Mit Gästen u.a. aus Israel, Frankreich, Luxemburg, den Niederlanden, Nigeria und Polen werden Potsdamer Forscherinnen und Forscher in unterschiedlichen Teams an Geovisualisierungen der jüdischen Verlagslandschaft, computergestützten Analysen von historischen Zeitschriften, der automatischen Handschriftenerkennung, der Vernetzung genealogischer Datenbanken und an weiteren Themen arbeiten. Das auf experimentelle Erprobung und Entwicklung von Prototypen ausgerichtete Hackathon-Format soll dabei auch dazu dienen, gemeinsam neue Ansätze zu entwickeln und Möglichkeiten zukünftiger Kooperationen auszuloten.
Der Hackathon wird gefördert aus Mitteln des Henriette Herz-Preis’ der Alexander von Humboldt-Stiftung, den die Universität Potsdam 2019 erhalten hat. „Dank der Förderung können wir jetzt unsere Reihe von Henriette Herz-Hackathons starten“, sagt Prof. Dr. Peer Trilcke, Sprecher des 2017 an der Universität gegründeten Netzwerks für Digitale Geisteswissenschaften. „Wir wollen Hackathons als innovatives Forschungsformat der Digital Humanities entwickeln und international profilieren“, so der Potsdamer Literaturwissenschaftler.
„Die überwältigende Resonanz auf die Veranstaltung zeigt uns, wie groß das Bedürfnis nach Austausch im Schnittfeld von Digital Humanities und Jüdischen Studien ist“, sagt Prof. Dr. Miriam Rürup, Direktorin des 1992 gegründeten Moses Mendelssohn Zentrums. Das MMZ will dabei auch zukünftig als Schnittstelle und zentraler internationaler Akteur fungieren. „Gerade das durch Vertreibung und Migration in alle Welt verstreute jüdische Kulturerbe auf diese Weise digital zusammenzuführen, ist eine unglaubliche Chance“, so Miriam Rürup.
Henriette Herz-Preis der Alexander von Humboldt-Stiftung
Mit dem einmalig verliehenen Henriette Herz-Preis werden Universitäten in Deutschland bei der Entwicklung von Konzepten für die strategische Gewinnung herausragender internationaler Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler unterstützt. Der Preis flankiert das Henriette-Herz-Scouting-Programm, mit dem die Alexander von Humboldt-Stiftung seit 2020 einen neuen Zugang zum Humboldt-Forschungsstipendium ermöglicht. Bei diesem innovativen Instrument für die Gewinnung von herausragenden internationalen Nachwuchsforschenden für den Forschungsstandort Deutschland bewerben sich Forschende deutscher Einrichtungen bei der Alexander von Humboldt-Stiftung als Scouts: Einmal ausgewählte Scouts haben dann die Möglichkeit, bis zu drei herausragende internationale Nachwuchsforschende für Humboldt-Forschungsstipendien vorzuschlagen.
Informationen zum Hackathon: https://www.uni-potsdam.de/digital-humanities/dhjewish-hackathon
Foto: Digitale Bearbeitung von Mikrofilm-Daten im Moses Mendelssohn Zentrum | Foto: Christian Ditsch
Kontakt:
Prof. Dr. Peer Trilcke, Sprecher des Netzwerks für Digitale Geisteswissenschaften und Leiter des Theodor-Fontane-Archivs, Telefon: 0331 20139-6, E-Mail: peer.trilckeuuni-potsdampde
Internet: https://www.uni-potsdam.de/digital-humanities/
Prof. Dr. Miriam Rürup, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für Europäisch-Jüdische Studien, Tel.: 0331 28094-0, E-Mail: mosesummz.uni-potsdampde
Internet: https://www.mmz-potsdam.de/
Medieninformation 12-09-2022 / Nr. 101