Das Leben auf der Erde und die Bewohnbarkeit unseres Planeten sind eng mit unserer Sonne als Energiequelle verbunden. Die Sonnenstrahlung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Stabilität des Wassers, die Entwicklung und den Erhalt einer Atmosphäre und sogar die Bildung von Molekülen, die für das biologische Leben relevant sind. Auf Milliarden anderer Planeten in unserer Galaxie, die sonnenähnliche Objekte umkreisen, könnte Leben für viele Millionen Jahre möglich sein. Flares stellen eine Gefahr für das Leben dar, da sie energiereiche Strahlung und Teilchen ins All schleudern, welche die Atmosphären von nahe gelegenen Planeten zerstören können. Eine wichtige Frage ist also, wie oft potenziell von Leben besiedelte Planeten von Flares „getroffen“ werden.
Prof. Dr. Katja Poppenhäger vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP), die Ekaterina Ilin während ihrer Doktorarbeit betreut hat, hebt die Bedeutung ihrer Forschung hervor: „Frau Dr. Ilin konnte hier ein überraschendes und bedeutsames Ergebnis erzielen: sie entwickelte eine weltweit neuartige Methode, um den Ort auf der Sternoberfläche, wo ein Flare stattfindet, aus Lichtkurven zu bestimmen. Damit gelang es ihr zu zeigen, dass bei jungen, schnell rotierenden M-Zwergsternen die Flares vorzugsweise an den Rotationspolen der Sterne austreten, sodass ihre Energie größtenteils nach oben und unten aus dem Stern-Planetensystem ausgestrahlt wird.“ Planeten, deren Umlaufbahnen in der Ebene des Sternäquators liegen – wie in unserem Sonnensystem – bleiben daher von solchen Flares zumeist verschont. M-Zwergsterne erreichen nur etwa acht bis 30 Prozent der Sonnenmasse und nur bis zu drei Prozent der Sonnenleuchtkraft, machen aber ungefähr 70 Prozent aller Sterne aus und sind somit ein häufig auftretender Sternentyp in unserer Galaxie.
Die Preisträgerin Ekaterina Ilin studierte Physik mit der Vertiefung Biophysik am Karlsruher Institut für Technologie, bevor sie an die Universität Potsdam wechselte, wo sie 2018 mit einem Master in Astrophysik abschloss. Anschließend forschte sie als Doktorandin am AIP, betreut von Professorin Katja Poppenhäger. Ihre 2022 von der Universität Potsdam mit der Bestnote „summa cum laude“ ausgezeichnete Promotion mit dem Titel „High lights: stellar flares as probes of magnetism in stars and star-planet systems“ führte zwischen 2019 und 2023 zu acht Erstautorpublikationen.
Die Preisverleihung findet heute im Rahmen des 25. Leibniz-Kollegs Potsdam statt, das eine der drängendsten Fragen unserer Zeit beleuchtet: Unter dem Titel „Menschengemachtes Massenaussterben – Gibt es Wege aus der Biodiversitätskrise?“ wird die Bedrohung der Artenvielfalt durch den Menschen thematisiert. Die Umweltforscherin Tiffany Knight vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, Alexander von Humboldt-Professorin an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hält dazu den Hauptvortrag, siehe Medieninformation: https://www.uni-potsdam.de/de/nachrichten/detail/2024-05-02-menschengemachtes-massenaussterben-25-leibniz-kolleg-potsdam-zur-biodiversitaetskrise
Hauptvortrag und Preisverleihung: 16.05.2024, 15 Uhr
Ort: Campus Am Neuen Palais, 14469 Potsdam, Haus 8, Auditorium maximum
Kontakt: Dr. Barbara Schneider, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
Telefon: 0331 977-2960
E-Mail: leibnizuuni-potsdampde
Internet: www.leibniz-kollegpotsdam.de
Abbildung: Dr. Ekaterina Ilin. Bildrechte: privat
Medieninformation 16-05-2024 / Nr. 039