Prof. Dr. Andreas Köstler
Komplex 1, Haus 1, Raum 2.10
Telefon: 0331/977-4174
Email: andreas.koestler@uni-potsdam.de
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Forschungsschwerpunkte
- Funktions- und Ritualgeschichte der mittelalterlichen Sakralarchitektur und ihrer Ausstattung
- Politische Ikonographie
- Urbanistik, Architektur und Skulptur in Frankreich und Deutschland
- Sammlung und Musealisierung
- Geschichte und Methodenlehre der Kunstgeschichte
Wissenschaftlicher Werdegang
Publikationen
Wissenschaftlicher Werdegang
1982-1989 Studium der Kunstgeschichte, klassischen Archäologie und mittelalterlichen Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München, am Courtauld Institute London und an der Universität Hamburg
1989-1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Projekt „Lothringische Skulptur des 14. Jahrhunderts“ in Saarbrücken
1993 Promotion zum Thema „Die Ästhetisierung des Kultraums. Zur Ausstattung der Elisabethkirche in Marburg im 13. und 14. Jahrhundert“ an der Universität Marburg
1996-1997 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Kunstgeschichtlichen Seminar der Universität Hamburg
1997 Habilitation zum Thema „Place Royale. Metamorphosen einer kritischen Form des Absolutismus“ an der Universität Hamburg
1997-2005 Hochschuldozent am Kunstgeschichtlichen Seminar der Ruhr-Universität Bochum
2005 Professur für Kunstgeschichte im Institut für Künste und Medien der Philosophischen Fakultät
Seit 2006 Vertrauensdozent der Friedrich-Ebert-Stiftung
Seit 2012 Vorstandsmitglied der Theodor-Fontane-Gesellschaft
Monographien
Die Ausstattung der Marburger Elisabethkirche. Zur Ästhetisierung des Kultraums im Mittelalter, Berlin (Reimer) 1995
Die Marburger Elisabethkirche hat als erste gotische Kirche in Deutschland seit jeher die Architekturgeschichte fasziniert. Ihre in seltener Vollständigkeit erhaltene Ausstattung, meist übersehen, wird zum Anlaß genommen, erstmals eine Funktionsgeschichte des Bauwerks zu schreiben.
Place Royale. Metamorphosen einer kritischen Form des Absolutismus, München (Fink) 2003
Im Frankreich des 17. und 18. Jahrhunderts entstanden sogenannte Places Royales, Königsplätze, deren Name schon ihren politischen Charakter unterstreicht. Von der Urbanistik meist nur typen- und formgeschichtlich behandelt, fehlte bislang eine Problemgeschichte dieser öffentlichsten Repräsentationen der Monarchie, die denn auch zu anderen Ergebnissen gelangt und sich als Mißerfolgsgeschichte der französischen Monarchie darbietet. Der Zwang, für die öffentlichen und daher verbindlichen Aussagen zur Monarchie Kompromisse einzugehen, ließ die Plätze zu Ausgleichserzeugnissen des Bildes von der Monarchie werden, wie es diese, der Adel, die Landstände und nicht zuletzt die Städte konkurrierend entwarfen. So ist an der formalen Gestaltung der Plätze die Genese des absolutistischen Staates wie der Ablösungsprozeß der repräsentativen durch die bürgerliche Öffentlichkeit nach-zuvollziehen, ebenso die im 18. Jahrhundert auftretende Krise der Allegorie als offizieller Bildsprache des Ancien Régime.
Die Lothringische Skulptur des 14. Jahrhunderts. Ihre Voraussetzungen in der Südchampagne und ihre außerlothringischen Beziehungen / La sculpture lorraine du 14e siècle. Ses liens avec la sculpture du sud de la Champagne. Ses relations avec les territoires voisins. Gesamtkatalog mit zweisprachigen Einführungen, Petersberg (Imhof) 2005 [mit Josef Adolf Schmoll genannt Eisenwerth]
Diese Publikation entstand anlässlich der Ausstellung „Lothringische Skulptur des 14. Jahrhunderts“ im Museum in der Schlosskirche zu Saarbrücken, die vom 14. Mai bis 30. Juli 2006 stattfindet. Ein Beitrag „Zur lothringischen Skulptur des 14. Jahrhunderts“ stammt von Prof. Dr. J. A. Schmoll gen. Eisenwerth, der wohl renommierteste Experte auf dem Gebiet der „lothringischen Skulptur“. Der Einfluss der lothringischen Skulptur reichte weit über die Grenzen der Region hinaus, z. B. in der Kunst Luxemburgs, des Moselraums, des Rheinlands und Hessens. Zu den Schwerpunkten der Ausstellung gehören lothringische Holz- und Steinbildwerke des Mittelalters und der frühen Neuzeit, darunter auch vier Skulpturen des 14. Jahrhunderts. Die Ausstellung und der Katalog präsentieren erstmals maßgebliche Werke, die die unterschiedlichen Bildthemen der lothringischen Skulptur des 14. Jahrhunderts zum Thema einer eigenständigen Schau machen.
