„Nach drei Jahren Pandemie, während denen unsere Kooperationen in Israel weniger persönlich als digital gepflegt werden mussten, wollen wir nun wieder auch persönlich durchstarten“, sagt der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. „Der Besuch steht gleichwohl ganz im Zeichen der aktuellen Entwicklungen in Israel. Die Universitäten haben am gestrigen Dienstag den Generalstreik unterstützt und sich klar gegen die zur Diskussion stehende Justizreform positioniert. Der Präsident der Tel Aviv University (TAU), Prof. Ariel Porat, hat bei unserem Auftakttreffen betont, mit der geplanten Reform würden die Grundfeste der demokratischen Universität in drastischer Form infrage gestellt.“
Der Vizepräsident für Internationales und Fundraising, Prof. Dr. Florian J. Schweigert, ergänzt: „Unsere Beziehungen nach Israel haben sich in den vergangenen Jahren hervorragend entwickelt. Das gilt nicht nur für unsere vielfältigen Austauschprogramme, sondern auch die Forschungs- und Lehrkooperationen in diversen Disziplinen.“
Austauschprogramme gibt es über eine Erasmusförderung etwa mit der TAU und der Universität Haifa. An den israelischen Partneruniversitäten waren in den vergangenen beiden Jahren insgesamt 24 Potsdamer Studierende zu Gast, während 13 junge Israelis zum Studienaufenthalt in die brandenburgische Landeshauptstadt kamen. Derzeit arbeiten zudem zwei Postdocs aus Tel Aviv in den Potsdamer Religionswissenschaften sowie in der Philosophie.
Forschungskooperationen bestehen vor allem mit der TAU sowie der Hebrew University und der Universität Haifa. In diesem Jahr fördert die Universität mit ihrem Kooperationsförderprogramm KoUP bspw. Lehrveranstaltungen des Zentrums für Sprachen und Schlüsselkompetenzen (Zessko) und ein gemeinsames Forschungsprojekt der kognitiven Neurowissenschaften mit der TAU. Auch die Anzahl der gemeinsamen Publikationen ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen. Mit der TAU soll es in naher Zukunft Kooperationen im Wissenschaftsmanagement geben, Doktorandenaustausche sowie gemeinsame Sitzungen der Vizepräsidentinnen und -präsidenten zu Best Practices. Beide Partner sehen einander aufgrund der vielfältigen gemeinsamen Aktivitäten als strategisch wichtige Partner an.
Die Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums und Professorin für europäisch-jüdische Studien Miriam Rürup unterhält bereits Beziehungen mit den Universitäten Haifa, Jerusalem und Tel Aviv. Dazu gehört z.B. ein Archiv-Austauschseminar für Promovierende, das alle zwei Jahre eine deutsch-israelische Gruppe zusammenbringt und gemeinsam mit dem Minerva Institut der Universität Tel Aviv veranstaltet wird. Ebenfalls begleitet sie den Aufbau des Archive for the History and Heritage of the German-speaking Jewry in Israel am DAAD-Zentrum der Universität Haifa. Dort soll u.a. ein Praktikumsprogramm für Potsdamer Doktorandinnen und Doktoranden eingerichtet werden.
Mit Haifa und Jerusalem arbeitet die Verwaltungswissenschaftlerin Prof. Dr. Sabine Kuhlmann intensiv zusammen. Weitere Forschungskooperationen gibt es etwa in der Ökologie und der Mathematik.
Foto: Die Delegation der Universität Potsdam um Uni-Präsident Prof. Oliver Günther, Ph.D. (4.v.l.) und den Vizepräsidenten für Internationales und Fundraising Prof. Dr. Florian J. Schweigert (3.v.l.) an der Tel Aviv University (TAU). Foto: Universität Potsdam.
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Medieninformation 29-03-2023 / Nr. 035