Zum Hauptinhalt springen

Robotik in der Altenpflege? – Bürgerinnen und Bürger diskutieren ethische Fragen

Medizinethiker Prof. Robert Ranisch (2.v.r.) und Teilnehmende der Bürgerkonferenz zum Thema „Robotik in der Pflege“.
Foto : Ruben Sakowsky
Medizinethiker Prof. Robert Ranisch (2.v.r.) und Teilnehmende der Bürgerkonferenz zum Thema „Robotik in der Pflege“.

Menschliche Zuwendung, gute medizinische Betreuung und ein offenes Ohr für alle Sorgen und Nöte, das wünschen sich Angehörige, wenn sie für ihre Eltern oder Großeltern einen Pflegeplatz suchen. Doch häufig werden sie in den Altenheimen mit Personalmangel konfrontiert. Könnte hier ergänzend soziale Robotik zum Einsatz kommen? Was würden technische Helfer leisten? Und was hielten die Betroffenen davon? Auf Einladung der Juniorprofessur für Medizinethik an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften diskutieren darüber derzeit 25 Potsdamerinnen und Potsdamer in einer dreistufigen Bürgerkonferenz, an deren Ende sie eine Erklärung für das Bundesministerium für Gesundheit verfassen werden. Über ihre Erfahrungen in diesem besonderen Beteiligungsformat geben einige der Teilnehmenden und die Organisatoren Auskunft in einem

Pressegespräch
am 16. Juni 2024 um 16:30 Uhr
auf dem Campus Griebnitzsee, im Haus 1, Raum H10
 August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam

Zum Hintergrund: Bereits seit einigen Jahren werden Pflegeroboter eingesetzt, z.B. der Humanoid „Pepper“, der zur Bewegung animiert, oder die Kuschelrobbe „Paro“, die bei Demenzkranken beruhigende Wirkung zeigt. Neuere Systeme wie „Navel“ erlauben mittlerweile auch komplexe soziale Interaktionen mit der Maschine. Doch wollen Menschen tatsächlich solche technischen „Wesen“ in ihren Alltag hineinlassen? Als Medizinethiker plädiert Prof. Dr. Robert Ranisch für einen breiten Diskurs, um die realen Chancen und Risiken abzuwägen. Um hier auch die Gedanken von Bürgerinnen und Bürgern einzubeziehen, entwickelten er und sein Team im Projekt „E-cARE“ ein mehrstufiges Format zur Mitwirkung: An drei Wochenenden treffen sich derzeit 25 zufällig ausgewählte Potsdamerinnen und Potsdamer, um gemeinsam herauszuarbeiten, wie gute Pflege in der Zukunft aussehen soll, unter welchen Bedingungen Roboter in der Altenpflege eingesetzt werden dürfen und wann man davon absehen sollte. Bei ihrem ersten Treffen lernten sie robotische Systeme kennen, hörten Berichte aus der Pflegepraxis und Erfahrungen von Betroffenen an. Bei ihrem zweiten Treffen konnten sie Fachleute aus Politik und Gesellschaft, aus Wissenschaft und Praxis befragen. Im dritten Schritt verfassen sie eine Erklärung, in der sie ihrer gemeinsamen Haltung Ausdruck verleihen und deutlich sagen, was sie unter guter Pflege verstehen. Darin soll es auch Empfehlungen zum Einsatz neuer Technologien geben, die die Vielfalt der Positionen in der Gruppe widerspiegeln, um eine Brücke zwischen den unterschiedlichen Meinungen zu schlagen. Adressat ist das Bundesministerium für Gesundheit, das das Projekt fördert. Ranisch und sein Team werden das Ganze mit einer ethischen Leitlinie zum Einsatz von Robotik in der Altenpflege flankieren.

Um Anmeldung zum Pressegespräch wird gebeten per E-Mail: e-careuni-potsdamde

Kontakt: Prof. Dr. Robert Ranisch, Juniorprofessur für Medizinethik mit Schwerpunkt auf Digitalisierung
Telefon: 0331 977-213841
E-Mail: ranischuni-potsdamde

Das Projekt im Internet:  
https://www.robotik-altenpflege.de/
https://www.fgw-brandenburg.de/e-care/

Medienkontakt: Antje Horn-Conrad
Universität Potsdam, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 331 977-1665; E-Mail: presse@uni-potsdam.de

Die Fakultät für Gesundheitswissenschaften
wurde 2018 als gemeinsame Fakultät der Universität Potsdam, der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane und der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg gegründet. Sie bildet den Kern des Gesundheitscampus Brandenburg. Ziel ist es, neuartige medizinische, pflegerische und medizin-technische Versorgungsangebote sowie innovative Studiengänge zu entwickeln. In Kooperation mit weiteren Hochschulen und Forschungseinrichtungen soll die Fakultät zur Verbesserung der medizinischen Versorgung im Flächenland Brandenburg beitragen.
www.fgw-brandenburg.de

Medieninformation der Fakultät für Gesundheitswissenschaften Brandenburg, herausgegeben von der Universität Potsdam
04-06-2024 / Nr. 002