Die Curia Ilulia, der Tempel der Vestalinnen oder die Maxentius-Basilica: Roms Marktplatz war über Jahrhunderte der Ort schlechthin für große Politik, Religion, Handel und Kultur. Der 15. Potsdamer Lateintag, der am 1. Oktober an der Universität Potsdam stattfindet, widmet sich diesem geschichtsträchtigen Platz unter dem Titel „Im Zentrum der Macht: Forum Romanum“. Rund 500 Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Jahrgänge aus Berlin und Brandenburg werden mit ihren Lateinlehrern auf dem Campus Griebnitzsee erwartet. Eingeladen hat der Lehrstuhl für Klassische Philologie, der den Lateinschülern und -lehrern als Partnerinstitution Unterstützung und immer wieder neue Impulse geben möchte. Der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Hans-Georg Wolf, wird die Veranstaltung eröffnen.
Nach zwei Jahren „an der Peripherie“, in den römischen Provinzen bzw. in sozialen Randgruppen, blickt der diesjährige Lateintag ins Zentrum Roms. Dabei geht es sowohl um die archäologische Entwicklung des Forums von der Republik bis in die Spätantike als auch um seine Bedeutung als kultureller, politischer und emotionaler Kristallisationspunkt. „Das Forum Romanum ist geradezu die Manifestation der Idee der „Roma aeterna“, der ewigen Stadt Rom“, sagt die Mitorganisatorin PD Dr. Nicola Hömke. „Es ist faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich diese Idee im Laufe der Zeit umgesetzt worden ist, durch Neu- und Umbauten auf dem Forum ebenso wie in Inszenierungen dieses Ortes in der antiken Literatur, Geistesgeschichte und diversen Herrscherideologien.“
Am Vormittag wird der Bonner Archäologe PD Dr. Jon Albers den „Wandel der Architektur zwischen Republik und Kaiserzeit als Spiegel der politischen Entwicklung Roms“ darstellen. Der Potsdamer Historiker Prof. Dr. Filippo Carlà-Uhink wird „archäologische Untersuchungen, urbanistische Pläne und politische Inanspruchnahmen“ des Forums im 20. Jahrhundert beleuchten. Nach den fachwissenschaftlichen Vorträgen geben Sylvius Lack und Jan Reimann von der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF einen Einblick in das Forschungsprojekt „Virtual History – Das Forum Romanum in VR“.
Die Schnupperseminare am Nachmittag nehmen Schülerinnen und Schüler mit auf einen „Rundgang“ über den Römischen Marktplatz. Dr. Eike Faber von der Universität Potsdam fragt beispielsweise in seinem Vortrag zur römischen Emotionsgeschichte, warum Caesars Leichnam auf dem Forum verbrannt wurde. „Das Forum Romanum war Zentrum des römischen Alltags und zugleich ein Ort von ungeheurer Symbolkraft“, so die Philologin Nicola Hömke.
Zeit: 01.10.2019, 9:15–14:15 Uhr
Ort: Campus Griebnitzsee, August-Bebel-Str. 89, 14482 Potsdam
Kontakt: PD Dr. Nicola Hömke und Dr. Alexandra Forst, Klassische Philologie
Telefon: 0331 977-1774 und -1775 (Sekretariat)
E-Mail:lateintaguuni-potsdampde
Programm im Internet: www.uni-potsdam.de/klassphil
Foto: Forum Romanum. Foto: Antje Horn-Conrad.
Medieninformation 17-09-2019 / Nr. 119
Jana Scholz
Universität Potsdam
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