DAAD-Projektes „Mentoring.International“ zur „Mentor:in.Hospitation“, ein Konzept für und mit Mentor:innen zur qualitätsvollen Long-Distance-Betreuung von Studierendem im Praxissemester Ausland. Einen weiteren Vortrag hielt Isolde Malmberg mit Emanuel Nestler von der Universität Rostock zur Entwicklung von Qualitäten im Fachmentoring.
In der Abschlussdiskussion wurden zentrale Eigenschaften für qualitätsvolles und nachhaltiges Mentoring herausgestellt: gesicherte Ressourcen zur beständigen Durchführung der Programme sowie zur Teilnahme für die Lehrkräfte, das Begegnen auf Augenhöhe zwischen kooperierenden Programmgestaltern mit unterschiedlichen Funktionen in der Lehren:innenbildung und Ambiguitätstoleranz aller am Qualitätsprozess Beteiligten.