Herausgeberschaften
Bildnis und Image. Das Portrait zwischen Intention und Rezeption, Köln-Weimar (Böhlau) 1998 [mit Ernst Seidl]
Das Proträt ist eines der klassischen Themen der Bildenden Künste und wird in der Gattungshierarchie einzig hinter dem Historienbild angesiedelt. Vor dem Hintergrund des heutigen "Image"-Begriffs erhalten Bildnisse erweiterte künstlerische Relevanz, vor allem in den modernen visuellen Medien. Dazu gehören Portraits aus der Fotografie und Grafik, auf Münzen und Medaillen, auf Plakaten, Briefmarken, in Zeitschriften und nicht zuletzt in den elektronischen Bildmedien. Das Buch bedient sich eines kulturwissenschaftlichen Konzeptes des "Images" und eröffnet dadurch einen neuen Blick auf die Gattung des Portraits. Dieser medien- und sozialpsychologische Terminus wird hier erstmals aus der Perspektive der "politischen Ikonographie" als kunstwissenschaftliche Kategorie verwendet. Fallbeispiele von der Antike bis heute testen und bestätigen die Fruchtbarkeit dieses Ansatzes.
Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin (Reimer) 2005 [mit Thomas Hensel]
Im Zentrum der Analyse steht mit der Berliner Museumsinsel ein Werkkomplex, der dem erweiterten Gegenstandsbereich kunstwissenschaftlicher Analyse Rechnung trägt. Die Museumsinsel repräsentiert gleichermaßen urbanistisches Phänomen, Architekturensemble, Sammlung, Ort und Objekt der Malerei wie der Kunstkritik, nationale Repräsentationsfigur und virtuell begehbaren Raum. Die Beiträge des ersten Teils stellen verschiedene methodische Ansätze vor, bezogen auf das Ensemble oder einzelne Facetten der Museumsinsel. Dabei werden auch die Voraussetzungen der jeweiligen Zugangsweise reflektiert und die einzelnen Deutungen miteinander verflochten, um die Stärken einer vielstimmigen Analyse zu betonen. In einem zweiten Teil werden verschiedene kunstwissenschaftliche Berufs- und Aufgabenfelder vorgestellt. Vertreterinnen und Vertreter der Hochschule, des Museums, der Museumspädagogik, der Denkmalpflege, der Bauforschung und der Kunstkritik erläutern die Bedeutsamkeit der Museumsinsel für ihr jeweiliges Arbeitsgebiet und vice versa. Die direkten Nachbarschaften lassen die Reichweite der verschiedenen methodischen Ansätze und Praxisfelder besonders deutlich hervortreten: eine so anschauliche wie anregende Form des Methodenstreits.
Monika Steinhauser, Spreng-Sätze. Kunstkritiken von 1970 bis 1982, Marburg (Jonas) 2000 [mit Ludger Derenthal, Ulrike Heinrichs-Schreiber, Gerald Schröder und Katharina Sykora]
Über ein Jahrzehnt schrieb Monika Steinhauser – seit 1992 Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum – insbesonders für die Frankfurter Allgemeine Zeitung Kritiken zur Kunst. In einem breiten Spektrum kommentierte sie Ausstellungen und Bücher zur Bildenden Kunst, Architektur, Denkmalpflege und Fotografie vor allem des 19. und 20. Jahrhunderts. Immer aufmerksam für Tendenzen der aktuellen Kunst, half sie aber auch die Architektur des Historismus bewahren, wirkte an der Wiederentdeckung des Surrealismus mit und beschäftigte sich zudem mit oft weniger beachteten Themen wie Plakaten und mechanischen Puppen. Dieses Buch versammelt erstmalig eine konzentrierte Auswahl ihrer Kritiken, die nicht nur ein lesenswertes Dokument dieser Zeit darstellen, sondern durch ihre kritische Haltung, inhaltliche Komplexität und prägnante Sprache als vorbildlich für diese Gattung gelten können. Die Texte werden durch eine kurze Einführung und eine Bibliographie der Schriften Monika Steinhausers ergänzt.
