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Fachtagung „Musikunterricht neu denken!?“ an der Uni Potsdam

Teilnehmende der Tagung vor dem Neuen Palais
Begrüßung Prof. Dr. Isolde Malmberg
Experimentelle Spieltechniken am Klavier
Performance digitaler Klanggestaltung
Vortrag Prof. Dr. Wilfried Gruhn
Vortrag Prof. Dr. Friedhelm Brusniak
Vortrag Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt
Kammermusik-Trio
Verleihung Kestenberg-Medaille
Preisträger des Musikkindergartens
Foto : Laura Schulz
Die Teilnehmenden der Tagung vor dem Neuen Palais
Foto : Laura Schulz
Begrüßung durch Prof. Dr. Isolde Malmberg
Foto : Laura Schulz
Experimentelle Spieltechniken am Klavier (Jan Gerdes)
Foto : Laura Schulz
Performance digitaler Klanggestaltung (Paul Geßner, Phillip Feneberg, Marcel Klein)
Foto : Laura Schulz
Vortrag von Prof. Dr. Wilfried Gruhn
Foto : Laura Schulz
Vortrag von Prof. Dr. Friedhelm Brusniak
Foto : Laura Schulz
Vortrag von Prof. Dr. Jürgen Oberschmidt
Foto : Laura Schulz
Kammermusik-Trio (Laura Volkwein, Nur Ben Shalom, Francesca Zappa)
Foto : Laura Schulz
Verleihung der Kestenberg-Medaille an den Musikkindergarten Berlin (Jürgen Oberschmidt, Linda Reisch, Elena Bashkirova)
Foto : Laura Schulz
Die Preisträger*innen des Musikkindergartens Berlin

Im Jahr 1921 verfasste Leo Kestenberg, seinerzeit Musikreferent im preußischen Kultusministerium, seine richtungsweisende Schrift Musikerziehung und Musikpflege und bereitete damit den Weg für eine musikalische Bildung, wie sie den Umgang mit Musik in Schule, Musikschule und Hochschule bis heute prägt. Mit den seinerzeit von Kestenberg angestoßenen Entwicklungen wurde aus dem vormaligen Singe-Unterricht ein umfassender schulischer Musikunterricht, einschließlich der hierfür erforderlichen hochschulischen und universitären Lehrer*innenbildung. Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Kestenberg’schen Schrift veranstaltete der Bundesverband Musikunterricht (BMU)  in Kooperation mit der Internationalen Leo-Kestenberg-Gesellschaft und der Musikpädagogik an der Uni Potsdam am 29. und 30. Oktober 2021 die Fachtagung Musikunterricht neu denken!? Um die einhundert interessierte Musikpädagog*innen und Musiklehrende aus ganz Deutschland kamen dazu bei schönstem Herbstwetter auf den Campus Am Neuen Palais.

Der erste Tag stand ganz im Zeichen des Jubiläums, das mit einem Festakt im Audimax begangen wurde. Zunächst wurden drei Vorträge dargeboten, die sich aus verschiedenen Perspektiven mit Leo Kestenberg, seinem Wirken und seinem Nachwirken befassten: Wilfried Gruhn (Freiburg) widmete sich den bildungstheoretischen Grundlagen von Kestenbergs Bildungsplan, Friedhelm Brusniak (Würzburg) den Reformen Kestenbergs und deren Bedeutung für das heutige Musikleben. Jürgen Oberschmidt (Heidelberg) thematisierte, inwiefern die Visionen Kestenbergs als Ausgangspunkt für heutige musikpädagogische Neuorientierungen dienen mag. Musikalisch umrahmt wurden die Vorträge von elektroakustischen Improvisationen: Jan Gerdes, Phillip Feneberg, Marcel Klein und Paul Geßner gaben eine erste Kostprobe des neuen künstlerischen Hauptfachs Digitale Klanggestaltung, das ab 2022 im Lehramtsstudium an der Uni Potsdam etabliert werden soll. Im Anschluss verlieh der BMU die Kestenberg-Medaille an den von Daniel Barenboim begründeten Musikkindergarten Berlin. Der Verband würdigte mit dieser Auszeichnung das besondere Engagement des Kindergartens für die frühkindliche musikalische Bildung.

Der zweite Tag richtete sich, im Geiste der einstigen Visionen Kestenbergs, explizit auf die Gegenwart und Zukunft der Musik in der Schule: Inwieweit – und in welche Richtungen – lässt sich heute „Musikunterricht neu denken!?“ Sechs Arbeitsgruppen tauschten sich in der hierzu einberufenen „Zukunftswerkstatt“ aus: Diskutiert wurden (1) ein „Gesamtkonzept musikalischer Bildung“, (2) ein „fächerübergreifendes Bildungsverständnis“ von Musik, (3) die „Potenziale des Künstlerischen“ im Musikunterricht, (4) die „Aus- und Weiterbildung“ von Musiklehrenden, (5) die „Stärkung des Individuums“ im Musikunterricht und (6) die Frage, inwiefern „Schule als Lern- und/oder Lebensraum“ zu verstehen sei. Alle Gruppen arbeiteten unter umfassender Beteiligung der gastgebenden Musikpädagog*innen und Studierenden der Uni Potsdam; die Moderation der sechsten Gruppe lag bei Prof. Dr. Isolde Malmberg selbst. Zum Tagungsabschluss präsentierten die Teilnehmenden zahlreiche und vielfältige Gedanken, wie sich musikalische Bildung und Musikunterricht weiterentwickeln lassen mögen.

Die Gäste lobten die schöne und produktive Atmosphäre der Fachtagung und deren engagierte Ausrichtung durch das Musikpädagogik-Team der Uni Potsdam, speziell die involvierten studentischen wissenschaftlichen Hilfskräfte. Auch für das Team selbst war es eine beglückende Erfahrung, mit voller Tatkraft und intensiver Zusammenarbeit zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen zu haben. – Weitere Berichte zur Fachtagung finden sich auf der Homepage des BMU.

Veröffentlicht

Online-Redaktion

Jennifer Kummrow