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Richard III. – Fall nach 529 Jahren gelöst – Potsdamer Biologe an Veröffentlichung in Nature Communications beteiligt

Ein internationales Forscherteam, unter anderem mit Prof. Dr. Michael Hofreiter von der Universität Potsdam, hat das 2012 unter einem Parkplatz in der englischen Stadt Leicester gefundene Skelett als das des englischen Königs Richard III. identifiziert. Die Wissenschaftler isolierten dazu DNA aus den gefundenen Knochen und verglichen die erhaltenen Sequenzen mit lebenden Verwandten Richards. Sie schätzten unter Berücksichtigung weiterer Daten, wie Verletzungen am Skelett, die Wahrscheinlichkeit ab, dass es sich bei den gefundenen Knochen tatsächlich um die Überreste Richards III. handelt. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher jetzt in der renommierten Fachzeitschrift „Nature Communications“.

Den Wissenschaftlern gelang es, heute lebende direkte Verwandte Richards III. sowohl für die mütterliche als auch die väterliche Linie nachzuweisen. Während die Sequenzen des mitochondrialen Genoms, das strikt über die mütterliche Linie vererbt wird, tatsächlich zwischen Richard III. und seinen heute lebenden Verwandten identisch war, fanden die Forscher für das Y-Chromosom, das strikt über die väterliche Linie vererbt wird, große Unterschiede. Das ist deshalb nicht verwunderlich, weil es bei mehr als 20 Generationen sehr wahrscheinlich ist, dass ein Kuckuckskind unter den Nachkommen war. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Richard III. blaue Augen und blonde oder dunkelblonde Haare hatte. Er war also nicht der „dunkle Herrscher“, wie er auf den meisten Portraits dargestellt wird. Insgesamt lassen die Ergebnisse keine Zweifel zu, dass es sich bei den untersuchten Knochen tatsächlich um die Überreste Richard III. handelt.

Kontakt: Prof. Dr. Michael Hofreiter, Institut für Biochemie und Biologie
Telefon: 0331 977-6321
E-Mail: mhofreituni-potsdamde
Internet: www.nature.com/naturecommunications

Medieninformation 03-12-2014 / Nr. 218
Dr. Barbara Eckardt

Universität Potsdam
Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Am Neuen Palais 10
14469 Potsdam
Tel.: +49 331 977-2964
Fax: +49 331 977-1130
E-Mail: presseuni-potsdamde
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Online gestellt: Juliane Thiem

Veröffentlicht