Mit einer Auftaktveranstaltung wird der Sonderforschungsbereich (SFB) „Die Grenzen der Variabilität in der Sprache: Kognitive, grammatische und soziale Aspekte“ feierlich eröffnet. Die beteiligten Forscherinnen und Forscher erhoffen sich neue Erkenntnisse über die Struktur und Funktionsweise des Sprachsystems. Den Festvortrag bei der Eröffnungsveranstaltung am 4. Oktober auf dem Campus Am Neuen Palais hält Prof. Dr. Sjef Barbiers (Universität Leiden): Er spricht zum Thema „On the role of geography in mental grammar research“. Prof. Barbiers ist Mercator-Fellow im SFB und wird ihn in dieser Funktion in den nächsten vier Jahren begleiten.
„Sprache ist eigentlich ein Wunder“, sagt die Sprecherin des SFBs Prof. Dr. Isabell Wartenburger. „Ohne einander zu kennen, können wir miteinander kommunizieren.“ So gut dieses Werkzeug im Alltag funktioniert, stößt es aber doch immer wieder an seine Grenzen: Ein ungewohnter Satzbau, eine andere Betonung oder eine unbekannte Vokabel können die Kommunikation schwer oder gar unmöglich machen. Solche sprachlichen Herausforderungen erforscht der neue SFB 1287 an der Universität Potsdam.
Was sagt die Pupillenweite über die Sprachverarbeitung bei Kleinkindern aus? Welche Rolle spielt der Tonfall für Menschen mit Aphasie? Welche Strukturen aus fremden Sprachen oder Dialekten übernehmen wir – und welche nicht? Solchen und anderen Fragen gehen die 13 Teilprojekte des SFBs nach. „Langfristig wollen wir die Ergebnisse der einzelnen Projekte zur gemeinsamen Theoriebildung nutzen“, so Wartenburger. Für die Universität Potsdam bedeutet der SFB nicht nur eine höhere internationale Sichtbarkeit, sondern auch eine Schärfung ihres Profils. Denn die neuen Projekte bereichern und erweitern den bestehenden universitären Forschungsschwerpunkt Kognitionswissenschaften.
Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind am Institut für Germanistik, den Departments für Linguistik und Psychologie, dem Potsdam Research Institute for Multilingualism sowie am Department für Sprachwissenschaft und Sprachtechnologie der Universität des Saarlandes tätig. Sie arbeiten in den kommenden vier Jahren zu den Themen Sprachverarbeitung, Interaktion und Kommunikation sowie Grammatik. Zum SFB gehören außerdem ein Verwaltungsprojekt, ein Projekt zum Datenmanagement und Statistiksupport sowie ein Graduiertenkolleg mit regelmäßigen Veranstaltungen für die 25 internationalen Nachwuchsforscherinnen und -forscher.
Zeit: 4.10.2017, 15:00 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, Haus 12, Obere Mensa
Kontakt: Dr. Michaela Schmitz, SFB 1287
Telefon: 0331 977-6275
E-Mail: michaela.schmitzuuni-potsdampde
Internet: http://www.uni-potsdam.de/de/sfb1287/uebersicht.html
Medieninformation 21-09-2017 / Nr. 152
Jana Scholz
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