Die Universität Potsdam vergibt in diesem Jahr zum zweiten Mal den „Voltaire-Preis für Toleranz, Völkerverständigung und Respekt vor Differenz“. Die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an die guatemaltekische Soziologin Gladys Tzul Tzul und würdigt ihren Einsatz für die indigene Bevölkerung in Mittelamerika. Dr. Gladys Tzul Tzul prangerte öffentlich den Genozid unter der Präsidentschaft des jüngst verstorbenen Efraín Ríos Montt in den Jahren 1982 bis 1983 an. Sie ist in ihrem Heimatland Guatemala immer wieder von Verfolgung bedroht. Die Verleihung des Voltaire-Preises findet während der feierlichen Verabschiedung der Absolventen der Universität Potsdam am 21. Juni 2018 vor der Kolonnade am Neuen Palais statt – in Anwesenheit des Festredners, Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Im Vorfeld gibt es die Gelegenheit, Gladys Tzul Tzul in einem Pressegespräch kennenzulernen (siehe unten).
Gladys Tzul Tzul hat sich auf indigene Regierungssysteme, ihre Machtverhältnisse und den Kampf zwischen lokalen und staatlichen Behörden in Guatemala spezialisiert. Ihren Doktortitel in Soziologie hat sie an der Benemérita Universidad de Puebla (BUAP) in Mexiko erworben. Tzul Tzul ist die Gründerin von Amaq, einem Institut, das indigenen Völkern Rechtsberatung anbietet.
Der Voltaire-Preis wird von der Friede Springer Stiftung finanziert und jedes Jahr an einen Wissenschaftler oder eine Wissenschaftlerin vergeben, der oder die sich für die Freiheit von Forschung und Lehre sowie für das Recht auf freie Meinungsäußerung einsetzt. „Der Auswahlprozess hat auch in diesem Jahr wieder gezeigt, in wie vielen Ländern die Freiheit von Forschung und Lehre gefährdet ist oder eben gar nicht (mehr) existiert“, sagt der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. „Umso wichtiger, dass wir mit dem Voltaire-Preis ein Zeichen setzen und denjenigen, die sich den anti-aufklärerischen Tendenzen entgegensetzen, Dank und Anerkennung zollen. Denn der Preis gilt nicht nur den Preisträgern, sondern all den tapferen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weltweit, die Nein sagen zu Totalitarismus und Einschränkungen der Meinungs- und Redefreiheit.“
Die Jury, zu der neben Oliver Günther auch Vizepräsident Prof. Dr. Florian Schweigert, der Klimafolgenforscher Prof. Dr. Hans-Joachim Schellnhuber, der Humboldt-Experte Prof. Dr. Ottmar Ette sowie der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Christoph Markschies gehörten, hatte sich einhellig für Tzul Tzul entschieden. „Ich kann mir keine bessere Preisträgerin vorstellen“, erklärt Jury-Mitglied Ottmar Ette. „Gladys Tzul Tzul engagiert sich unermüdlich für die Rechte der indigenen Bevölkerung in Guatemala wie in ganz Mittelamerika. Sie verbindet wissenschaftliche Weitsicht und Genauigkeit der Analyse mit hohem Engagement und persönlicher Risikobereitschaft, also Verstand und Herz auf ideale Weise miteinander.“
Einladung zum Pressegespräch
Am Tag der Preisverleihung, dem 21. Juni, laden wir Sie zu einem Pressegespräch ein, in dem der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D., die Preisträgerin Dr. Gladys Tzul Tzul vorstellen wird. Es findet um 11:30 Uhr in Haus 8, Raum 0.56, auf dem Campus Am Neuen Palais statt.
Kontakt: Dr. Silke Engel, Universitätssprecherin und Leiterin des Referats für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331 977-1496
E-Mail: silke.engeluuni-potsdampde
Internet: http://www.uni-potsdam.de/voltaire-preis
Fotos: Gladys Tzul Tzul (Foto: Sandra Sebastián)
Medieninformation 04-06-2018 / Nr. 088
Jana Scholz
Universität Potsdam
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