Aufsätze
Topik als Beschreibung. Zum Quellenwert verschiedener Textsorten am Beispiel Montecassinos, in: Gottfried Kerscher (Hg.), Hagiographie und Kunst, Berlin 1993, 50-64
Die heilige Elisabeth und Marburg. Streiflichter einer besonderen Beziehung, in: Jörg Jochen Berns (Hg.), Marburg-Bilder. Eine Ansichtssache. Zeugnisse aus fünf Jahrhunderten, Marburg 1995 (Marburger Stadtschriften zur Geschichte und Kultur Bd. 52), Bd. I, 23-48
Architektur als Bedeutungsträger, in: Hermann Hipp/Ernst Seidl (Hg.), Architektur als politische Kultur. Philosophia practica, Berlin 1996, 35-36
Gloire und simplicité französischer Platzanlagen. Zur politischen Ästhetik der Reimser Place Royale, in: Hermann Hipp/Ernst Seidl (Hg.), Architektur als politische Kultur. Philosophia practica, Berlin 1996, 131-147
The New Aesthetics of High Medieval Church Decoration: The Case of St. Elizabeth’s in Marburg, Hessen, in: Arja-Leena Paavola (Hg.), Ars Ecclesiastica. The Church as a Context for Visual Arts, Helsinki 1996 (Publications of the Department of Practical Theology at the University of Helsinki 85), 227-237
Nachtseite des Poststrukturalismus. „Critical Terms“ als Ausweg aus dem Methodenstreit?, in: kritische berichte 1998/2, 16-22 [mit Thomas Hensel]
Das Portrait: Individuum und Image, in: Andreas Köstler/Ernst Seidl (Hg.), Bildnis und Image. Das Portrait zwischen Intention und Rezeption, Köln-Weimar 1998, 8-14
Das Lächeln des Bien-Aimé. Zur Zivilisierung des Herrscherbildes unter Ludwig XV., in: Andreas Köstler/Ernst Seidl (Hg.), Bildnis und Image. Das Portrait zwischen Intention und Rezeption, Köln-Weimar 1998, 196-214
Paradigmenwechsel auf dem Reißbrett. Der Hochaltar der Marburger Elisabethkirche, in: Hartmut Krohm/Klaus Krüger/Matthias Weniger (Hg.), Entstehung und Frühgeschichte des Flügelaltarschreins, Berlin 2001, 51-59
Die Cappenberger Stiftergräber – Formen der Memoria, in: Kunsthistorische Arbeitsblätter 1/2002, 19-26
Italienischer Palazzo unter nordischer Haube: Das Düsseldorfer Ständehaus von Julius Carl Raschdorff, in: Armin Zweite (Hg.), Das Ständehaus in Düsseldorf: 1875-2002, Köln 2002, 36-86
Die Kunst der Hanse als Katalogkunst. Produktionsästhetische Überlegungen zu einem alten Thema, in: Beate Störtkuhl (Hg.), Hansestadt – Residenz – Industriestandort. Beiträge der 7. Tagung des Arbeitskreises deutscher und polnischer Kunsthistoriker in Oldenburg, München 2002 (Schriften des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa Bd. 19), 23-45
Kunstwissenschaft exemplarisch: Die Berliner Museumsinsel, in: Thomas Hensel/Andreas Köstler (Hg.), Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin 2005, 9-21 [mit Thomas Hensel]
Simulacra: Die Abgußsammlung, in: Thomas Hensel/Andreas Köstler (Hg.), Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin 2005, 61-72
Gebaute Architekturgeschichten, in: Thomas Hensel/Andreas Köstler (Hg.), Einführung in die Kunstwissenschaft, Berlin 2005, 117-135
Stilgeschichte rezeptionsästhetisch: Der kognitive Stil, in: Bruno Boerner/ Bruno Klein (Hg.), Stilfragen zur Kunst des Mittelalters, Berlin 2006, 257-269
Die lothringische Skulptur als Kultbild, in: Ralph Melcher (Hg.), Lothringische Skulptur des 14. Jahrhunderts, Ausstellungskatalog Saarbrücken 2006, 17-28
