Dr. Mireia Marimon Tarter, die den Preis in der Kategorie Geistes- und Sozialwissenschaften erhält, wird für ihre Erforschung des frühkindlichen Spracherwerbs ausgezeichnet. „Ich interessiere mich besonders dafür, wie Säuglinge lernen, den kontinuierlichen Sprachstrom um sie herum in mögliche Wörter zu zerlegen – und wie diese Mechanismen mit Prosodie und phonologischer Kodierung interagieren und wie sie mit der späteren Sprachentwicklung zusammenhängen.“
Die Linguistin Mireia Marimon Tarter untersucht seit ihrer Promotion an der Universität Potsdam im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Crossing the Borders“ das Zusammenspiel von Sprache, Kognition und Gehirn in der frühen menschlichen Entwicklung. Außerdem unterstützt sie das „Toytest“-Projekt der Psycholinguistin Prof. Natalie Boll-Avetisyan, Ph.D., in dem eine neue Methode zur Erkennung von Risiken für Sprachentwicklungsstörungen entwickelt wird.
Mit den Postdoc-Preisen würdigt das Land Brandenburg zum 16. Mal herausragende Forschungsleistungen promovierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Landes. Den Preis in der zweiten Kategorie Natur- und Ingenieurswissenschaften erhielt in diesem Jahr der Physiker Dr. Vijay Varma vom Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik – Albert-Einstein-Institut. Eine Hälfte des Preisgeldes erhalten die Gewinnerinnen und Gewinner zur freien Verfügung, die andere Hälfte dient der Förderung wissenschaftlicher Projekte.
Die Politikwissenschaftlerin Dr. Kerstin Reibold, die den Landeslehrpreis 2022 erhält, hat sich in ihrem ausgezeichneten Seminar „No Refuge – Flüchtlingsrechte und Grenzregime“ mit der Frage der Flüchtlingspolitik aus einer normativen Perspektive auseinandergesetzt. Welche moralischen Rechte begründen die Flüchtlingsrechte? Wie gut sind diese moralischen Rechte im derzeitigen internationalen System geschützt? Und welche Änderungen wären erforderlich, um diese Rechte wirksam zu schützen? Die Forscherin diskutierte diese und weitere Fragen mit den Studierenden, die im Laufe des Seminars eine eigene Forschungsarbeit konzipiert, verfasst und vorgestellt haben. Das Seminar wurde von einer Schreibberatung begleitet und schloss mit einer Studierendenkonferenz ab, auf der die Studierenden im direkten Austausch mit Forschenden standen, die zu Migration und Flüchtlingsrechten arbeiten.
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle verleiht den Landeslehrpreis für hervorragende Lehrtätigkeit an brandenburgischen Hochschulen. Unter dem Motto „Soziales Miteinander beim Lehren und Lernen“ wird das Engagement von Lehrenden gewürdigt, deren Lehrkonzept in besonderer Art und Weise darauf abzielt, ein soziales Miteinander bei der Vermittlung und Festigung von Lehr-, Lern- und Prüfungsinhalten zu fördern. Die weiteren zwei Preise gingen an Prof. Dr. Angelica Böhm von der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF für die Veranstaltung „Transmediales Erzählen: Camilla Plastic Ocean Plan“ und Dr. Katrin von Kap-herr von der Fachhochschule Potsdam gemeinsam mit Dr. Alexander Scheidt für die Veranstaltung „… but you are a robot, aren’t you? – Künstliche Intelligenz in Theorie und Praxis“.
Fotos:
1: Trägerinnen und Träger der Landeslehr- und Postdoc-Preise mit der Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg, Dr Manja Schüle (2.v.l.). In der Mitte: Dr. Kerstin Reibold. | Foto: Tobias Hopfgarten
2: Dr. Kerstin Reibold, Trägerin des Landeslehrpreises 2022 bei ihrer Dankesrede. | Foto: Tobias Hopfgarten
Kontakt:
Dr. Mireia Marimon Tarter, Forschungsgruppe Neurocognition of Language, Tel.: 0331 977 2527, E-Mail: marimonuuni-potsdampde
Dr. Kerstin Reibold, E-Mail: kerstin.reibolduuitpno
Medieninformation 25-11-2021 / Nr. 128