Alltagsgegenstände scheinen heute mit einem „technischen Empfindungsvermögen“ aufgeladen: In Smartphones, Autos, Kleidung, Haushaltstechnologien oder Spielzeug – überall finden sich Sensoren. Und nicht nur Dinge, ganze Städte entwickeln sich zu sensorischen Netzwerken. Was Sensoren erfassen und wie sie uns steuern, erforscht das neue Forschungskolleg „SENSING: Zum Wissen sensibler Medien“. Die VolkswagenStiftung fördert es ab Juni 2018 für vier Jahre mit rund 1,6 Millionen Euro. Sieben Doktorandinnen und Doktoranden und ein Postdoc werden Sensortechnologien, sensorisches Design und technisch-organische Operationen in Theorie und Praxis untersuchen. Beteiligt sind neben der Universität Potsdam die Fachhochschule Potsdam, die Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg.
„Sensoren verleihen Dingen und Maschinen die Fähigkeit, zu ‚spüren‘. Das heißt: Sie erfassen Informationen“, sagt die Sprecherin des Forschungskollegs Prof. Dr. Marie-Luise Angerer von der Universität Potsdam. „Sensorische Maschinen kontrollieren Interaktionen zwischen Menschen und smarten Dingen oder Umgebungen, indem sie zum Beispiel die menschliche Sinneswahrnehmung durch Eyetracking, Bewegungs- und Bildsensoren oder Verfahren der Emotionserkennung steuern“, erklärt die Medienwissenschaftlerin. Solchen aktuellen Entwicklungen computertechnisch-vernetzter Sensorik werde sich das Graduiertenkolleg widmen.
Das Format ist sowohl auf medientheoretische Fragen als auch auf gegenwärtige Praxis- und Arbeitsfelder ausgerichtet: Die Promovierenden werden eine einjährige Praxisphase bei Partnerinstitutionen und -unternehmen durchlaufen, so unter anderem bei der Art + Com AG, der Deutschen Welle, dem Computerspielmuseum Gamehouse GmbH, dem Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, dem Cornelsen Verlag oder auch dem Museum für Kommunikation Berlin. Begleitet werden sie dabei von erfahrenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die sich bereits seit Längerem mit der Ästhetik und Kulturgeschichte, der Theorie und Ökologie und dem Gebrauch von Medien auseinandersetzen. „Das Kolleg hat aus unserer Sicht Vorbildcharakter, weil es den Promovierenden nicht nur Forschungsmöglichkeiten bietet, sondern sie auch in verschiedene außeruniversitäre Berufsfelder einführt“, so Jens Rehländer von der VolkswagenStiftung zur Begründung der Förderung.
Den organisatorischen Mittelpunkt für das Forschungskolleg bildet das Brandenburgische Zentrum für Medienwissenschaften (ZeM) als gemeinsame Forschungseinrichtung der Hochschulen des Landes Brandenburg.
Kontakt: Prof. Dr. Marie-Luise Angerer, Institut für Künste und Medien
Telefon: 0331 977-4170
E-Mail: angereruuni-potsdampde
Internet: http://www.uni-potsdam.de/de/medienwissenschaft/professur-fuer-medientheorie-medienwissenschaft.html
Medieninformation 05-01-2018 / Nr. 003
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