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Hochwasserschäden reduzieren – Plinius-Medaille der EGU für Potsdamer Umweltwissenschaftlerin Annegret Thieken

Medieninformation 29-04-2025 / Nr. 043

Kopfporträt einer Frau
Foto : Tobias Hopfgarten
Prof. Dr. Annegret Thieken

Für ihre herausragenden Beiträge zum Verständnis und zur Minderung von Hochwasserrisiken sowie zur Entwicklung von kommunalen Anpassungsstrategien wird Prof. Dr. Annegret Thieken heute durch die European Geosciences Union (EGU) die Plinius-Medaille 2025 verliehen.

Prof. Annegret Thieken ist eine führende Persönlichkeit auf dem Gebiet des modernen Verständnisses von Hochwasserrisiken und der Gestaltung und Umsetzung von Risikominderungs-, Management- und Anpassungsstrategien. Bei der Analyse der jüngsten schweren Hochwasserereignisse in Deutschland hat sie wesentliche Beiträge geleistet, zum Beispiel zur Analyse der Warnungen im Juli 2021 sowie zu den langfristigen gesundheitlichen Folgen von Hochwasser. Ihr Fachwissen, ihre Offenheit und ihr starkes Interesse an den sozio-ökonomischen Folgen von Naturgefahren ermöglichen es ihr, Forschungsteams aus unterschiedlichen Disziplinen zu leiten, darunter Natur-, Ingenieur- und Gesellschaftswissenschaften.

Nach ihrem Abschluss in Geoökologie an der Technischen Universität Braunschweig promovierte Annegret Thieken in der Umweltgeologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 2011 wurde sie zur Professorin für Geographie und Naturrisikenforschung an die Universität Potsdam berufen. Seitdem konzentriert sich ihre Forschung auf das Verständnis wasserbezogener Risiken, schwerpunktmäßig Hochwasserschadensanalysen und Hitzebelastungen, Krisen- und Risikokommunikation zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und Anpassungsstrategien, zuletzt umgesetzt in der nationalen BMBF-Fördermaßnahme „WaX - Wasser-Extremereignisse“. Unter ihrer Leitung wurden im BMBF-Projekt „ExTrass - Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen“ in Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Potsdam und weiteren Partnern Planungsgrundlagen für einen verbesserten Umgang mit Hitze und Starkregen geschaffen. Zudem wurden Begrünungsmaßnahmen in den Stadtteilen Drewitz und Schlaatz begleitet sowie Handlungsempfehlungen für einen besseren Umgang mit Hitze und Starkregen in Kindertagesstätten und Pflegeeinrichtungen entwickelt. Ihre Arbeit ist ein Beispiel für die entscheidende Rolle von Wissenstransfer und Politikberatung bei der Verbesserung des wissenschaftlichen Verständnisses und der Förderung wirksamer politischer Maßnahmen. So wurden in vielen Forschungsprojekten Materialien für die Praxis entwickelt, die kostenlos im Internet zur Verfügung gestellt werden, wie beispielsweise im BMBF-Projekt „KAHR Klima-Anpassung, Hochwasser und Resilienz“.

Mit der Plinius-Medaille, die am 29. April 2025 auf der Generalversammlung der European Geosciences Union in Wien verliehen wird, würdigt die EGU die herausragenden Leistungen der Umweltwissenschaftlerin auf dem Gebiet der interdisziplinären Naturgefahrenforschung. „Ich freue mich sehr über diese Anerkennung und möchte allen Projektpartnern, Kolleginnen und Kollegen sowie meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an der Universität Potsdam für die Zusammenarbeit und Unterstützung danken“, sagt Prof. Thieken und fügt hinzu: „Mein Dank geht auch an die vielen Menschen, die immer wieder an unseren Befragungen teilnehmen. Ohne ihre Bereitschaft, Erfahrungen nach Hochwasserereignissen mit uns zu teilen, könnten wir viele unserer hilfreichen Instrumente und Materialien nicht entwickeln.“

 

Link zur Auszeichnung:https://www.egu.eu/awards-medals/plinius/2025/annegret-henriette-thieken/

Foto: Prof. Dr. Annegret Thieken. Bild: Tobias Hopfgarten.

Kontakt:
Prof. Dr. Annegret Thieken, Institut für Umweltwissenschaften und Geographie
Tel.: 0331/977-2984
E-Mail: annegret.thiekenuni-potsdamde

 

Medieninformation 29-04-2025 / Nr. 043