Neue Formen von Kosmopolitismus jenseits des eurozentrischen Erbes zu erforschen, ist Ziel des internationalen Graduiertenkollegs „Minor Cosmopolitanisms“, das am 28. Oktober in Potsdam seine Eröffnung feiert. Im Fokus stehen Kultur- und Alltagspraktiken, die kulturelle Diversität einerseits sowie transkulturelles Zusammenleben, Frieden und Gerechtigkeit andererseits verbinden. Der Präsident der Universität Potsdam, Prof. Oliver Günther, Ph.D. und der Dekan der Philosophischen Fakultät, Prof. Dr. Thomas Brechenmacher, eröffnen die Veranstaltung, auf der renommierte Wissenschaftler der New York University Gastvorträge halten werden: Während die Kulturwissenschaftlerin Prof. Ella Shohat das Thema „The Sephardi-Moorish Atlantic: Between Orientalism and Occidentalism“ erörtert, befasst sich der Filmtheoretiker Prof. Robert Stam mit „Radical Indigeneity in the Red Atlantic: The Trilateral Traffic of Ideas“.
Seit Oktober dieses Jahres fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) das Potsdamer Graduiertenkolleg mit einer Gesamtsumme von rund 3.9 Millionen Euro für die nächsten viereinhalb Jahre. Nun nehmen zwölf Doktorandinnen und Doktoranden sowie ein Postdoktorand offiziell ihre Arbeit auf. Die Forschungsvorhaben reichen vom kolonialen Lautarchiv der Humboldt-Universität über die Aneignung indigenen Landes bis zu Filmen über die europäische Grenzpolitik. „Bei der Idee kleiner Kosmopolitismen geht es darum, Verschiedenheiten im transkulturellen Kontakt grundlegend anzuerkennen, ohne eine gemeinsame Vision von globalem Zusammenleben und Gerechtigkeit aufzugeben“, erklären die Sprecher des Kollegs Prof. Dr. Lars Eckstein und Prof. Dr. Dirk Wiemann vom Institut für Anglistik und Amerikanistik. „Wir hoffen, dass unser Graduiertenkolleg sowohl mit seinen individuellen Forschungsprojekten als auch mit den gemeinsam durchgeführten öffentlichen Ringvorlesungen und Konferenzen hierzu einen nachhaltigen Beitrag leisten wird.“
Das Projekt verortet die Universität Potsdam in einem Netzwerk von acht Partnerhochschulen auf vier Kontinenten. Die Potsdamer Forscher sowie die Kollegen der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin kooperieren eng mit den Partnereinrichtungen in Australien, Asien, Afrika und Nordamerika. Dort veranstalten sie unter anderem Sommer- und Winterschulen.
Die Sprecher Prof. Dr. Lars Eckstein und Prof. Dr. Dirk Wiemann hatten das Kolleg gemeinsam mit Prof. Dr. Anja Schwarz, Prof. Dr. Nicole Waller (Anglistik und Amerikanistik), Prof. Dr. Iwan-Michelangelo D’Aprile (Germanistik), Prof. Dr. Sina Rauschenbach (Jüdische Studien), sowie Prof. Dr. Regina Römhild (Europäische Ethnologie, HU Berlin) und Prof. Dr. Sérgio Costa (Soziologie, FU Berlin) beantragt.
Zeit: 28. Oktober 2016, 17:00 Uhr
Ort: Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, Haus 12, Obere Mensa
Kontakt: Dr. Judith Coffey, Graduiertenkolleg „Minor Cosmopolitanisms“
Telefon: 0331 977-1107
E-Mail: judith.coffeyuuni-potsdampde
Internet: http://www.uni-potsdam.de/minorcosmopolitanisms/activities/opening-event.html
Medieninformation 17-10-2016 / Nr. 150
Jana Scholz
Universität Potsdam
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