Dass die Wählerinnen und Wähler des BSW populistischen Ideen zuneigen, sei nicht überraschend, erklärt Thomeczek, der das Wahlprogramm der Partei sowie Reden und Pressemitteilungen der Links-Fraktion im Bundestag analysiert und verglichen hat. Immerhin nutzten BSW-Akteure selbst häufig populistische Rhetorik: „Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen Populismusgrad einer Partei und der Unterstützung populistischer Einstellungen ihrer Wähler.“
Das könnte also eine Erklärung dafür sein, warum das BSW als Wahlalternative für so unterschiedliche Wählergruppen wahrgenommen wird. In seiner Auswertung hat Dr. Thomeczek die Daten aus dem von ihm entwickelten „BSW-O-Maten“ analysiert. Bislang haben bereits über 50.000 Nutzer für Forschungszwecke eine Datenspende hinterlassen.
„Durch das Gefühl, im bundesdeutschen Vergleich abgehängt zu sein, sind populistische Einstellungen in Ostdeutschland deutlich stärker verbreitet als in Westdeutschland“, so Thomeczek weiter. Dies ist auch eine Erklärung dafür, warum das Wahlpotenzial des BSW im Osten deutlich stärker ist als im Westen.
Die Studie online: https://brill.com/view/journals/popu/aop/article-10.1163-25888072-bja10069/article-10.1163-25888072-bja10069.xml
Weitere Informationen zum BSW-O-Mat: https://www.uni-potsdam.de/de/medieninformationen/detail/2024-01-08-wuerden-sie-wagenknecht-waehlen-potsdamer-politikwissenschaftler-entwickelt-bsw-o-mat
Weitere Informationen zur Einordnung des BSW: https://www.uni-potsdam.de/de/nachrichten/detail/2024-05-31-links-konservativ-und-populistisch-neue-studie-liefert-empirische-einordnung-des-bsw
Kontakt:
Dr. Philipp Thomeczek, Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft
Telefon: 0331 977-4644
E-Mail: jan.philipp.thomeczekuuni-potsdampde
Medieninformation 04-12-2024 / Nr. 115