Als im Jahr 2013 die School of Jewish Theology an der Universität Potsdam gegründet wurde, erfüllte sich nach fast 200 Jahren die Forderung nach der Gleichberechtigung der jüdischen mit den christlichen und islamischen Theologien. Dass die Jüdische Theologie jetzt gemeinsam mit den beiden Rabbinerseminaren ein eigenes Gebäude auf dem Campus Am Neuen Palais bezieht, ist ein eindrückliches Zeichen dafür, dass das in Europa einmalige Fach im Potsdamer Universitätsbetrieb fest integriert ist. Es ist ein bekenntnisbezogenes Fach, steht aber auch interessierten Studierenden unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit offen. Derzeit sind rund 80 Studierende eingeschrieben, 31 von ihnen streben ein Rabbinat oder Kantorat an.
Das 1769 nach Plänen von Carl von Gontard für Schlossverwalter und Hofgärtner errichtete Gebäude-Ensemble, das zu der von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg betreuten UNESCO-Welterbestätte „Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin“ gehört, ist nach Entwürfen des Berliner Büros Rüthnick Architekten aufwendig saniert und umgestaltet worden. Das Ausbildungsseminar für Rabbiner und Kantoren erhält im Nordtorgebäude neue Räume für Lehre, Forschung und Verwaltung. Das Institut für Jüdische Theologie zieht in die Orangerie. Beide Einrichtungen sind durch die Synagoge miteinander verbunden.
In die Orangerie ist mit respektvollem Abstand zu den historischen Fassaden ein eigenständiger Neubau integriert worden. Die Glasfassade, die die ursprüngliche Form des Gebäudes wieder sichtbar macht, kann in der wärmeren Jahreszeit großflächig geöffnet werden. Sie bietet zudem die Oberfläche für das Kunstwerk „This is not a Thornbush.“, mit dem Eva Leitlof den Wettbewerb zur „Kunst am Bau“ gewann. Das Motiv, ein Dornbusch, löst sich durch Vergrößerung in seine Einzelteile – monochrome Quadrate – auf. Das so generierte Bild wurde auf die einzelnen Glasscheiben aufgebracht. Der Dornbusch bleibt als Idee, ist als solcher bildlich aber nicht erkennbar.
Im Auftrag des Landes Brandenburg managte der Brandenburgische Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB) die Sanierung und Erweiterung des früheren königlichen Hofgärtnerhauses, des angrenzenden Stalls und der Orangerie für rund 13,5 Millionen Euro.
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Zeit: 18. August 2021, 14 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, An der Kolonnade
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Medieninformation 04-08-2021 / Nr. 065