Topos Sanssouci. Ortsspezifische Lesarten der friderizianischen Sommerresidenz, in: Ellen Kobe und Marvin Altner (Hg.), Neue Kunst in den Neuen Kammern! Aktuelle Kunst in historischen Räumen, Ausstellungskatalog Potsdam 2008, 14-24
Bischofsresidenz Burg Ziesar. Burg – Kapelle – Museum, von Clemens Bergstedt in Zusammenarbeit mit Heinz-Dieter Heimann und Andreas Köstler, in: Clemens Bergstedt, Heinz-Dieter Heimann, Hartmut Krohm und Wilfried Sitte (Hg.), Die Bischofsresidenz Burg Ziesar und ihre Kapelle: Dokumentation der Wandmalereien im Kontext der spätmittelalterlichen Kunst- und Kulturgeschichte der Mark Brandenburg und angrenzender Regionen, Berlin 2009, 17-44
Die Bischofsresidenz Burg Ziesar und die Bischöfe von Brandenburg, in: Clemens Bergstedt, Heinz-Dieter Heimann, Hartmut Krohm und Wilfried Sitte (Hg.), Die Bischofsresidenz Burg Ziesar und ihre Kapelle: Dokumentation der Wandmalereien im Kontext der spätmittelalterlichen Kunst- und Kulturgeschichte der Mark Brandenburg und angrenzender Regionen, Berlin 2009, 17-29
Kunsthistorische Erzählungen, (para)liturgische Pragmatiken. Die Ausstattung der Friedberger Stadtkirche, in: Norbert Nußbaum (Hg.), Die gebrauchte Kirche. Symposium und Vortragsreihe anlässlich des Jubiläums der Hochaltarweihe der Stadtkirche Unserer Lieben Frau in Friedberg (Hessen) 1306-2006, Stuttgart 2010 (Arbeitshefte des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, Bd. 15), 39-48
Taylorisierte Teufel. Zur satanischen Arbeitsteilung in der Kunst des Mittelalters, in: Johann Ev. Hafner und Patrick Diemling (Hg.), Die Kommunikation Satans. Einflüsterungen, Gespräche, Briefe des Bösen, Frankfurt am Main 2010, 174-188
Selbstfindung qua kultureller Abgrenzung: Bernini in Paris, in: Cornelia Klettke und Ralf Pröve (Hg.), Brennpunkte kultureller Begegnungen auf dem Weg zu einem modernen Europa. Identitäten und Alteritäten eines Kontinents, Göttingen 2011, 107-137
Hauptstadt-Architekturen. Die polyphonen Angebote der Museumsinsel für das kaiserzeitliche Berlin, in: Roland Berbig, Iwan Michelangelo-D'Aprile, Helmut Peitsch und Erhard Schütz (Hg.), Berlins 19. Jahrhundert. Ein Metropolen-Kompendium, Berlin 2011, 245-258
Berlin als imaginierter Raum der Revolution - nicht zuletzt am Beispiel Adolph Menzels, in: Roland Berbig, Iwan Michelangelo-D'Aprile, Helmut Peitsch und Erhard Schütz (Hg.), Berlins 19. Jahrhundert. Ein Metropolen-Kompendium, Berlin 2011, 361-374
Bildakte ersehnter Verfassung. Visualisierungsstrategien konstitutioneller Ordnung im preußischen Vormärz, in: Martin Knauer und Verena Kümmel (Hg.), Visualisierung konstitutioneller Ordnung 1815-1852, Münster 2011, 165-186
Kultbild, in: Stefan Jordan und Jürgen Müller (Hg.), Lexikon Kunstwissenschaft. Hundert Grundbegriffe, Stuttgart 2011
Die Havelberger Chorschranken. Funktion und Gestalt, in: Leo Helten (Hg.), Der Havelberger Dombau und seine Ausstrahlung, Berlin 2012, 157-170
Augenblicke bei der Bildbetrachtung. Eine kognitionswissenschaftliche Spekulation zum Links und Rechts im Bild (mit Reinhold Kliegl und Jochen Laubrock), in: BBAW-IAG Bildkulturen, 2012, 1-11
Wie man aus kupfer(n) Geld macht, oder: Aufklärung als Geschäft. Daniel Chodowieckis Illustrationen zu Friedrich Nicolais Sebaldus Nothanker, in: Stefanie Stockhorst (Hg.), Friedrich Nicolai im Kontext der kritischen Kultur der Aufklärung, Göttingen 2013, 217-233