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Erfolgreiche Abschlüsse im Refugee Teachers Program – Universität plant weiteren Ausbau

Sechs Absolventinnen und Absolventen des Refugee Teachers Programs erhielten ihre Zertifikate, unter ihnen die aus der Türkei stammende Mathematiklehrerin Kerziban Cimen (2.v.r.), die die Abschlussrede hielt.
Foto : Marie Rüdiger
Sechs Absolventinnen und Absolventen des Refugee Teachers Programs erhielten ihre Zertifikate, unter ihnen die aus der Türkei stammende Mathematiklehrerin Kerziban Cimen (2.v.r.), die die Abschlussrede hielt.

Das Refugee Teachers Program (RTP) der Universität Potsdam hat erneut Lehrkräfte mit Flucht- und Migrationsgeschichte auf den Einsatz an deutschen Schulen vorbereitet. Im bereits siebenten Durchgang konnten jetzt sechs neue Absolventinnen und Absolventen ihre Zertifikate entgegennehmen. Das über vier Semester laufende Qualifizierungsprogramm beinhaltet berufsbezogene Deutschintensivkurse und bildungswissenschaftliche Seminare. Neben der Vermittlung von Medienkompetenzen wurde auch der Umgang mit migrationsbedingter Diversität professionalisiert. Die sechs Absolventen haben zudem die Möglichkeit genutzt, ein zweites Fach zu studieren: z.B. Mathematik oder Wirtschaft Arbeit Technik. Im kommenden Jahr soll das RTP, mit dem die Universität Potsdam bundesweit eine Vorbildrolle für den Aufbau ähnlicher Programme einnimmt, zu International Teachers Studies ausgebaut werden.

„Mit dem 2016 geschaffenen Refugee Teachers Program hat die Universität Potsdam neue Maßstäbe gesetzt. An zahlreichen anderen deutschen Universitäten sind nach unserem Vorbild weitere Programme für die Qualifizierung geflüchteter Lehrkräfte initiiert worden“, erinnert die Gründerin, Prof. Dr. Miriam Vock. „Auf diesen guten und umfangreichen Erfahrungen aufbauend ist es uns ein Anliegen, in enger Abstimmung mit dem Wissenschaftsministerium und dem Bildungsministerium unser Angebot zukünftig zu einem Zertifikatsprogramm International Teachers Studies auszubauen, damit Schulen verlässlich um internationale Lehrkräfte mit den unterschiedlichsten Hintergründen bereichert werden können“, sagt die Vizepräsidentin für Lehre, Studium und Europa der Universität Potsdam, Dr. Britta van Kempen. Bei der zunehmenden Migration und Diversität sei es unerlässlich, die Lehrkräftebildung zu internationalisieren und pädagogische Fachkräfte aus dem Ausland für den Einsatz an deutschen Schulen zu gewinnen. Projektleiterin Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz fügt hinzu: „Damit möchte die Universität die Schulen in Brandenburg darin unterstützen, den Lehrkräftebedarf zu decken. Unsere Schulen brauchen viele kluge und kreative Lehrerinnen und Lehrer, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen mitbringen.“

Zu den jetzt geehrten Absolventinnen und Absolventen gehört die aus der Türkei stammende Mathematiklehrerin Kerziban Cimen, die bei der Abschlussfeier noch einmal die Besonderheit des Programms und die damit verbundenen Herausforderungen hervorhob: „Für junge Menschen mag ein Studium in einem fremden Land ein Abenteuer sein – voller neuer Chancen und Erlebnisse. Doch für uns, die wir eine neue Existenz aufbauen mussten, die mit Heimweh und der Sehnsucht nach unseren Liebsten kämpften, war es eine andere Reise“, sagte Kerziban Cimen in ihrer Rede. Sie nannte es eine „Reise des Überlebens, des Durchhaltens, des immer wieder Neuanfangens“ und dankte dem Team des RTP: „Ihr habt uns begleitet, uns gestützt und uns geholfen eine Brücke zu bauen, die wir alleine vielleicht nicht geschafft hätten. In allem, was wir künftig als Lehrkräfte tun, wird auch ein Teil von euch weiterleben. Jeder Schüler, den wir inspirieren, jedes Wissen, das wir weitergeben, trägt eure Handschrift“, so Kerziban Cimen, die sich an der Universität Potsdam auch für das Fach Wirtschaft Arbeit Technik (WAT) qualifizierte und inzwischen ein freiwilliges Schulpraktikum absolviert.     

Auf dem Weg zur vollen Anerkennung als Lehrkraft stellt die Ergänzungsqualifizierung an der Universität Potsdam die erste von insgesamt drei aufeinander abgestimmten Stationen dar. Es folgt eine einjährige freiwillige schulpraktische Qualifizierung durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, das im dritten Schritt auch eine Eignungsprüfung oder einen Anpassungslehrgang durchführen wird. Die vollständige Anerkennung der Lehramtsqualifikation eröffnet den Absolventinnen und Absolventen eine langfristige Berufsperspektive und die Möglichkeit, als reguläre Lehrkraft an Schulen in Brandenburg zu arbeiten.

Foto: Sechs Absolventinnen und Absolventen des Refugee Teachers Programs erhielten ihre Zertifikate, unter ihnen die aus der Türkei stammende Mathematiklehrerin Kerziban Cimen (2.v.r.), die die Abschlussrede hielt. (Foto: Marie Rüdiger)

Kontakt: Dr. Anna Aleksandra Wojciechowicz, Projektleitung des Refugee Teachers Program am Zentrum für Lehrerbildung und Bildungsforschung
Telefon: 0331 977-256018
E-Mail: refteachweluni-potsdamde

Medieninformation 20-12-2024 / Nr. 119