Der Künstler Mati Shemoelof lebt seit 2013 in Berlin und schreibt mehrsprachig: Als seine Ausgangs- und Arbeitssprachen nennt er vor allem Hebräisch, Englisch und Deutsch. Es finden sich in seinen Werken aber auch Einflüsse aus anderen Sprachen, wie zum Beispiel dem Arabischen. Er bezeichnet sich selbst als „transnationalen Dichter“ und seine Kunst als „binationale Poesie“. Als Misrachi, d.h. als jüdischer Israeli, dessen Vorfahren aus einem arabischen Land stammen, beschäftigt sich Shemoelof in seinem Werk intensiv mit seiner Herkunft und seiner israelisch-misrachischen/diasporischen Identität, ist politisch aktiv und bezieht zum Nahostkonflikt Stellung. Ob jüdische Migration, das Verwischen von Sprachgrenzen, Hierarchien und Hegemonien der Kulturen oder der Nahostkonflikt – all diese Themen, die heute virulent diskutiert werden, spricht der Dichter in seinem Werk an.
„Mati Shemoelofs Texte sind genauso geprägt von der vielschichtigen und spannungsgeladenen Geschichte und Gegenwart des Staates Israel wie von der Erfahrung jüdischer Migrationsbewegungen“, sagt PD Dr. Dorothea M. Salzer.
In Israel hat Shemoelof mehrere Gedichtbände, eine Kurzgeschichtensammlung, einen Essayband und einen Roman veröffentlicht. Sein Gedichtband „Das kleine Boot in meiner Hand nenn ich Narbe“ ist im April im Verlag Parasitenpresse erschienen. Die hebräischen Gedichte wurden von Gundula Schiffer ins Deutsche übersetzt. Die Veranstaltung richtet sich an ein literatur- und sprachinteressiertes Publikum. Es wird die Möglichkeit geben, sein eigenes Exemplar vom Autor signieren zu lassen.
Die Lesung ist kostenlos. Anmeldung unter: ulschneiuuni-potsdampde
Zeit: 5. Juli 2023, 18 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Neues Palais, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, Haus 09, Raum 2.05
Kontakt: PD Dorothea M. Salzer und Dr. Ulrike Schneider, Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
E-Mail: ulschneiuuni-potsdampde
Foto: Autor Mati Shemoelof. Foto: Cfir Harbi.
Medieninformation 23-06-2023 / Nr. 065