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Kunst im Pizzakarton – Studierende zeigen ihre Sicht auf das „Italien in Potsdam“

Zwei Studierende arbeiten an ihren Gemälden.
Bemalter Pizzakarton
Foto : Ruppe Koselleck
Potsdamer Studierende bei der Arbeit an ihren Arbeiten zu „Italien in Potsdam“.
Foto : Ruppe Koselleck
Italienische Baukunst im Welterbepark Sanssouci - auf Karton. Künstlerische Arbeit Potsdamer Studierender.

Was Kunst im Pizzakarton mit dem preußischen Arkadien zu tun hat, zeigen Lehramtsstudierende des Fachs Kunst, die sich unlängst im Park Sanssouci zu einem Pleinair versammelten. Mit Skizzenblock und Zeichenstift zogen sie zum Schloss Charlottenhof und zu den Römischen Bädern, um sich von deren italienischen Baustil inspirieren zu lassen. Geleitet wurde das Seminar von den Dozenten Simone Westphal und Ruppe Koselleck, die die Studierenden dazu anregten, ihre ganz eigene Sicht auf das „Italien in Potsdam“ zu entwickeln. Die Malerei, die aus den Skizzen entstand, ist jetzt in der „Galerie KOSMOS“ im Potsdamer Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum zu sehen. Vernissage ist am 7. Juli und 17 Uhr.

Hätte Friedrich Wilhelm IV. nicht den Thron besteigen müssen, er wäre wohl Architekt geworden. Unbestritten ist sein Einfluss auf die Gestaltung von Schloss und Park Charlottenhof am Rande Sanssoucis, wo Baumeister Karl Friedrich Schinkel und Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné einen Ort der Muße und südlichen Heiterkeit schufen. Noch bevor Friedrich Wilhelm erstmals nach Italien reisen konnte, hatte er bereits Entwürfe nach dem Idealbild einer antiken Villa in ländlicher Umgebung gezeichnet. „Siam“ nannte der Kronprinz sein Charlottenhof in Anlehnung an das herrschaftslose „Land der Freien“.

Nun, rund 200 Jahre später, ließen sich Studierende des Fachs Kunst im Lehramt bei einem Pleinair von diesem besonderen Ort inspirieren, der als Herzstück des preußischen Arkadiens gilt. Schnell füllten sich ihre Blätter mit Skizzen von Brunnen und Pergolen, Terrassen und Statuen, aus denen sie später im Atelier größere Malereien entwickelten. Auch die zum Ensemble gehörenden Römischen Bäder boten reichlich Motive. Die ersten Entwürfe entstanden dabei in ausgedienten Kartons zuvor verspeister Pizzas. Die so entstandenen Kompositionen verraten einen modernen Zugriff auf das klassische Italien – die Wiedergabe des Historischen im Gewand zeitgenössischer Prägung. Frei nach dem Leitmotiv, dass nichts schlimmer als die Kopie sei und Kunst eben alles darf, nur nicht langweilig sein, legten die Dozenten Simone Westphal und Ruppe Koselleck allergrößten Wert darauf, dass die Studierenden ihre ganz eigene Sicht auf das „Italien in Potsdam“ finden und sich ungezwungen mit dem Gegenstand auseinandersetzen. Die Arbeiten, die dabei entstanden, wurden unlängst beim Universitätsball „Bella Italia“ erstmals öffentlich gezeigt. Jetzt sind sie im Rechenzentrum zu sehen.

 

Vernissage: 7. Juli 2022, 17:00 Uhr  

Ort: KOSMOS im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum, Dortustraße 46, 14467 Potsdam

Kontakt: Ruppe Koselleck, Professur für künstlerische Praxis, Universität Potsdam
E-Mail: koselleckuni-potsdamde

Internet:https://www.instagram.com/kunst.unipotsdam/

Facebook:https://www.facebook.com/events/747012779778902

Abbildungen:

Malerei im Pizzakarton, Foto: Ruppe Koselleck

Im Atelier auf dem Campus Golm, Foto: Ruppe Koselleck

 

Medieninformation 04-07-2022 / Nr. 077
Antje Horn-Conrad