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Zufluchtsort Bundesrepublik – Lesung und Gespräch mit dem Historiker Klaus Neumann

Historiker Klaus Neumann
Foto : privat
Der Historiker Klaus Neumann

Kaum etwas erregt die Öffentlichkeit so sehr wie die Frage, wie viele und welche Schutzsuchende Deutschland aufnehmen sollte. Der deutsch-australische Historiker und Kulturwissenschaftler Klaus Neumann wirft in seinem kürzlich erschienenen Buch „Blumen und Brandsätze: eine deutsche Geschichte 1989-2023“ ein Schlaglicht auf Aushandlungsprozesse um die Unterbringung von DDR-Übersiedlern, Asylsuchenden, Aussiedlerinnen und Aussiedler sowie Kriegsflüchtlingen seit dem Mauerfall. Am 11. Juli wird er in der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek zu Gast sein. Die Lesung mit anschließendem Gespräch mit Prof. Dr. Frank Bösch findet in Kooperation mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung und der Professur Globalgeschichte der Universität Potsdam statt.

In seinem für ein breites Lesepublikum geschriebenen Buch befasst sich Klaus Neumann mit der Aufnahme von Asylsuchenden und anderen Schutzsuchenden in Deutschland in den letzten dreieinhalb Jahrzehnten: von den Angriffen auf Flüchtlingsunterkünfte und den Auseinandersetzungen über die Änderung von Artikel 16 des Grundgesetzes in den frühen 1990er Jahren über die sogenannte Willkommenskultur 2015 und die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine 2022 bis hin zu den jüngsten Forderungen nach einer Verschärfung des Asylrechts. Wann wird Schutz gewährt, wann werden Schutzsuchende abgewiesen? Neumanns Fallbeispiele aus Hamburg und Sachsen bilden eine große Bandbreite lokaler Reaktionen ab. Der Autor stellt die Frage, ob sich die Geschichte in einer Dauerschleife befindet: Sind die jüngsten Bestrebungen, den Zuzug von Schutzsuchenden zu begrenzen, ein Indiz, dass sich die Entwicklungen der späten 1980er und frühen 1990er Jahre wiederholen?
Klaus Neumann ist ein renommierter Historiker, der lange Jahre als Professor für Geschichte in Melbourne tätig war. Er ist der Autor von Büchern über so unterschiedliche Themen wie Geschichtsbewusstsein in Neuguinea, die Internierung von Zivilisten im Zweiten Weltkrieg, die öffentliche Erinnerung an die NS-Vergangenheit in beiden Teilen Nachkriegsdeutschlands und australische Asyl- und Flüchtlingspolitik.
Kommentieren wird die Lesung Prof. Dr. Frank Bösch, Direktor des Leibniz-Zentrums für Zeithistorische Forschung und Professor für deutsche und europäische Geschichte des 20. Jahrhunderts an der Universität Potsdam. Die Moderatorin Prof. Dr. Marcia C. Schenck ist Professorin für Globalgeschichte an der Universität Potsdam und Expertin für Migrationsgeschichte.
 „Blumen und Brandsätze“ ist bei der Veranstaltung käuflich erhältlich.

Zeit: 11.07.2024, 18.00–19.30 Uhr
Ort: Stadt- und Landesbibliothek Potsdam, Am Kanal 47, 14467 Potsdam
Kontakt: Prof. Dr. Marcia C. Schenck, Lehrstuhl für Globalgeschichte
E-Mail: marcia.schenckuni-potsdamde

Medieninformation 08-07-2024 / Nr. 068