„Klonen – Fluch oder Segen des Naturschutzes?“, diese Frage will Prof. Dr. Jörns Fickel am 12. November 2014 in seiner Antrittsvorlesung an der Universität Potsdam beantworten. Der Wissenschaftler hat eine gemeinsame Berufung der Universität Potsdam und des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung Berlin. Zu den Schwerpunkten des Professors für Molekulare Ökologie und Evolution gehören die Erforschung der genetischen Grundlagen von tierischen Anpassungsleistungen und von intrinsischen Faktoren, die die geografische Verbreitung von Arten bestimmen. Er beschäftigt sich auch mit der Entwicklung neuer Methoden für die Wildtierforensik zum Nachweis von Straftaten wie Wilderei, Schmuggel von Wildtieren oder -teilen und Deklarationsbetrug bei Nahrungsmitteln.
In seiner Antrittsvorlesung beschäftigt sich Jörns Fickel sowohl mit praktischen als auch mit theoretischen Fragen, die durch das Prinzip des Klonens für den Naturschutz aufgeworfen werden. Klonen erhöht die Anzahl der Individuen einer Art. Es könnte also kurzfristig dazu beitragen, das Aussterberisiko der geklonten Art(en) zu verringern. Die „Rote Liste“ der vom Aussterben bedrohten Arten wächst jährlich. Hier stellt sich die Frage, ob Klonen einen Ausweg böte, das Aussterben von Arten zu verhindern, wenn keine reproduktionsfähigen Individuen mehr zur Verfügung stünden. Oder sollte längerfristig bedacht werden, dass alle Klone über dasselbe genetische Material verfügen und somit kein „Spielraum“ für die Evolution bliebe, wenn sich die Umweltbedingungen ungünstig entwickeln? Jörns Fickel gibt in seiner Vorlesung Denkanstöße bei der Suche nach Alternativen und fragt nach deren Kosten im Vergleich zum Klonen. Er thematisiert auch, ob Arten, deren Aussterben der Mensch verursacht hat, wieder „zurückgeholt“ werden sollten.
Jörns Fickel studierte Mikrobiologie an der Universität Greifswald, an der er 1991 auch promovierte. Anschließend arbeitete der Wissenschaftler am Institut für Wirkstoffforschung in Berlin, am Institut für Molekulare Pharmakologie in Berlin sowie am Mental Health Research Institute der University of Michigan, USA. Seit 1997 ist er am Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung Berlin tätig.
Zeit: 12.11.2014, 17.30 Uhr
Ort: Campus Golm, Karl-Liebknecht-Straße 24-25, 14476 Potsdam, Haus 25, Raum F.1.01
Kontakt: Prof. Dr. Jörns Fickel
Telefon: 030 5168 314
E-Mail: fickeluizw-berlinpde
Medieninformation 03-11-2014 / Nr. 193
Dr. Barbara Eckardt
Universität Potsdam
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